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Rasterkraftmikroskopische Untersuchungen an nativen biologischen ...

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PROJEKTE UND ERGEBNISSE<br />

2 Substrate, Rauhigkeit<br />

spezielle, verhältnismäßig <strong>an</strong>spruchslose Zell-Linien wie Fibroblasten oder epitheliale Zellen, die<br />

einigermaßen problemlos auf unbeschichtetem Substrat adhärieren.<br />

Für <strong>Untersuchungen</strong> <strong>an</strong> Proteinaggregaten oder Membr<strong>an</strong>präparationen wird ein Substrat benötigt,<br />

das sehr glatt, stabil in Pufferlösungen und einfach herzustellen ist. Weiterhin sollten seine Polarität<br />

und Oberflächenladungsdichte variierbar sein, um den Erfordernissen des jeweiligen Objekts<br />

gerecht zu werden und stabile Adsorption oder sogar kovalente Immobilisierung zu erlauben.<br />

Als Ergebnis umf<strong>an</strong>greicher Tests erwiesen sich Polyvinylphenylketon (PVPK) und Fur<strong>an</strong>-Polymere<br />

(FP) als geeignete Subst<strong>an</strong>zen, die sich entsprechend präparieren ließen (Abb. 10). Diese<br />

von Achim Linder entwickelten Materialien wurden im Rahmen dieser Arbeit eingehend getestet<br />

sowie deren Verarbeitung zu praktikablen und in den jeweiligen SFM-Systemen montierbaren<br />

Substratplättchen optimiert.<br />

2.2 Rauhigkeit verschiedener Substrate im Vergleich<br />

Zu Vergleichszwecken wurde die mittlere Rauhigkeit (R rms ) verschiedener potenzieller Substrate<br />

für Zellkultur und Protein-Immobilisierung bestimmt (s. Tabelle). Der gemessene Wert für die<br />

atomar glatte Oberfläche von Glimmer, dem St<strong>an</strong>dard-Substrat für die Adsorption zum Zwecke<br />

der Untersuchung mit dem SFM im submolekularen Auflösungsbereich, ist erwartungsgemäß am<br />

kleinsten. Bei den potenziellen Zellkultursubstraten ohne spezielle wachstumsfördernde Beschichtung<br />

ist gereinigtes Glas am günstigsten, spezielle Zellkultur-Kunststoffplättchen sind deutlich<br />

rauher, geringfügig günstigere Werte als die der hier aufgeführten Therm<strong>an</strong>ox-Plättchen zeigen<br />

allerdings diverse Typen von Zellkulturschalen aus Polystyrol. Aluminium als Zellkultursubstrat<br />

ist hier aufgeführt, da im Rahmen dieser Arbeit Vergleichsdaten (Dicke von Lamellipodien<br />

auf Aluminium mit dem SFM) für eine Untersuchung von Zell-Substrat-Kontakten mittels<br />

Oberflächenplasmonreson<strong>an</strong>z-Mikroskopie erhoben wurden (Giebel et al., 1999).<br />

Die Kultivierung <strong>an</strong>spruchsvollerer Zellsorten (insbesondere Primärkulturen hochspezialisierter<br />

Gewebe) erfordert häufig eine spezielle Beschichtung, die sich unter Umständen ungünstig auf<br />

die kraftmikroskopische Abbildung auswirken k<strong>an</strong>n. Exemplarisch hierfür wurden Oligodendrozyten<br />

des Goldfischs untersucht (s. 2.3.1), die Laminin als Substrat benötigen und die auf unbeschichtetem<br />

Substrat entweder überhaupt nicht oder nur sehr schlecht haften bzw. wachsen (mit<br />

Ausnahme des getesteten relativ rauhen Aluminiums). Das aus drei Polypeptidketten aufgebaute<br />

Glykoprotein Laminin ist ein Hauptbest<strong>an</strong>dteil von Basalmembr<strong>an</strong>en (Beck et al., 1990). Es besitzt<br />

vielfältige Funktionen, die durch Wechselwirkung mit <strong>an</strong>deren Komponenten der Basalmembr<strong>an</strong><br />

vermittelt werden (Chen et al., 2000). Als Zelladhäsionsfaktor fördert Laminin Neuritenwachstum<br />

und beeinflusst W<strong>an</strong>derung, Wachstum, Morphologie und Adhäsion von verschiedenen Zellsorten,<br />

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