PDF file - Öko-Institut eV
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•»ko-<strong>Institut</strong> e.V.<br />
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Der Deutsche Bauernverband lehnt die Agenda 2000 in der vorliegenden Form ab.<br />
Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft könne nicht allein durch<br />
Preissenkungen herbeigeführt werden. Die intensive Landwirtschaft würde beim Direktausgleich<br />
diskriminiert. Außerdem sollten die einzelbetrieblichen Zahlungen<br />
nicht an Umweltauflagen geknüpft werden. Dies vertrage sich nicht mit einer Reform,<br />
die leistungs- und wettbewerbsfähige Betriebe stärken soll. Der Deutsche Bauernverband<br />
könne außerdem nicht akzeptieren, dass das bisher eigenständige Förderziel<br />
ländlicher Raum aufgegeben und der allgemeinen Struktur- und Regionalpolitik<br />
untergeordnet werde.<br />
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Das EEB findet den Ansatz, Direktbeihilfen von Umweltauflagen abhängig zu machen,<br />
einen vielversprechenden Ansatz und begrüßt die Vorschläge zur Entwicklung<br />
des ländlichen Raums. Gleichzeitig weist es jedoch darauf hin, dass die Reformvorschläge<br />
intensive Großbetriebe weiterhin begünstigen und mindestens dreiviertel der<br />
Finanzmittel im Agrarbereich dem konventionellen Landbau zugute kommen.<br />
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So richtig zufrieden mit dem Reformpaket der EU ist also keiner. Es geht vor allem<br />
darum, den bisher im Rahmen der Agenda 2000 fast völlig ausgesparten Bereich der<br />
nachhaltigen Entwicklung stärker zu betonen.<br />
Aus ökologischen und sozialen Gesichtspunkten werden deshalb folgende Verbesserungen<br />
gefordert:<br />
• Direktbeihilfen sollen für alle Mitgliedstaaten zwingend von Umweltauflagen<br />
abhängig gemacht werden. Extensive Landwirtschaft könnte dann in der erforderlichen<br />
Weise gefördert werden.<br />
• Einsparungen, die durch die geplanten Preissenkungen entstehen, sollen für den<br />
Umweltschutz in der Landwirtschaft ausgegeben werden.<br />
• Die Verordnung zur Entwicklung des ländlichen Raums muss im Sinne einer<br />
nachhaltigen Entwicklung nachgebessert werden. Außerdem müssen für die ländliche<br />
Entwicklung weitergehende Mittel bereitgestellt werden. Dadurch könnte<br />
z.B. der Aufbau lokaler und regionaler Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen<br />
gefördert und die Arbeitsplätze in strukturschwachen ländlichen Gebieten erhalten<br />
werden.<br />
• Die EU-Agrarpolitik muss „einen Wettbewerb um Qualität“ schaffen, d.h. es müssen<br />
ökologische und soziale Kriterien festgelegt werden, die sich nicht nur auf die<br />
Eigenschaften des Produkts selbst, sondern auch auf die Umstände des Herstel-<br />
77 Vgl. Deutsche Bauern-Korrespondenz 11/97.<br />
78 EEB Position Paper on the Reform of the Common Agricultural Policy, October 1998.