21.11.2013 Aufrufe

Rasterkraftmikroskopische Untersuchungen an nativen biologischen ...

Rasterkraftmikroskopische Untersuchungen an nativen biologischen ...

Rasterkraftmikroskopische Untersuchungen an nativen biologischen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GRUNDLAGEN UND METHODEN<br />

1 Rasterkraftmikroskopie<br />

gleich der beiden Methoden wird in Dongmo et al., 2000, gegeben). Es ist also nicht unbedingt<br />

notwendig, wie hier geschehen, eine vorherige oder nachträgliche Charakterisierung der Spitze<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d eines speziellen St<strong>an</strong>dards vorzunehmen, das jeweilige Bild k<strong>an</strong>n als unbek<strong>an</strong>nter St<strong>an</strong>dard<br />

zur Spitzencharakterisierung dienen. Ein Problem der Algorithmen „blinder Rekonstruktion“<br />

stellt allerdings die Anfälligkeit gegenüber den Einflüssen elektronischen und mech<strong>an</strong>ischen Rauschens<br />

während der Aufnahme dar: die davon herrührenden scharfen Spikes können zu einer völlig<br />

falschen Einschätzung des Sensorradius führen (da die Abbildung „scharfer“ Korrugationen eine<br />

entsprechend scharfe Spitze impliziert), die sich im Lauf der Iterationen fortpfl<strong>an</strong>zt. Die Wahl eines<br />

in die Berechnung eingehenden Schwellenwerts ist daher kritisch.<br />

Das Beispiel in Abb. 2 und 3 zeigt die unterschiedlichen Aspekte der Geometrie ein und derselben<br />

Sensorspitze, die für die Abbildung von Strukturen verschiedener Größenordnungen relev<strong>an</strong>t sind:<br />

eine pyramidale Spitze der Höhe 2,8 µm mit relativ stumpfem Pyramidenwinkel für Korrugationen<br />

von mehreren 100 nm bis in den µm-Bereich, ein durch das Oxidschärfungsverfahren erhaltener<br />

schärferer Apex mit Krümmungsradius von ca. 20 bis 40 nm für Korrugationen dieser Größenordnung<br />

und eine „Spitze“ atomarer Abmessungen für die Auflösung im Angström-Bereich.<br />

Für den Bereich makromolekularer bis molekularer Größenordnung wurde eine Abschätzung des<br />

Spitzenradius sowohl <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d eines einfachen geometrischen Modells (kugelförmige Spitze auf<br />

konischer Basis) als auch mittels “blinder Rekonstruktion” nach Villarrubia (1997) von Sheng et<br />

al. (1999) vorgenommen: Die Autoren f<strong>an</strong>den, dass m<strong>an</strong>che Spitzen, mit denen F-Actin-Filamente<br />

gut aufgelöst wurden, einen Spitzeradius von ca. 1 nm und einen Konuswinkel von 30 ◦ bis 40 ◦<br />

aufweisen müssen. Dies gilt für den Bereich der „vordersten“ ca. 5 nm bis 10 nm (entsprechend<br />

dem Durchmesser der gemessenen Filamente von ca. 7 nm. Damit zeigt sich, dass auf h<strong>an</strong>delsüblichen<br />

Si 3 N 4 -Spitzen, für die globale Krümmungsradien von meist über 10 nm <strong>an</strong>gegeben werden,<br />

bisweilen Protrusionen bzw. Kontaminationen aufsitzen müssen, die beträchtlich „schärfer“ sind.<br />

1.1.4 Wechselwirkungen Sensorspitze-Objekt<br />

Da in dieser Arbeit alle Messungen in Flüssigkeit durchgeführt wurden, konzentriert sich die folgende<br />

Darstellung auf diese Bedingung. Die bei Messungen <strong>an</strong> Luft relev<strong>an</strong>ten Kapillarkräfte des<br />

sich zwischen Spitze und Unterlage bildenden Flüssigkeitsmeniskus (Adsorbatfilme auf den Oberflächen)<br />

müssen also nicht berücksichtigt werden (Weisenhorn et al., 1989; Apell et al., 1993).<br />

In wässriger Lösung sind relev<strong>an</strong>te Wechselwirkungen zum einen die im Wesentlichen attraktive<br />

v<strong>an</strong>-der-Waals-Kraft<br />

F vdW = H R<br />

6z 2<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!