Digitalisiert von Thomas Günzel für www ... - Nonstop Systems
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Seite 72 TELEFUNKEN – ZEITUNG Nr.17<br />
150 000 oder 200 000 Volt arbeiten zu können, Telegraphieren möglich. Der Antennenstrom<br />
ist <strong>von</strong> verschiedenen Seiten aufgestellt worden;<br />
aber um in ca. 250 m Höhe bei den in<br />
Frage kommenden großen Spannweiten im<br />
Winter bei einer bis zu 8 cm starken Eisbelastung<br />
des einzelnen Drahtes und evtl.<br />
fällt dabei nicht auf Null; je schneller gegeben<br />
wird, desto mehr verschwimmen die einzelnen<br />
Morsezeichen und <strong>von</strong> der ausgestrahlten Antennenenergie<br />
kann auf der Empfangsseite nur<br />
ein Teil benutzt werden — die Differenz<br />
gleichzeitig auftretendem<br />
zwischen Rest- und<br />
Sturm <strong>von</strong> viel-<br />
leicht 30 m/Sek. keinen<br />
Antennenbruch zu riskieren<br />
Maximalstrom in der<br />
Antenne.<br />
In Nauen beträgt bei<br />
— verbietet<br />
offener Taste die Mo-<br />
sich eben erfahrungsgemäß<br />
toraufnahme 125 kW,<br />
aus mechani-<br />
bei Strichbelastung<br />
schen Rücksichten eine<br />
620 kW. Da nun auf<br />
Isolation über 100 000<br />
einem Morsestreifen<br />
Volt Effektivspannung.<br />
Die Benutzung sehr großer<br />
Wellen beschränkt<br />
die Gesamtlänge der<br />
Zeichen zu den Pausen<br />
sich ungefähr verhält<br />
demnach die max.<br />
wie 0,4 : 0,6, so beträgt<br />
Stromstärke in der Antenne,<br />
die mittlere<br />
falls man nicht<br />
riesige und enorm teure<br />
Antennengebilde herstellen<br />
will. Interessant<br />
Bild 65. Tastrelaisanlage<br />
Motoraufnahme beim<br />
Telegraphieren<br />
(620 · 0,4) + (125 · 0,6)<br />
= 325 kW.<br />
dürfte die Erwähnung der Tatsache sein, daß<br />
der cos ϕ in der Antenne bei den langen<br />
Wellen etwa 0,01 beträgt.<br />
Nauen sendet also mit einer mittleren<br />
Motoraufnahme <strong>von</strong> 325 kW die Morsezeichen<br />
in einer Stärke <strong>von</strong> 400 kW aus. Der daraus<br />
Der Telefunken-Hochfrequenz-Maschinensender<br />
zu errechnende paradoxe Wirkungsgrad hat<br />
wird beim Telegraphieren <strong>von</strong> Voll-Last<br />
auf Leerlauf getastet.<br />
trotzdem seine Berechtigung als Vergleichszahl,<br />
wenn man den Maschinensender mit einem<br />
Der Bogenlampensender arbeitet dagegen Bogenlampensender vergleicht. In Tabellenform<br />
bekanntlich mit konstanter Energie, zum<br />
aufgestellt ergibt sich folgendes Bild:<br />
Zwecke des Zeichengebens wird nur die Welle<br />
geändert, z. B. durch Kurzschließen eines<br />
Motor-Aufnahme des Hoch-<br />
Stückes der Antennen-Verlängerungsspule.<br />
frequenz-Generators<br />
Beim Telefunken-Sender wird in den ersten<br />
beim Telegraphieren<br />
= 325 kW<br />
(Maschinen-) Resonanzkreis (s. Bild 61) ein Zeichenstärke in der Antenne<br />
derartig großer Widerstand eingeschaltet,<br />
bei 12 600 m Welle = 410 kW<br />
daß eine Frequenz-Vervielfachung nicht<br />
„ 8 400 m „ = 345 kW<br />
mehr stattfindet, demnach bei offener<br />
„ 6 300 m „ = 330 kW<br />
Taste der Strom in der Antenne absolut Null<br />
ist. Die Zeichen werden dadurch sehr scharf<br />
Die Konstruktion der Tastrelais <strong>für</strong> solche<br />
große Energien war eine schwierige Aufgabe.<br />
Bild 66<br />
und als Lautstärke an der Empfangsstelle wird<br />
die ganze Amplitude ausgenutzt. Andere Tastmethoden<br />
sind lange ausprobiert worden, z. B.<br />
— was am naheliegendsten war — durch Tasten<br />
der Gleichstrom-Magnetisierung; doch ist damit<br />
infolge der Remanenz der doch immerhin<br />
beträchtlichen Eisenmengen nur ein langsames<br />
Zu tasten sind an dem Tastwiderstand etwa<br />
320 Amp. und 1900 Volt = 6000 kVA. Es<br />
dürfte ohne weiteres klar sein, daß mit einem<br />
Relais die erforderliche große Geschwindigkeit<br />
nicht erreicht werden kann. Aus diesem<br />
Grunde wurden relativ kleine Relais gebaut<br />
und eine Anzahl da<strong>von</strong> in Serie geschaltet.