PROJEKTE UND ERGEBNISSE 3 Sucroseporin, Abbildung am SFM Abbildung 32: Vergleich Partikelselektion mit Hilfe von Discrimin<strong>an</strong>t Analysis bzw. Kreuzkorrelationsfunktion mit rotationalem Mittel. A: Aufnahme eines Fragments mit bidirektional rekonstituiertem ScrY (LP R = 0, 2; Lipid: DMPC/POPC (9:1); Messpuffer: 250 mM LiCl, 2 mM MgCl 2 , 20 mM Tris/HCl pH 7,6; x p = 4, 9 Å). B: Zwischenergebnisse (Mittel) von 4 Iterationen referenzfreien Alignments der mit Discrimin<strong>an</strong>t Analysis ermittelten Partikelserie, C: viertes Mittel (Wertebereich: 10,7 Å) mit St<strong>an</strong>dardabweichungskarte (Wertebereich: 0,8 - 3,7 Å) und Vari<strong>an</strong>zkarte, N = 19. D: Gefilterte Kreuzkorrelationsfunktion mit markierten Korrelationsmaxima (schwarze Punkte). E: Rotationales Mittel als Referenz, F: Zwischenergebnisse von 4 Iterationen referenzfreien Alignments der mittels Korrelationsfunktion selektierten Partikel, G: viertes Mittel (Wertebereich: 8,3 Å) mit St<strong>an</strong>dardabweichungskarte (Wertebereich: 1,4 - 4,0 Å) und Vari<strong>an</strong>zkarte, N = 85, Maßstab A-G: K<strong>an</strong>tenlänge Bildfenster B, C, E-G: 12,7 nm. H, I: konturiertes Mittel (Höhen-Inkrement: 0.5 Å) und SD-Karte vergrößert, Bildfenstergröße: 12,7 nm. 3.3.4 Charakterisierung der periplasmatischen Seite Bereits bei niedriger Auflösung sind hier distinkte Strukturen erkennbar (Abb. 33), die trotz geringeren Kontrasts von den oben beschriebenen extrazellulär orientierten Trimeren unterscheidbar sind. Diese und die beiden weiteren Messungen <strong>an</strong> demselben Präparat (Abb. 34 und 35) erfolgten jeweils mit einer Auflagekraft, die einen ausreichenden Konstrast sowohl für die Charakterisierung der periplasmatisch als auch der extrazellulär orientierten Trimere lieferte (s. oben). Dies, sowie die Ionenstärke des Messpuffers, sind also noch Kompromissbedingungen, die nicht für die Abbildung der periplasmatischen Seite optimiert sind (vgl. auch Kraftdist<strong>an</strong>zkurven Abb. 30). Abb. 34 zeigt das Ergebnis der Mittelung einer Messung bei höherer Auflösung. Tr<strong>an</strong>slationales Alignment und Mittelung (Abb. 34 B-D) lassen deutlicher ein <strong>an</strong>nähernd regelmäßiges Gitter erkennen. Die Partikel haben im Gitter Abstände von etwa 10 nm zuein<strong>an</strong>der, was mit dem oben bestimmten Radius des umgekehrt eingebauten Trimers übereinstimmt. Die St<strong>an</strong>dardabweichungskarte zeigt minimale Werte im Zentrum des Partikels. Erst ein referenzfreies rotationales und tr<strong>an</strong>slationales Alignment der so gewonnenen Bildausschnitte um die Partikel (Rohdaten) enthüllt eine distinktere Struktur der Einzelpartikel (unter Vermeidung der Voreingenommenheit referenzgestützten Alignments), der „Kristall“ enthält also unterschiedlich um die Trimerenachse rotierte Moleküle. Die erhaltene sternartige Struktur ist bereits bei <strong>an</strong>deren Porinen (OmpF, Schabert und Engel, 1994; Schabert et al., 1995) mit dem SFM gefunden worden und konnte dort eindeutig den <strong>an</strong>ein<strong>an</strong>derliegenden Wänden der drei faßförmigen Monomere (β-Barrels) auf der periplasmatischen Seite zugeordnet werden. Es h<strong>an</strong>delt sich also um den starren Kernbereich der mit dem SFM zugänglichen periplasmatischen Seite des ScrY, die drei Poren sind deutlich sichtbar. Die mittleren mit dem SFM-Sensor gemessenen Höhendifferenzen zwischen erhöhtem Zentrum des Trimers und Pore betragen im Mittel 3 - 4 Å. Bei noch höher aufgelöster Messung eines Teilbereichs (Abb. 35) erkennt m<strong>an</strong> bereits nach nur tr<strong>an</strong>slationalem Alignment die sternartige periplasmatisch exponierte Struktur des Trimers, hier 105
PROJEKTE UND ERGEBNISSE 3 Sucroseporin, Abbildung am SFM Abbildung 33: Einschichtig adsorbiertes Vesikelfragment mit bidirektionalem Einbau von ScrY (LP R = 0, 2; Lipid: DMPC/POPC (9:1); Messpuffer: 250 mM LiCl, 2 mM MgCl 2 , 20 mM Tris/HCl pH 7,6; x p = 15, 4 Å). Neben alternierendem Einbau im Abst<strong>an</strong>d von wenigen Trimeren sind auch größere unidirektionale Bereiche der Größenordnung über 100 nm erkennbar. A: Übersichtsaufnahme, B: Ausschnitt daraus (gleiche Messung, nur vergrößert/interpoliert). 106