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Rasterkraftmikroskopische Untersuchungen an nativen biologischen ...

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PROJEKTE UND ERGEBNISSE<br />

3 Sucroseporin, Diskussion<br />

von 0,15 bis 0,2 und einem Verhältnis DMPC:POPC von 1:1 zu erhalten und konnten teils aufgrund<br />

knapper Messzeit noch nicht eingehend am SFM untersucht werden. Auf der Grundlage<br />

dieser bisher ermittelten optimalen Rekonstitutionsbedingungen sind weitere Parameter zu variieren:<br />

so können durch Erhöhung der absoluten Proteinkonzentration im Rekonstitutions<strong>an</strong>satz<br />

unter Umständen größere Vesikel erzielt werden (Mitteilung L. Hasler). Die Geschwindigkeit der<br />

Entfernung des Detergenz sollte ebenfalls noch optimiert werden. Dies geschieht entweder durch<br />

Variation der Durchflussrate des Puffers in der Dialyseapparatur, hierzu müssten noch genauer<br />

einstellbare Pumpen verwendet werden, oder, bei Verwendung von Dialysebuttons, evtl. durch<br />

zusätzliche Maßnahmen: Beispielsweise k<strong>an</strong>n die Dialysegeschwindigkeit durch Einsatz eines<br />

größeren Puffervolumens, das <strong>an</strong>fänglich Detergenzpuffer enthält und l<strong>an</strong>gsam mit Dialysepuffer<br />

unterschichtet (Rate varriieren) oder durch zusätzliches Rühren gemischt wird, variiert werden.<br />

Eine <strong>an</strong>dere Möglichkeit ist Dialyse mit Buttons in einem größeren Volumen Dialysepuffer g<strong>an</strong>z<br />

ohne Durchfluss und Rührer. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n zwar davon ausgehen, dass die Dialysebedingungen in der<br />

Durchflussapparatur besser kontrollierbar und damit reproduzierbarer sind, Buttons haben jedoch<br />

den Vorteil, dass kein Unterdruck wie bei Durchflusszellen entsteht sowie nicht notwendigerweise<br />

ein maximaler Konzentrationsgradient des Detergenz über die Membr<strong>an</strong> vorliegt. Damit k<strong>an</strong>n der<br />

Überg<strong>an</strong>gszeitraum, in dem gemischte Mizellen und Bilayer koexistieren (Dolder et al., 1996; Hasler<br />

et al, 1998), beliebig verlängert werden. Die gängige Vorstellung der noch wenig verst<strong>an</strong>denen<br />

Prozesse der Rekonstitution und zweidimensionalen Kristallisation besteht nämlich darin, dass die<br />

Schlüsselereignisse in diesem Überg<strong>an</strong>gsbereich stattfinden: durch graduelle Absenkung der Detergenzkonzentration<br />

kommt es bei Erreichen eines Werts der Konzentration <strong>an</strong> freiem Detergenz<br />

nahe dessen kritischer Mizellenkonzentration zur Aggregation der gemischten Lipid-Detergenzund<br />

Protein-Detergenz-Mizellen bzw. zu Protein-Lipid- und Protein-Protein-Wechselwirkungen.<br />

Bei passender Bal<strong>an</strong>ce dieser Wechselwirkungen erfolgt der Einbau des Proteins in einen Lipid-<br />

Bilayer (Jap et al., 1992). Das LPR muss dabei so groß sein, dass amorphe Aggregation von<br />

Protein verhindert wird (der Lipid-Bilayer hält die Proteinmoleküle in einer Ebene), <strong>an</strong>dererseits<br />

darf es nicht so groß sein, dass die für die Bildung von Kristallkontakten nötigen Protein-Protein-<br />

Wechselwirkungen unterbunden werden. Für letztere ist auch die Temperatur bedeutend, die sowohl<br />

die Stärke hydrophober Wechselwirkungen der Proteinmoleküle unterein<strong>an</strong>der als auch deren<br />

zweidimensionale Diffusionsrate im Bilayer beeinflusst (Kühlbr<strong>an</strong>dt, 1992). Zumindest eine Variation<br />

von T max der Rekonstitution ist daher durchaus noch eine sinnvolle Möglichkeit, diese<br />

Vorgänge zu beeinflussen. Die Vorstellung hingegen, m<strong>an</strong> könnte durch mehrphasige Temperaturprofile<br />

während der Rekonstitution und damit mehrmaliges Durchlaufen der Phasenumw<strong>an</strong>dlung<br />

flüssig-quasikristallin die Proteine aus der quasikristallinen Phase des Lipids austreiben und so in<br />

Bereichen geringerer Lipidkonzentration in eine dichtgepackte und zunehmend kristalline Packung<br />

zwingen (Jap et al., 1992), hat sich eher nicht bestätigt (vgl. auch Engel und Hefti, zit. in Hasler et<br />

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