II - CCA Monatsblatt
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In eigener ReiseSache<br />
fallen. Leider sind es nur kleinere Teile (einige Kubikmeter), die abbrechen,<br />
obwohl wir sehr auf einen spektakulären Abbruch warten. Der Gletscher selbst ist<br />
60 km lang, 5 km breit und 60 m (!) hoch. Dieses Naturschauspiel ist gigantisch,<br />
sehr beeindruckend und nur zu empfehlen. Wir könnten dort noch weitere<br />
Stunden verbringen, aber wir wollen den Weihnachtsmann nicht verpassen.<br />
Überraschenderweise hat er für Lina schon die Geschenke ins Zimmer gestellt,<br />
die Freude ist groß. Weihnachtliche Atmosphäre kommt allerdings ansonsten<br />
bei Temperaturen über 20 ° C und einem 15 cm hohen Kunst-Weihnachtsbaum<br />
in der Cabaña nicht auf. Wenigstens erwartet uns ein leckeres Weihnachtsmenü<br />
mit verschiedenen Weinen, die dazu beitragen, dass wir am Ende die fehlende<br />
Weihnachtsstimmung vergessen.<br />
In eigener Sache<br />
Die nächste Station unserer Reise ist die Halbinsel Valdez an der Atlantikküste<br />
Argentiniens. Ein durchaus kühner Gedanke, sind es doch etwa 1300 km in<br />
Richtung Nordosten. Wir planen dazu 2 Fahrtage. Zunächst geht es über eine<br />
200-km-lange Schotterpiste – wirklich übel! Die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
beträgt 45 km/h, es gibt unterwegs kein Haus, geschweige denn ein Dorf. Uns<br />
begegnen tatsächlich in den knapp vier Stunden nur vier Autos und ein Motorrad<br />
- das ist das typische Patagonien Argentiniens. Später fahren wir nordwärts<br />
auf Asphalt parallel zur Atlantikküste. In Puerto San Julian machen wir einen<br />
Zwischenstopp bei starkem Wind (wie immer aus Westen) mit Spielplatz fürs Kind<br />
und Besichtigung eines liebevoll gestalteten Museumschiffes. Gegen 18.30 Uhr<br />
dann nächster Tankstopp in Tres Cerros mit Abendbrot im Restaurant der Tanke.<br />
Gegen 21.30 Uhr finden wir nach 775 km Tagesreise einen sicheren Standplatz<br />
1896 km südlich von Buenos Aires mit tollem Blick auf den Atlantik direkt am<br />
Meer. Lina stürzt gleich aus dem Auto und sucht Muscheln und Steine. Da bei<br />
diesem Wind nicht daran zu denken ist, unser Zelt aufzubauen, machen wir es uns<br />
im Auto bequem. Der Himmel erstrahlt in allen Farben von gelb, rosa, rot, lila und<br />
blau. Wir versuchen zu schlafen, wobei das Auto vom Wind durchgeschüttelt wird<br />
und Mücken uns stören. Wir berechnen in Gedanken unsere Einsparung durch<br />
diese Übernachtung zum Nulltarif und schlafen ein.<br />
Am nächsten Tag kommen wir nach Puerto Madryn. Auf dem Weg machen wir<br />
einen Zwischenstopp im Städtchen Gaiman. Es sind 28 °C und wir laufen noch<br />
in warmen Sachen durch den Ort, der von walisischen Einwanderern gegründet<br />
wurde. Es gibt eine ganze Reihe walisischer Teehäuser - “Casa de Te”, die aber<br />
alle erst um 14 Uhr öffnen. So besichtigen wir schwitzend noch ein paar weitere<br />
Gässchen und geniessen dann umso mehr Kaffee, Tee und Kuchen. In Puerto<br />
Madryn buchen wir im Hotel “Nueva Leon”, ein Appartement mit insgesamt 6<br />
Betten, Küche, 2 Bädern (super!) und treffen uns mit Annette, Carsten und Vuvuzela<br />
(mit bürgerlichem Namen Felicitas) um gemeinsam ein Wiedersehensbier - ein<br />
Rostocker Pils(!) aus Chile zu trinken.<br />
2/2011 56 Käseblatt<br />
Käseblatt 57<br />
2/2011