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Rasterkraftmikroskopische Untersuchungen an nativen biologischen ...

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PROJEKTE UND ERGEBNISSE<br />

3 Sucroseporin, Rekonstitution<br />

Die Stabilität der N-terminalen Tertiärstruktur (Coiled-Coil) hingegen ist, verglichen mit dem<br />

Barrel-Trimer, deutlich geringer, diese denaturiert bereits bei 44 ◦ C (Dumas et al., 2000). Die<br />

maximale Temperatur von 37 ◦ C bei der Rekonstitution lag allerdings noch deutlich darunter.<br />

Unter den Bedingungen für die Rekonstitution wurden im Dialysepuffer die Konzentration der<br />

zweiwertigen Ionen ([MgCl 2 ] zwischen 2 und 80 mM) sowie der pH (zwischen 6 und 8) variiert.<br />

Beste Ergebnisse ergaben sich bei einem pH 6 und hoher [MgCl 2 ] von 50 bis 80 mM. Zweimaliges<br />

Durchlaufen der Temperaturstufen 20 ◦ C → 37 ◦ C → 20 ◦ C und damit zweimaliges Durchschreiten<br />

der Phasenumw<strong>an</strong>dlung des Lipids von flüssig nach quasikristallin (Jap et al., 1992) während<br />

der 72-stündigen Rekonstitution erbrachte gegenüber einem entsprechenden einphasigen Temperaturprofil<br />

keine Vorteile. Ein signifik<strong>an</strong>ter Unterschied bei den Ergebnissen der Dialyse in der<br />

optimierten Durchflussapparatur gegenüber den in einem möglichst kleinen Flüssigkeitsvolumen<br />

(mit gleicher Pufferaustauschrate) eingetauchten Dialyse-Buttons war nicht festzustellen.<br />

Unter diesen Bedingungen ergibt sich bei Variation des Massenverhältnisses Lipid zu Protein<br />

(LPR) ein deutlicher Überg<strong>an</strong>g von großen Vesikeln mit einem Durchmesser von mehreren µm<br />

bei LPR = 0,1 zu kleineren Vesikeln (wenige 100 nm bis 1 µm Durchmesser) bei LPR > 0,15<br />

(Abb. 25). Über einem LPR von 0,3 sieht m<strong>an</strong> alle Zeichen von Lipidüberschuss, nämlich kleine<br />

Lipidvesikel, mehrschalige Vesikel („Onion-Struktur“, Lorenz Hasler, pers. Mitt.) sowie „milchiges“<br />

Erscheinungsbild derselben im Elektronenmikroskop. Bei höherem LPR ist außerdem die<br />

mech<strong>an</strong>ische Stabilität der Präparationen bei SFM-Messungen deutlich geringer. Wie gezeigt wurde<br />

(s. unten), h<strong>an</strong>delt es sich bei den großen Vesikeln um amorph und bidirektional rekonstituiertes<br />

Sucroseporin, bei den kleineren finden sich unidirektional-kristallin rekonstituierte Anteile. Näheres<br />

zum Einbau des Proteins bei den beiden Typen von Vesikeln siehe unter 3.3.2. Bei kleinem<br />

LPR beginnen offenbar Protein-Protein-Wechselwirkungen die Interaktionen des Proteins mit dem<br />

Lipid zu überwiegen. Auch die Fluidität des Lipids spielt hier eine Rolle, mischt m<strong>an</strong> bei einem<br />

Gesamt-LPR von 0,15 - 0,2 das Lipid DMPC zu gleichen Teilen mit dem fluideren POPC, so erhält<br />

m<strong>an</strong> einen vergleichsweise hohen Anteil unidirektional mit ScrY gepackter und teils kristalliner<br />

Vesikelfragmente (kristalline Areale mit bis zu ca. 400-500 nm maximaler Ausdehnung, in Ausnahmefällen<br />

bis 700 nm). Bei geringerem POPC-Anteil (10 - 20% der Lipidmasse) erhält m<strong>an</strong> auch<br />

bei diesem LPR noch einen höheren Anteil amorph-bidirektionalen Einbaus und m<strong>an</strong>chmal auch<br />

einen höheren Anteil größerer Vesikel. Bei verschwindendem Lipid<strong>an</strong>teil kommt es zu schwer<br />

definierbaren Proteinaggregaten und nur sehr wenigen kleinen Vesikeln durch Restlipid von der<br />

Proteinreinigung. Rekonstituiertes ScrY lag praktisch durchgehend in Form gewöhnlicher Vesikel<br />

vor, röhrenförmige Vesikel oder mehrschichtige Stapel waren nicht zu beobachten. Lediglich<br />

in den Fraktionen mit besonders großen Vesikeln waren (teils doppellagige) Fragmente enthalten,<br />

deren vesikulärer Ursprung auch im Elektronenmikroskop nicht immer eindeutig nachgewiesen<br />

werden konnte (wahrscheinlich aber kollabierte große Vesikel).<br />

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