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Abschlussbericht

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Antifoulingkonzepte für Sensoren für das Wassermonitoring durch sterisch<br />

optimierte Tetraetherlipid-Coatings<br />

PTKA-WTE<br />

MLU<br />

Eine berichtspflichtige Hauptaufgabe betrifft die Weiterentwicklung der Beschichtungstechnologie<br />

- durch eine schonende Präaktivierungsprozedur<br />

- Tauch- und Sprühverfahren sollen getestet werden<br />

- durch ein Verfahren für ein einfaches und umweltfreundliches Aufbringen der Schicht.<br />

Die während des Projektes zum Einsatz gekommene Technologie zur Lipidbeschichtung von<br />

Borofloatgläsern ist gut etabliert und gliedert sich in die Präaktivierung der Materialoberfläche, die im<br />

allgemeinen durch 5 minütige Bestrahlung aus 5 mm Abstand mit UV/Ozon (Xeradexverfahren) erfolgt<br />

und die anschließende mehrstündige Beschichtung in der Regel mit Cyanuryllipiden in einer<br />

geschlossenen Teflonkammer bei 70°C. Um diese zeitaufwändige Lipidierung zu umgehen, wurde<br />

stets nach Möglichkeiten zur Optimierung gesucht.<br />

Es ist erstens gelungen, das zu Projektbeginn ausschließlich verwendete toxische und<br />

umweltbedenkliche Lösungsmittel Chloroform durch Cyclohexan, gegebenenfalls durch Aceton (für<br />

Capsum-Membranen STM) oder Mischungen beider Lösungsmittel zu substituieren. Cyclohexan hat<br />

sich hinsichtlich Lipid-Löseeigenschaften und Siedepunkt als besonders geeignet herausgestellt.<br />

Zweitens wurden alternativ Tauch- und Sprühverfahren getestet. Erfolgreich verlief das Besprühen<br />

einer aktivierten (UV-bestrahlten) Glasoberfläche mit verdünnter Lipidlösung und einem<br />

anschließenden Temperschritt (120 min bei 90°C).<br />

Drittens gelingt die Lipidierung in einer alternativen Methode mit dem unmodifizierten Caldarchaeol,<br />

wenn die Materialoberfläche zuvor mit Cyanurchlorid zur Reaktion gebracht wurde. Die Synthese des<br />

Cyanuryl-caldarchaeols entfällt bei dieser Methode, allerdings muss die weitere Modifizierung des<br />

Lipids an der im Vergleich mit der Cyanurylgruppe weniger reaktiven Hydroxylgruppe erfolgen.<br />

Viertens konnte in der zweiten Hälfte des Projektes eine wichtige Vereinfachung des Beschichtungsverfahrens<br />

erreicht werden: Neue Kopfgruppen am Caldarchaeol ermöglichen das Arbeiten im<br />

wässrigen System, bei Raumtemperatur, ohne Einsatz bedenklicher organischer Lösungsmittel oder<br />

einer geschlossenen Kammer und bringen eine enorme Zeitersparnis. Damit konnte jetzt erstmals<br />

eine sehr einfache Lipidierungsmethode entwickelt werden – quasi eine Methode für Jedermann! Nur<br />

durch einfaches Tauchen in die wässrig/alkoholische Mischung des Lipids bei Raumtemperatur wird<br />

ein fest haftendes Oberflächencoating erreicht.<br />

Dieses einfach handhabbare Verfahren wird durch neue reaktive Kopfgruppen ermöglicht, die die<br />

bewährte Möglichkeit zur Kopplung der Tetraetherlipide über den Cyanurchlorid-Linker beträchtlich<br />

erweitern.<br />

Die Kopplung des Lipids an Materialoberflächen aus wässriger Lösung wurde im Hinblick auf die<br />

Anforderungen der Projektpartner und den zu beschichtenden polymeren Werkstoffen (PEEK, PVC,<br />

PMMA) in der zweiten Projekthälfte verstärkt in Angriff genommen. Diese enorme Herausforderung<br />

konnte nur durch die Synthese neuer Caldarchaeolderivate gelingen. Mit der erfolgreichen Herstellung<br />

des Caldarchaeolphosphates lag zum ersten Mal eine Substanz mit den folgenden bemerkenswerten<br />

Eigenschaften vor:<br />

• bildet in Wasser/Isopropanol Mizellen/Liposomen, die bei Kühlschranklagerung mehrere<br />

Wochen stabil sind<br />

• bindet dauerhaft an Amino- und oxidische Oberflächen<br />

• bildet etwa 4 nm „dicke“ Schichten (Siehe folgendes Bild) mit Randwinkel oberhalb von 85°<br />

– <strong>Abschlussbericht</strong> – Seite 15 von 95

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