Abschlussbericht
Abschlussbericht
Abschlussbericht
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Antifoulingkonzepte für Sensoren für das Wassermonitoring durch sterisch<br />
optimierte Tetraetherlipid-Coatings<br />
PTKA-WTE<br />
Die zuckerkomplexierende Wirkung der Boronsäure wird genutzt und mit Trehalose, Inulin und<br />
Chitosan weiter umgesetzt. Probekörper mit den hier genannten Modifizierungen wurden den<br />
Projektpartnern zur Testung zur Verfügung gestellt. Die erfolgreiche Lipidierung aus wässrigen<br />
Systemen sowie die Anforderungen der Praxispartner nach einer möglichst universellen Aktivierung<br />
von Kunststoffoberflächen machte die Suche nach einer Oberflächenaktivierung notwendig, die<br />
ebenfalls aus Wasser erfolgen kann.<br />
Unter Wasser lebende Muscheln verfügen zur Haftung an Oberflächen über ein spezielles, Dopamin<br />
reiches Protein (Literatur: Lee, Haeshin et al. (2006) PNAS 103, 12999ff). Das Dopamin an sich hat<br />
die Eigenschaft, auf fast allen Oberflächen sehr fest zu haften und in Abhängigkeit von Zeit und<br />
Temperatur Polydopamin zu bilden, das Schichten bildet. Es ist gelungen, ausgehend von Dopamin in<br />
einem sehr einfachen Verfahren aus wässriger Lösung definierte Schichten von Polydopamin zu<br />
erzeugen. Die Methode ist einfach und schnell (1h für 10 nm Dicke), liefert reproduzierbare<br />
Ergebnisse und die gebildeten Schichten sind stabil gegenüber organischen Lösungsmitteln sowie<br />
Ultraschall. Eine Aktivierung der Materialoberfläche etwa durch UV/ Ozon ist nicht zwingend<br />
notwendig. Die Polydopaminschicht ist homogen und reaktiv. Werden Si-Wafer, die eine<br />
Polydopaminschicht tragen, mit wässrig/ alkoholischen Mizellen/ Liposomen von Caldarchaeoldiphosphat<br />
oder Dicyanurylcaldarchaeol zur Reaktion gebracht, lässt sich mittels Ellipsometrie ein<br />
Anwachsen der Schichtdicke um etwa 4 nm messen. Dieses Resultat sowie die Veränderung des<br />
Kontaktwinkels belegen die erfolgreiche Lipidierung. Damit wurde ein Verfahren für die neuen<br />
Materialien entwickelt, für die die Praxispartner Anforderungen formuliert haben und die nicht mit<br />
organischen Lösungsmitteln behandelt werden können.<br />
6.1.4 Darstellung von Tetraetherlipidschichten<br />
4HJE<br />
Aus dem Applikationsfeld Durchflussmessstrecken für das Gewässermonitoring wurden relevante<br />
sensorische, funktionale und konstruktive Substratmaterialien, für die eine Antifoulingbeschichtung in<br />
Frage kommt, ausgewählt, die entsprechenden Materialien und Komponenten beschafft und<br />
Materialproben von bisher noch nicht beschichteten Werkstoffen (PVC, PEEK, PMMA) sowie die<br />
bewährten Standardsubstrate für die Testreihen (Borofloat ® 33-Slides und -Ronden) den<br />
Projektpartnern MLU und iba für Lipidierungsversuche bzw. Beschichtung mit den Tetraetherlipid-<br />
Modifikationen zur Verfügung gestellt. In späteren Projektphasen wurden auch 3D-Substrate (Zylinder<br />
aus Borosilikatglas) für die Realisierung eines Demonstartionssystems zur Beschichtung übergeben.<br />
Aus dem Bereich des Gewässermonitorings wurden Parameter definiert, aus denen folgende<br />
Anforderungen an die Darstellung der modifizierten Tetraetherlipidschichten resultierten:<br />
• stabile Verbindung mit dem Trägersubstrat, damit sich die Schicht im bewegten Messmedium<br />
(Strömungsgeschwindigkeiten bis 2 m/s, zum Teil auch 5 m/s) nicht ablöst<br />
• Beständigkeit gegen abrasive Partikel im Messmedium (z.B. Sedimentfrachten bis 500 mg/l mit<br />
Partikelgrößen < 20 µm bis 600 µm)<br />
• thermische Beständigkeit (-2 bis 40°C)<br />
• chemische Beständigkeit (diverse Salze, Kohlenwasserstoffe, ...)<br />
• Beständigkeit gegen Sonnenlicht/ UV-Strahlung<br />
• Benetzbarkeit/ ungehinderter Kontakt insbesondere elektrochemischer Sensoren zum<br />
Messmedium<br />
– <strong>Abschlussbericht</strong> – Seite 21 von 95