II - CCA Monatsblatt
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In eigener Sache<br />
Liebe Mitglieder der Schulgemeinschaft,<br />
hier nun unser Jahresbericht zum gerade abgeschlossenen Schuljahr 2010<br />
Wie schon zu erwarten war, ist inzwischen das neue Erziehungsgesetz<br />
verabschiedet worden, in einer Version die nicht wesentlich von dem vor vier<br />
Jahren bereits debattierten Rohentwurf abweicht. Es ist eine ziemlich ehrgeizige<br />
Erziehungsreform, die hiermit in Gang gesetzt werden soll. Sie wird wohl erst<br />
in einigen Jahren und nach Erstellung der neuen Lehrpläne und der entsprechenden<br />
Infrastruktur an Akademien und Werkstätten und nach Ausbildung einer<br />
neuen Generation von Lehrern zur vollen Blüte gelangen können. Abzusehen ist,<br />
dass im Rahmen dieser Reform eine dem polytechnischen Unterricht der ehemaligen<br />
DDR ähnliche berufliche Ausbildung zu einem “técnico medio” in der<br />
Oberstufe eingeführt werden soll. Dazu sollen den Schülern der Oberstufe zusätzlich<br />
insgesamt 2400 Stunden Unterricht zugemutet werden, die sie dann zum<br />
„technisch-humanistischen“ Schulabschluss befähigen. Es ist jetzt angedacht,<br />
dass zunächst einmal die neuen Lehrpläne für die erste Klasse der Grundstufe<br />
und die erste Klasse der Oberstufe sozialisiert werden sollen. Der Aufruf hierzu<br />
sollte eigentlich schon erfolgt sein, das ist allerdings noch nicht geschehen.<br />
Gemäß Art.2.V. des neuen Erziehungsgesetzes haben die Eltern weiterhin<br />
das Recht zur Auswahl der Erziehung für ihre Kinder. Laut Art.3.4. desselben<br />
Gesetzes gilt dagegen, dass ab jetzt die Erziehung einzigartig in Qualität, Richtlinien<br />
und Grundlehrinhalten - oder Grundlehrplänen - unter Abschaffung der<br />
Unterschiede zwischen staatlichen und privaten sowie ländlichen und städtischen<br />
Erziehungseinrichtungen sein soll. Damit wird den Eltern die Auswahl der Erziehung<br />
für ihre Kinder enorm erleichtert. Sie soll allerdings in ihrer Umsetzung<br />
auf die unterschiedlichen geografischen, sozialen, kulturellen und linguistischen<br />
Gegebenheiten abgestimmt werden, man darf gespannt sein.<br />
Es ist ferner nicht klar, wie die Äußerung des Erziehungministers gemeint<br />
ist, dass auch diejenigen Schulen, die im Rahmen eines bilateralen Abkommens<br />
arbeiten, dieselbe “curricula base” erfüllen müssten, die in Art.3.4 des neuen<br />
Gesetzes erwähnt wird. Die Lehrinhalte des nationalen Erziehungswesens haben<br />
unsere DS bisher bei weitem und mühelos abgedeckt. Die neuen Grundlehrinhalte<br />
sollten auch in Zukunft eine Teilmenge der Lehrinhalte unserer Schulen darstellen.<br />
Wären mit “curricula base” allerdings Grundlehrpläne gemeint so hätten unsere<br />
DS damit ein Problem, da unsere Lehrpläne insbesondere im deutschsprachigen<br />
Zweig vom zeitlichen Ablauf und vom Inhalt her von der KMK abgesegnet<br />
werden müssen, Bestandteil des bilateralen Abkommens sind und im Sinne der<br />
Durchlässigkeit natürlich auch für den nicht-deutschsprachigen Zweig besonders<br />
konzipiert sein müssen.<br />
Das Konzept des Erlernens der Sprachen laut Art.7 wäre ebenfalls an<br />
unseren DS so nicht durchführbar. Dort wird nämlich verfügt, dass in Gebieten,<br />
wo die originäre Sprache dominiert, Spanisch die zweite Sprache ist, in Gebieten<br />
In eigener Sache<br />
wo Spanisch dominiert – wie bei unseren Schulen – die originäre Sprache der<br />
Region die zweite Sprache ist und in Gebieten wo mehrere originäre Sprachen<br />
vorherrschen bestimmt der “consejo comunitario” die originäre Sprache, die als<br />
erste Sprache gilt und Spanisch ist damit die zweite. Es geht also in jedem Fall nur<br />
um eine originäre Sprache und Spanisch wenn es um die erste und zweite Sprache<br />
geht und die Fremdsprache wäre dann erst die dritte Sprache, die im besten Fall<br />
ab Vorkindergarten in gradueller Form eingeführt werden soll. Unsere Lehrpläne,<br />
die gezielt DaF, DaM und DFU vorsehen sind damit unvereinbar, da bei uns schon<br />
laut Abkommen erste Fremdsprache immer Deutsch ist.<br />
Unsere Schule und unsere Berufsschule können momentan weitgehend<br />
unbehelligt von dieser Erziehungsreform ihre Arbeit normal fortsetzen. Wir wurden<br />
im letzten Jahr sogar von der “Comisión de Educación y Salud” der “Camara<br />
de Diputados” mit Resolution CES/031/2010 als “Institución Meritoria” zu unserem<br />
87. Geburtstag ausgezeichnet. Dies alles ist allerdings nur dadurch möglich,<br />
dass Dank des hervorragenden Einsatzes der Botschaft – insbesondere des Herrn<br />
Schröder - die Beziehungen zu den nationalen Behörden momentan sehr gut sind<br />
und auch die Einhaltung des bilatelaren Abkommens durch diese Behörden in<br />
verschiedenen Einzelfällen erfolgreich durch die Botschaft eingefordert werden<br />
konnte. Was unsere Berufsschule angeht so steht noch die erneute Verlängerung<br />
der Betriebslizenz aus.<br />
Erfreulich hat sich im letzten Jahr der Bereich der dualen Ausbildung<br />
weiter entwickelt. Die Studenten- sowie auch die Abgängerfrequenzen haben sich<br />
weitgehend normalisiert mit 17 Abgängern von denen sogar 12 das Fachabitur<br />
bestanden haben. Hier dürfen wir diesmal Herrn Botschafter Dr.Phillip Schauer<br />
und seiner Gattin unseren ganz besonderen Dank für den herzlichen Empfang zum<br />
Anlass der Zeugnis- und Kaufmannsbriefübergabe aussprechen, ein erstmaliges<br />
und einzigartiges Ereignis, ganz zur Freude unserer ehemaligen Azubis und ihren<br />
stolzen Eltern und Lehrer.<br />
Im DaF-Bereich sind ebenfalls erfreuliche Fortschritte zu erkennen, sowohl<br />
was die Partnerschuleninitiative als auch den DaF-Unterricht angeht, was man<br />
letztendlich auch an den guten Ergebnissen der verschiedenen Sprachdiplome in<br />
ihrer neuen Form erkennen kann.<br />
Auch die Hochschulreifeprüfung wurde Ende 2010 wieder erfolgreich<br />
durchgeführt und abgeschlossen, diesmal ohne entsandten Prüfungsvorsitzenden<br />
der KMK. Herr Stolze war diesmal kommissarisch damit beauftragt und wir wollen<br />
ihm, Frau Preiss und dem gesamten Prüfungsteam unsere Anerkennung zum<br />
reibungslosen Ablauf der Hochschulreifeprüfungen aussprechen, ein nicht immer<br />
einfaches Unterfangen. In diesem Zusammenhang wollen wir ganz herzlich<br />
Herrn Andreas Schröder und insbesondere seiner Gattin für den hervorragenden<br />
Empfang danken, den sie unseren frischgebackenen Abiturienten und ihren zahlreichen<br />
Familienangehörigen zum Abschluss bei sich zu Hause geboten haben.<br />
2/2011 10 Käseblatt<br />
Käseblatt 11<br />
2/2011