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Digitalisiert von Thomas Günzel für www ... - Nonstop Systems

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Seite 76 TELEFUNKEN – ZEITUNG Nr.17<br />

der Entfernung erheblich ansteigen müssen. Es<br />

wird also eine Duplexanlage so einzurichten<br />

sein, daß Sende- und Empfangsstation in so<br />

geringem Abstande wie möglich <strong>von</strong>einander<br />

gelegen sind.<br />

Die Versuche, eine diesen Anforderungen<br />

entsprechende Empfangsanlage durchzubilden,<br />

wurden 1918 <strong>von</strong> der Gesellschaft <strong>für</strong> drahtlose<br />

Telegraphie an einem Ort vorgenommen,<br />

der in etwa 200 km Entfernung <strong>von</strong> Berlin gelegen<br />

war (Naumburg). Diese recht unbequem<br />

große Entfernung wurde zunächst gewählt,<br />

weil aus hier nicht näher zu erörternden Gründen<br />

die Aufgaben dieser Station dazu zwangen.<br />

Nachdem in diesem Abstande <strong>von</strong> Nauen der<br />

Empfang <strong>von</strong> Wellen über 13,5 km und unterhalb<br />

<strong>von</strong> 11,3 km bei einer Senderwelle <strong>von</strong><br />

12,6 km und 400 kW Schwingungsenergie in<br />

der Antenne einwandfrei durchgeführt worden<br />

war, ging man daran, die Empfangsanlage näher<br />

an Nauen heranzuschieben.<br />

Als Stationsort wurde ein Gelände in der<br />

Nähe <strong>von</strong> Geltow bei Potsdam gewählt, das<br />

etwa 30 km <strong>von</strong> Nauen entfernt liegt.<br />

Nachdem es auch hier gelungen war, im<br />

Duplexbetrieb mit Nauen zu arbeiten, konnte<br />

man daran denken, die zunächst nur <strong>für</strong> Hörempfang<br />

eingerichtete Anlage auch <strong>für</strong> den<br />

Schnellverkehr auszubauen, d. h. die Telegramme<br />

nicht abzuhören, sondern aufzuschreiben.<br />

Es bedurfte eingehender Versuche, um den<br />

beim Schreibempfang vorliegenden wesentlich<br />

veränderten Bedingungen zu entsprechen. Die<br />

Schwierigkeit lag hierbei in erster Linie in der<br />

Notwendigkeit, die Empfangsenergie so weit<br />

zu steigern, daß sie <strong>für</strong> die Betätigung der<br />

Schreibapparatur ausreichend war.<br />

Es gelang zwar verhältnismäßig leicht durch<br />

immer weitergehende Verstärkung den hier<strong>für</strong><br />

notwendigen Energiebetrag herzustellen. Doch<br />

traten hierbei derartig starke Rückwirkungen<br />

auf die Abstimmorgane auf, daß an eine<br />

sichere Betriebsaufnahme nicht zu denken war.<br />

Auch die atmosphärischen Störungen traten<br />

infolge der hohen Verstärkung so stark hervor,<br />

daß eine Störung des Schreibers unvermeidlich<br />

wurde. Es mußten daher Mittel und Wege<br />

gefunden werden, um diese rückwärtigen<br />

Störungen auszuschalten und die Intensität der<br />

Luftstörungen auf einen möglichst geringen<br />

Betrag herabzudrücken.<br />

Nach einer Reihe <strong>von</strong> fehlgeschlagenen<br />

Versuchen gelang es, eine Anordnung zu finden,<br />

die diese Bedingungen erfüllte und auf<br />

die an Hand <strong>von</strong> Bild 69 jetzt näher eingegangen<br />

werden soll.<br />

Die Empfangsanlage besteht aus der Braunschen<br />

Rahmenantenne, einer Reihe <strong>von</strong> Abstimmitteln,<br />

der Verstärkungsapparatur, dem<br />

akustischen Transformator, einer Ventilröhre<br />

und dem Schreibapparat.<br />

Die in Geltow zurzeit benutzte Braun'sche<br />

Rahmenantenne <strong>von</strong> etwa 17 m Seitenlänge (im<br />

Bau befinden sich zwei weitere <strong>von</strong> erheblich<br />

größeren Abmessungen), aufgehängt an einer<br />

etwa 25 m hohen einfachen Leiter, ist ein aus<br />

mehreren Windungen bestehender Rahmen,<br />

der die Form eines auf die Spitze gestellten<br />

Quadrates hat.<br />

Mit einem Drehkondensator bildet sie den<br />

auf die Empfangswelle abgestimmten I. Schwingungskreis.<br />

Dieser Kreis wirkt in loser Kopplung<br />

auf den II. Sekundärkreis, dessen Energie<br />

dem Hochfrequenzverstärker zugeführt wird,<br />

indem sie in mehrstufiger Verstärkung auf den<br />

10000 fachen Betrag und mehr ihres ursprünglichen<br />

Wertes gebracht und dann in einem<br />

Audion gleichgerichtet wird. Von hier aus gelangt<br />

sie dann zwecks weiterer Verstärkung in<br />

einen Niederfrequenzverstärker, um dann in<br />

eine andere Energieform übergeführt zu werden.<br />

Diese Transformation vollzieht sich in<br />

einer Apparatur, die im wesentlichen als ein<br />

akustischer Resonanztransformator angesehen<br />

werden kann. In dieser neuen Form ist die<br />

Empfangsenergie aber <strong>für</strong> die Betätigung der<br />

Schreibapparatur nicht geeignet und aus diesem<br />

Grunde wird eine Rückverwandlung in<br />

ihre erste Form notwendig. Bevor sie dann<br />

zum eigentlichen Schreiber gelangt, passiert<br />

sie noch eine Ventilröhre.<br />

Läßt man das akustische Glied in der beschriebenen<br />

Anordnung fort, führt man also<br />

die vom Niederfrequenzverstärker gelieferte<br />

Energie unmittelbar der Ventilröhre zu, so<br />

werden einerseits die Rückwirkungen der Relaisströme<br />

beim Schreiber und dann die <strong>von</strong><br />

atmosphärischen Störungen hervorgerufenen<br />

Stromstöße auf die Verstärker derartig groß,<br />

daß sie aufhören zu arbeiten.<br />

Es ist deshalb das Vorhandensein des akustischen<br />

Resonanztransformators schon allein<br />

aus diesem Grunde unbedingt notwendig.<br />

Infolge seiner Resonatoreigenschaft erweist<br />

er sich aber außerdem auch noch nach einer<br />

anderen Richtung hin als sehr nützlich.<br />

Beim Empfang <strong>von</strong> Bogenlampensendern,<br />

die infolge der verwendeten Tasteinrichtungen<br />

2 Wellen aussenden, die Haupt- und Nebenwelle,<br />

letztere auch als Verstimmungswelle bezeichnet,<br />

ist es besonders bei sehr großen Wellenlängen<br />

sehr schwierig, ja, vielfach unmög-

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