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Rasterkraftmikroskopische Untersuchungen an nativen biologischen ...

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GRUNDLAGEN UND METHODEN<br />

1 Rasterkraftmikroskopie<br />

Für die Detektion der Sensor-Auslenkung hat sich bei kommerziellen Kraftmikroskopen das Lichtzeigerprinzip<br />

durchgesetzt, das auf der Messung eines auf der Rückseite des Federbalkens reflektierten<br />

Lichtstrahls mittels einer Photodiode beruht (eine ausführlichere Beh<strong>an</strong>dlung ist zu finden<br />

in: Colchero in Colton et al., 1998). H<strong>an</strong>delsübliche Siliziumnitridbalken sind zur Verbesserung<br />

der Reflexivität daher auf der Rückseite mit Gold beschichtet. Wird der Balken ausgelenkt, so<br />

ändert sich die Richtung des Normalenvektors relativ zum einfallenden Strahl und der reflektierte<br />

Strahl bewegt sich auf der Photodiode. Für die Messung dieses Versatzes wird das Differenzsignal<br />

zweier Photodiodensegmente aufgezeichnet. M<strong>an</strong> erreicht mit dieser Methode eine für hochauflösende<br />

Messungen ausreichend große geometrische Verstärkung der Auslenkung. Hohe Auflösung<br />

ist d<strong>an</strong>eben bei den verwendeten Laserdioden mit einer Leistung der Größenordnung 1 mW dadurch<br />

gewährleistet, dass unter diesen Bedingungen das Schrotrauschen des Lasers niedriger ist<br />

als thermisches Rauschen des Federbalkens und Rauschen aufgrund technischer Störungsquellen.<br />

Höhere Laser-Leistungen führen unter Umständen zu erhöhtem thermischen Rauschen. Durch<br />

Verwendung einer Viersegment-Photodiode können überdies auch die Torsion des Federbalkens<br />

und damit Lateralkräfte aufgezeichnet werden.<br />

Die Amplitude thermischen Rauschens der Sensoreinheit als prinzipielle Begrenzung der Messgenauigkeit<br />

beträgt beispielsweise für einen Sensorbalken der Federkonst<strong>an</strong>ten 0,1 N unter typischen<br />

m<br />

Bedingungen in Luft 16 pm, für den aufliegenden Balken 3 pm (Colchero, 1993; s. auch Butt und<br />

Jaschke, 1995). Bei Messung in Flüssigkeit und mit etwas weicheren Balken kommt m<strong>an</strong> jedoch<br />

leicht zu Werten der Größenordnung 100 pm für den aufliegenden Balken. In Flüssigkeit ist die<br />

Reson<strong>an</strong>zgüte des Balkens bedeutend geringer (das Rauschen verteilt sich auf ein breiteres Frequenzb<strong>an</strong>d),<br />

außerdem ist die Reson<strong>an</strong>zfrequenz niedriger (Butt et al., 1993).<br />

1.1.3 Sensorgeometrie und Abbildungscharakteristik<br />

Da die Sensorspitze eine endliche Größe besitzt und die Messung im Nahfeld stattfindet, ist die<br />

Wechselwirkungslänge und damit der Abst<strong>an</strong>d Sensor-Objekt klein gegen die Abmessungen der<br />

Spitze. Damit ist die Geometrie der Sensorspitze von entscheidender Bedeutung für die Übertragungscharakteristik<br />

des Abbildungsprozesses. Die Abbildung ist, vereinfacht ausgedrückt, eine<br />

Faltung der mit der Spitze erreichbaren Bereiche der Objektoberfläche und der Oberfläche der<br />

Spitze, wenn m<strong>an</strong> elastische Eigenschaften m<strong>an</strong>cher Objekte, lokal unterschiedliche Oberflächenladungsdichten<br />

etc. vernachlässigt. Ein einfaches geometrisches Modell der rastersondenmikroskopischen<br />

Abbildung macht qualitativ deutlich, dass es sich um einen nichtlinearen Prozess h<strong>an</strong>delt:<br />

eine Protrusion erscheint im Bild breiter, eine Vertiefung schmaler als das tatsächliche Objekt<br />

(Abb. 1 A). Die Höhen der Korrugationen werden in diesem Fall dagegen richtig wiedergegeben.<br />

In Abb. 1 B erscheint außerdem die kleine Kugel neben der großen überhaupt nicht im Bild, da sie<br />

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