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PDF file - Öko-Institut eV

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•»ko-<strong>Institut</strong> e.V.<br />

des vorbeugenden Gesundheitsschutzes noch als Rechtfertigungsgrund für nationale<br />

Maßnahmen kommt ihm ausreichende Bedeutung zu. Kennzeichnungsregelungen<br />

werden statt dessen als das adäquate Mittel angesehen, einem/r mündigen VerbraucherIn<br />

angemessene eigene Entscheidungsspielräume zu ermöglichen. Die Kennzeichnungsregelungen<br />

sind aber in vielen Bereichen sehr lückenhaft und enthalten<br />

nicht die Informationen, die die VerbraucherInnen wollen. Die Mitgestaltung des<br />

Lebensmittelrechtes durch das Europäische Parlament ist wie in anderen Bereichen<br />

nur sehr bedingt möglich. Noch schlechter steht es um die Partizipationsmöglichkeiten<br />

von Umwelt- und Verbraucherorganisationen.<br />

Die gemeinsame Agrarpolitik spielt eine wichtige Rolle nicht nur für die europäische,<br />

sondern auch für die weltweite Ernährungsentwicklung. Die partielle Abschottung<br />

des Binnenmarktes gegenüber Importen aus Drittländern durch „Zoll-<br />

Abschöpfungen“ zur Anhebung des Preises und die Subvention von Exporten für den<br />

Weltmarkt ist besonders für Entwicklungsländer problematisch und unterminiert die<br />

Ernährungssicherheit in diesen Ländern weiter. Da Maßnahmen z.B. hinsichtlich<br />

ihres Einflusses auf die Ernährungssicherung in anderen Ländern geprüft werden<br />

sollten, ist an keiner Stelle in der gemeinsamen Agrarpolitik formuliert.<br />

Auch die gemeinsame Agrarpolitik ist marktorientiert und enthält kaum umweltschutzbezogene<br />

oder soziale Aspekte. Mit der EU-Reform von 1992 sind erste umweltbezogene<br />

und soziale Aspekte in die Agrarordnung aufgenommen worden - allerdings<br />

nur sehr zurückhaltend. Mit der Agenda 2000 sollte ursprünglich der zaghafte<br />

betriebene Ansatz, umweltschonende Landwirtschaft aktiv zu unterstützen,<br />

weiter gestärkt werden. Insofern ist von einigen Umweltverbänden das Reformpaket<br />

durchaus positiv aufgenommen worden. Die tatsächlichen Beschlüsse, die auf dem<br />

entscheidenden Gipfel in Berlin im März 1999 getroffen wurden, verwirklichen davon<br />

aber kaum etwas. So wie es aussieht, hat die EU die Chance verpasst, den Weg<br />

zu einer nachhaltigeren Wirtschafts- und Umweltgemeinschaft einzuschlagen.

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