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II - CCA Monatsblatt

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In eigener TitelSache<br />

zur Geltung. Beim Schaben löst sich die Käserinde am Rand und bröckelt ab.<br />

Dank einiger sehr guter Käsereien gibt es auch in Bolivien die eine oder andere<br />

Köstlichkeit zu kaufen. Guten Appetit!<br />

Quellen und weiterführende Informationen:<br />

http://de.wikipedia.org<br />

http://www.kaese-info.de<br />

http://www.kaeseseite.de/<br />

Kathrin Schönlein<br />

In eigener Sache<br />

Schweizer Käse von bolivianischen Kühen<br />

Seit zehn Jahren produzieren Peter Walter Stampfli und Markus Hafner Raclette,<br />

Gruyère und andere Spezialitäten für den verwöhnten Gaumen<br />

Man hätte sich die Produktionsstätte der Quesería Suiza in Buena Vista eigentlich<br />

geräumiger vorgestellt. Erstaunlich kompakt präsentiert sich die Käserei dem Besucher,<br />

Beleg dafür, dass große Qualität nicht unbedingt großen Raum benötigt.<br />

Seit 2001 produzieren die beiden Schweizer Peter Walter Stampfli und Markus<br />

Hafner hier, 100 Kilometer von Santa Cruz entfernt, Käse, Joghurt, Butter und<br />

andere Milchprodukte. Insgesamt 22 Produkte umfasst die Palette, davon allein<br />

14 verschiedene Käsesorten. Dabei fing es nach der Gründung der Käserei im Jahr<br />

2001 ganz klein an. Zu Beginn verarbeitete man gerade einmal 50 Liter Milch<br />

pro Tag. Heute sind es 2.500 Liter, aus denen pro Tag ca. 250 Kilogramm Käse<br />

werden.<br />

Warum gerade Buena Vista? Emmentaler, Greyerzer und Raclette verbindet man<br />

in der Vorstellung eher mit Bergen als mit tropisch-feuchtem Tiefland. Tatsächlich<br />

hatte Peter Walter Stampfli, ein gelernter Käser, zunächst zwei Käseprojekte im<br />

Altiplano und in Cochabamba betreut. Als Markus Hafner zu ihm stieß, mit dem<br />

er bereits in der Schweiz im gleichen Unternehmen, dem renommierten Hersteller<br />

von Molkereiprodukten Emmi, zusammengearbeitet hatte, war Cochabamba als<br />

Standort geplant. Die bessere Qualität von Milch und Wasser gab aber schließlich<br />

den Ausschlag für Buena Vista. Die Gegend ist Boliviens Milchquelle: In einem<br />

Umkreis von 40 Kilometern werden täglich 150.000 Liter Milch produziert.<br />

Da der Gigant Pil 70 Prozent des Rohstoffes zu Milchpulver verarbeitet, sind die<br />

Preise in der Region seit 2007 hoch. Unglaublich, aber wahr: Die Bauern erzielen<br />

teilweise einen höheren Preis pro Liter als ihre Kollegen in der EU. Richtung<br />

Chaco ist die Milch zwar wesentlich billiger, aber da die Qualität des Käses mit<br />

der der Milch steht und fällt, kommt ein Ausweichen nicht in Frage.<br />

Die Qualität spricht für sich. Ihretwegen nehmen, um ein Beispiel zu nennen, drei<br />

peruanische Restaurantbesitzer alle zwei Monate den langen Weg von Cuzco nach<br />

Buena Vista auf sich, um Käse direkt ab Erzeuger zu kaufen. Die Mitarbeiter sind<br />

stolz auf ihr Produkt, was man auch Jorge Daza, der uns durch die Käserei führt<br />

und uns den Prozess erklärt, deutlich anmerken kann.<br />

Wie macht man nun Emmentaler? Zuerst muss die Milch pasteurisiert werden,<br />

dann werden 800 Liter 40 Minuten lang fermentiert, danach wird Lab hinzugefügt.<br />

Jeweils sechs Kilogramm werden in jede Form gegeben, gepresst und einen Tag<br />

lang bei Umgebungstemperatur gelagert. Dann geht es ab in die Kühlkammer,<br />

zuerst bei 15-18 Grad, später bei 21 Grad. 48 Stunden muss der Käse ins Salzbad<br />

2/2011 24 Käseblatt<br />

Käseblatt 25<br />

2/2011

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