II - CCA Monatsblatt
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In eigener Kultur ReiseSache<br />
In eigener Kultur ReiseSache<br />
Musik und Musiker in La Paz<br />
Interview mit Sachiko Sakuma<br />
Nicht wenige unserer Leser kennen sie vielleicht nur vom Hören: Wenn man<br />
die deutsche evangelische Kirche in Sopocachi besucht, sitzt meistens Sachiko<br />
Sakuma an der Orgel. Aber nicht nur dort, auch in der „Iglesia del Señor de la<br />
Exaltación“ in Obrajes ist sie als Organistin angestellt, sie spielt regelmäßig auf<br />
Orgeln in ganz Bolivien, hat mehrere Ensembles gegründet und unterrichtet am<br />
Konservatorium in La Paz. Das <strong>Monatsblatt</strong> sprach mit ihr über ihr Leben und<br />
ihre Musik.<br />
MoBla: Dein Name klingt nicht wirklich bolivianisch – woher stammt Deine<br />
Familie?<br />
leidenschaftlicher Forscher und Fotograf sowie fleißiger Produzent von Büchern<br />
und wissenschaftlichen Artikeln. Unter seinen Werken befindet sich ein Bildband<br />
über den Nationalpark Ampay in Apurímac. In den letzten zehn Jahren ist er<br />
vor allem mit Veröffentlichungen über Felsbilderstätten Perus hervorgetreten.<br />
Zahlreiche Artikel von ihm sind auch im Internet verfügbar.<br />
Habe ich Ihr Interesse geweckt und wollen Sie sich dieses Werk einmal ansehen?<br />
Haben Sie 400 Bolivianos übrig, um sich das Buch zu kaufen? Dann wenden Sie<br />
sich doch an Rainer Hostnig, cel. 715-66433.<br />
Die Fotos geben einen kleinen unzureichenden Vorgeschmack – in Farbe und<br />
größerem Format wirkt es halt viel besser!<br />
Matthias Strecker<br />
Sachiko Sakuma: Meine Großeltern kamen aus Japan in die Gegend von Santa<br />
Cruz; mein Vater aber arbeitete eine Zeitlang in Oruro als Bauingenieur, wo er<br />
meine Mutter kennenlernte. Dort habe ich mit fünf älteren Geschwistern und<br />
einem jüngeren Bruder im wesentlichen meine Kindheit verbracht.<br />
Wie bist Du zur Musik gekommen, über die Familientradition? Mehrere deiner<br />
Geschwister sind doch auch Musiker?<br />
Das war ein reiner Zufall. Meine vierte Schwester bekam einmal zu Weihnachten<br />
eine Art Spielzeugklavier, das sie sehr faszinierte, worauf meine Mutter beschloss,<br />
das dieses Kind ein richtiges Instrument lernen sollte. Und so fingen wir dann<br />
schließlich alle an, Musik zu machen. Ich bekam zunächst Blockflötenunterricht,<br />
damals lebten wir vorübergehend in La Paz. Später zogen wir wieder nach<br />
Oruro, und weil es dort außer Gitarren- und Klavierunterricht nichts anderes gab,<br />
wechselte ich zum Klavier.<br />
Wann fing es dann mit dem Orgelunterricht an, die Orgel ist ja in Bolivien kein<br />
verbreitetes Instrument?<br />
Im Jahr 1998, als ich schon am Konservatorium in La Paz Klavier studierte,<br />
erhielt die Iglesia del Señor de la Exaltación in Obrajes ihre Orgel. Es gab aber<br />
kaum jemanden, der sie hätte spielen können, und so wurden wir Klavierstudenten<br />
gefragt, wer von uns Lust hätte, Orgelunterricht zu nehmen. Mir hatte die Orgel,<br />
seit ich sie zum ersten Mal gehört hatte, so sehr gefallen, dass ich wusste: Das<br />
ist mein Instrument, und so begann ich gemeinsam mit zunächst sechs meiner<br />
Kommilitonen mit dem Orgelunterricht. Erst lernten wir bei Francis Chapelet<br />
im Rahmen eines Förderprogrammes der französischen Regierung. Den<br />
regelmäßigen wöchentlichen Unterricht aber erhielt ich bei Piotr Nawrot. In<br />
dieser Zeit beschäftigten wir uns hauptsächlich mit Musik des Barock. Das waren<br />
2/2011 46 Käseblatt<br />
Käseblatt 47<br />
2/2011