II - CCA Monatsblatt
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In eigener TitelSache<br />
der Grafschaft Cambridgeshire benannt. Bei der Herstellung werden dem Bruch<br />
Blauschimmelkulturen (Penicillium roqueforti) zugesetzt, der dann während der<br />
dreimonatigen Reifezeit den Käse mit blaugrünen Pilzen durchwächst. Um dem<br />
Pilz die Besiedlung zu erleichtern, wird der Käse zur besseren Sauerstoffzufuhr<br />
während der Reife mehrmals mit Edelstahlnadeln durchstochen.<br />
Ein sehr bekannter deutscher Käse ist der Tilsiter, der ursprünglich aus Tilsit<br />
in Ostpreußen stammt, später aber auch in der Schweiz hergestellt wurde. In<br />
der ehemaligen DDR wurde der Käse unter dem Namen Tollenser vermarktet.<br />
Inzwischen gehört Tilsit zu Rußland und heißt Sowjetsk. Der dort noch immer<br />
hergestellte Käse hat seinen Namen aber behalten: Тильзитер.<br />
Der Leipäjuusto („Brotkäse“) ist ein harter Käse aus dem Kolostrum der Kuh,<br />
also der Milch, die diese direkt nach dem Wurf eines Kalbes gibt. Er kommt aus<br />
Nordfinnland und Kainuu. Er wird gebacken, gegrillt oder flambiert, um ihm seine<br />
typische braune oder gar angekohlte Zeichnung zu geben. Manchmal wird etwas<br />
frischer Käse in einer Tasse mit Kaffee übergossen. Meist isst man ihn jedoch mit<br />
Moltebeeren oder Preiselbeeren.<br />
In eigener TitelSache<br />
nichts mit dem süditalienischen Original zu tun. Leider.<br />
Zur Familie der Salzlakenkäse gehört der griechische Feta. Er wird meist aus<br />
Schafs-, manchmal aber auch aus Ziegenmilch hergestellt. Etwas Ähnliches kann<br />
man, von Mennoniten produziert, hier in La Paz im Supermarkt kaufen.<br />
Queso Tetilla sieht so aus wie er heißt. In Deutschland wird er auch unter der<br />
Bezeichnung Busenkäse verkauft, was zwar eigentlich nicht richtig ist, im<br />
allgemeinen Sprachgebrauch aber verstanden wird (außerdem nähme so mancher<br />
sicherlich Anstoß am germanischstämmigen Wort Titte). Der Busen, äh der Käse<br />
kommt aus Galizien, und entstand einer volkstümlichen Überlieferung zufolge so:<br />
Gegenüber dem Propheten Daniel befindet sich im Glorienportal der Kathedrale<br />
von Santiago die Königin Saba. Angeblich gilt sein Lächeln ihrem Dekolleté.<br />
Einem Erzbischof soll dieses Dekolleté einst als zu üppig ausgestattet aufgefallen<br />
sein, so dass er Steinmetze beauftragte, selbiges abzuflachen. Die empörte<br />
Eine der drei Hauptzutaten für „Caprese“ ist der Büffelmozzarella, der aus<br />
Wasserbüffelmilch in Süditalien hergestellt wird. Der Name leitet sich von der<br />
Herstellungsart ab: Durch die „mozzatura“ (Abschlagen, Abschneiden per Hand)<br />
werden von der Käsemasse die einzelnen Portionen abgetrennt. Der hier in La Paz<br />
erhältliche “Mozzarella” hat in Konsistenz und Geschmack allerdings rein gar<br />
Reaktion der Compostelaner Bürger soll die Herstellung des Käses gewesen sein.<br />
Der Milbenkäse ist eine Käsespezialität aus dem sachsen-anhaltinischen<br />
Würchwitz und dem ostthüringischen Altenburger Land. Im Gegensatz zu<br />
Bakterien oder Schimmelpilzen wie bei anderen Käsesorten, werden bei der<br />
Reifung Käsemilben eingesetzt. Zur Herstellung wird einige Tage getrockneter<br />
Frischkäse in Magerstufe zunächst vor allem mit Salz und Kümmel gewürzt,<br />
2/2011 20 Käseblatt<br />
Käseblatt 21<br />
2/2011