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NMS‐Einsichten von Christina Schauer 6. Dezember 2010 ‐ 13. März 2011<br />

lern um? Welches Verständnis bzw. welche Einstellung gegenüber<br />

Fehlern vermittelst du deinen SchülerInnen? Gibt<br />

es dazu eventuell persönliche Erlebnisse von denen du berichten<br />

kannst?<br />

Christina Schauer: Lieber Alfred! Am Anfang war der Aufsatz.<br />

Und in diesem Aufsatz soll es um den Inhalt gehen,<br />

den treffenden Ausdruck, das Innerste. Und es soll nicht um<br />

die Fehler gehen; denn die Angst vor Fehlern macht eng,<br />

stoppt den Fluss des Tuns. Was für den Deutschaufsatz gilt,<br />

ist auch für andere Fächer gültig. Natürlich weise ich meine<br />

Schüler auf die Rechtschreib‐ und Grammatikfehler hin,<br />

aber ich bemühe mich, ihnen die Trennung zwischen Person<br />

und Fehler zu verdeutlichen. Etwas Falsches zu tun<br />

oder zu sagen darf nie Scham erzeugen. Und ich weiß, wovon<br />

ich spreche, hat mich doch diese Angst begleitet und<br />

tut es noch. Hätte ich doch mehr über meine Fehler lachen<br />

können!<br />

Das soll jetzt in keiner Weise bedeuten, nicht auf Fehler zu<br />

reagieren. Lernen heißt, Fehler zuzulassen und machen zu<br />

dürfen. Kinder fangen an, sich mir zu öffnen, wenn sie merken,<br />

ich bin nicht der „Fehlerbestrafer“. Es ist sehr wohl Teil<br />

meines Berufs, Fehler zu erkennen und darauf hinzuweisen,<br />

es besser zu machen. Wenn die Schüler in der Lage sind,<br />

ihre Schwächen selbst zu erkennen, eröffnen sich Perspektiven,<br />

weiter zu machen, eigene Wege zu gehen, kreativ zu<br />

sein. Und das hält ein Leben lang an!<br />

Jetzt gerade zeigt mir der Computer manche rotunterwellte<br />

Wörter ‐ ich bessere sie aus und das war`s.<br />

Alfred Peherstorfer: Liebe Christina, danke für deine Antwort<br />

‐ leider hat gestern mein Internet nicht ganz gewollt,<br />

so konnte ich dir nicht die nächste Frage stellen ‐ dafür aber<br />

jetzt: Wie „lernseits" ist dein Unterricht? Gib uns bitte eine<br />

Selbsteinschätzung auf einer Skala von 0‐10. Was möchtest<br />

du als nächstes lernen bzw. besser tun können, um auf die<br />

nächste Stufe zu kommen? Von und/oder mit wem?<br />

98<br />

Christina Schauer: Lieber Alfred! Mich auf einer Skala einstufen<br />

zu müssen, widerstrebt mir. Diese Art der Selbsteinschätzung<br />

fördert nicht mein Weiterkommen, hilft mir nicht<br />

bei noch anstehenden Fragen.

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