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PDF file - Öko-Institut eV

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l»ko-<strong>Institut</strong> e.V.<br />

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Dabei stand das Ziel, die Produktivität der Landwirtschaft zu steigern, im Vordergrund.<br />

In der ersten Phase der EWG-Landwirtschaftspolitik, zwischen 1957 und<br />

1968, wuchs der Ernteertrag jährlich um 3,3 Prozent - obwohl die Anbaufläche<br />

gleich blieb. Die Produktivität stieg weiter an: Innerhalb von 40 Jahren verdreifachte<br />

sich die Produktion von Weizen und auch die Tierzucht wurde zur Hochleistungsproduktion.<br />

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pro Jahr 1956 1996<br />

Weizen pro Hektar (Doppelzentner) 25 65<br />

Eier pro Huhn 40 über 300<br />

Milch pro Kuh (Liter) 3.000 über 6.000<br />

ein Bauer ernährte (Menschen) 5 über 60<br />

Quelle: (REINECKE 1997)<br />

Die Produktionssteigerung erfolgte u.a. durch Modernisierung der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe und durch Einstellung kleinerer Betriebe. Die Landwirtschaftsstruktur<br />

wurde dadurch tiefgreifend verändert. Die Anzahl kleinerer Höfe nahm zunehmend<br />

ab, während sich auf der anderen Seite eine spezialisierte und industrialisierte Landwirtschaft<br />

mit Überschussproduktion herausbildete. Diese Entwicklung wurde bewusst<br />

durch eine Subventionspolitik gefördert, bei der sich die Förderung nicht an<br />

der Qualität der Produkte, sondern an der produzierten Menge orientierte<br />

(REINEICKE 1997). Kleineren Betrieben wurde damit die Konkurrenzfähigkeit genommen:<br />

Entweder wurden sie zu Nebenerwerbsbetrieben degradiert oder sie mussten<br />

ihren Betrieb vollständig einstellen.<br />

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Anzahl der Höfe in Deutschland<br />

unter 20 ha<br />

[Jahr]<br />

[Anzahl]<br />

über 50 ha<br />

[Anzahl]<br />

1960 1.246.924 16.311<br />

1971 829.965 21.140<br />

1988 459.671 42.794<br />

1995 332.100 61.200<br />

Quelle: Bundesministerium für Landwirtschaft<br />

Die durch die Intensivierung der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten hervorgerufenen<br />

Umweltauswirkungen sind ebenfalls nicht zu übersehen. Neben der Vernichtung<br />

des landwirtschaftlichen Bodens durch Erosion, Versalzung und Wüstenbildung,<br />

kommt es vor allem zu einem Artenverlust sowie zu Gewässerkontaminationen<br />

und -verknappung durch Düngemittel- und Pestizideintrag.<br />

Trotz dieser negativen Folgen hat die EU ihre Politik der festgesetzten Mindestpreise,<br />

des Ankaufs von Überschüssen und des Schutzes vor Auslandskonkurrenz über<br />

viele Jahre weiterverfolgt. Erst in den letzten Jahren sind Anzeichen erkennbar, die<br />

bisherige Agrarpolitik zu überdenken und die EU-Agrarpolitik weiterzuentwickeln.

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