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PDF file - Öko-Institut eV

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l»ko-<strong>Institut</strong> e.V.<br />

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Allerdings ist auch von Seiten der Entwicklungsländer für einen solchen Vorstoß im<br />

Moment nicht mit Zustimmung zu rechnen (CHAYTER 1997), denn solche Einfuhrzölle<br />

richten sich vornehmlich gegen Exporte von Entwicklungsländern mit niedrigen<br />

Umweltstandards. Effektiver seien positive Maßnahmen im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit<br />

und wirtschaftlichen Kooperation, also z.B. die Stärkung<br />

der institutionellen Kapazität der Entwicklungsländer, um eine wirksame Umweltpolitik<br />

durchzuführen und um die Industrie zu Umweltschutzmaßnahmen zu zwingen<br />

(WIEMANN 1996). Hier sei ein weites Feld für umweltorientierte Entwicklungszusammenarbeit,<br />

die neben dem Umweltschutz auch noch dazu beitrage, Handelskonflikte<br />

aus Umweltgründen zu vermeiden (WIEMANN 1996).<br />

gNR/DEHOV<br />

Ein mögliches Instrument, Anreize zur Erhöhung von Umwelt- und Sozialstandards<br />

zu schaffen, sind <strong>Öko</strong>-Labels, da sie bis zu einem gewissen Grad eine Kompromisslösung<br />

für Konflikte zwischen Freihandels- und Umweltschutzinteressen darstellen<br />

können (HELM 1995). <strong>Öko</strong>-Labels werden deshalb als wichtiges umweltpolitisches<br />

Instrumentarium angesehen (SHAW 1997). Solange freiwillige Umweltzeichen nicht<br />

zu einer ungerechtfertigten Diskriminierung anderer Produkte führen, werden diese<br />

grundsätzlich von der WTO als zulässig erachtet. Die Tatsache, dass Labels den/die<br />

VerbraucherIn zum Kauf eines bestimmten Produkts bewegen können, führt für sich<br />

allein noch nicht zu einer Diskriminierung, solange sichergestellt ist, dass die Produkte<br />

die gleichen Marktzugangsbedingungen haben (SHAW 1997). Es besteht jedoch<br />

von Seiten der CTE Klärungsbedarf, inwieweit <strong>Öko</strong>-Labels im Hinblick auf<br />

umweltschonende Produktionsverfahren mit dem WTO-Übereinkommen und dem<br />

TBT vereinbar sind (SHAW 1997). 41<br />

<strong>Öko</strong>-Labels werden insbesondere von den Entwicklungsländern kritisch betrachtet<br />

(http://www.wto.org/wto/environ/te023.htm). Sie äußern die Befürchtung, dass Umweltgütezeichen<br />

ihre Marktchancen verringern, da sie aufgrund vergleichsweise<br />

niedriger Umweltstandards nur selten eine solche Auszeichnung bekämen (HELM<br />

1996). Außerdem würde damit den Entwicklungsländern die Grundlage für ihre<br />

Wettbewerbsfähigkeit, nämlich die Produktion zu verhältnismäßig geringen Kosten,<br />

entzogen.<br />

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Die Bestimmungen des Verhältnisses zwischen Handels- und Umweltpolitik stellen<br />

eine der größten Herausforderungen für die Weiterentwicklung des GATT dar. Es<br />

handelt sich hierbei um eine schwierige Gratwanderung zwischen der Sicherung eines<br />

liberalen Welthandelssystems einerseits und der Bekämpfung sich verschärfender<br />

grenzüberschreitender und globaler Umweltprobleme andererseits. Das CTE ist<br />

insoweit gefordert, Stellung zu beziehen und das „Greening the GATT“ voranzutrei-<br />

41 Siehe Kap. 3.3.

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