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Wirtschaftswoche Ausgabe vom 2013-10-28 (Vorschau)

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PRAKTIKER<br />

Streit um Beraterhonorare<br />

Die Österreicherin gab sich empört.<br />

„Es gibt keinen Berater,<br />

den wir nicht hatten. Es ist unfassbar“,<br />

schimpfte die frühere<br />

Praktiker-Großaktionärin<br />

Isabella de Krassny Ende<br />

August über den kostspieligen<br />

Einsatz von Unternehmensund<br />

Rechtsberatern bei der<br />

Baumarktkette. Nach einem<br />

Gutachten des Praktiker-Insolvenzverwalters<br />

Udo Gröner, das<br />

der WirtschaftsWoche vorliegt,<br />

ist die Kritik zwar grundsätzlich<br />

berechtigt, da auf Konzernebene<br />

allein 2011 und 2012 insgesamt<br />

43,2 Millionen Euro für<br />

„das ‚who is who‘ international<br />

tätiger Anwaltskanzleien und<br />

Beratergesellschaften“ ausgegeben<br />

wurde, wie es in dem<br />

Bericht heißt.<br />

Die Kritik kommt aber offenbar<br />

<strong>vom</strong> falschen Absender.<br />

Denn auch der mit de Krassny<br />

eng verbandelte Aufsichtsratschef<br />

Erhard Grossnigg wollte<br />

Beraterkosten auf den Konzern<br />

abschieben. Laut Insolvenzgutachten<br />

ging es in mehreren<br />

persönlichen Besprechungen<br />

und Telefonkonferenzen um<br />

„die Bitte des Aufsichtsrates auf<br />

Übernahme der Kosten für<br />

Kritik aus der falschen Ecke<br />

Ex-Großaktionärin de Krassny<br />

einen juristischen Berater“. Der<br />

Verwalter lehnte ab. Auch der<br />

Frankfurter Rechtsanwalt Ingo<br />

Scholz, der als sogenannter<br />

gemeinsamer Vertreter die Interessen<br />

der Praktiker-Anleihegläubiger<br />

vertritt, soll leer ausgehen.<br />

Er hatte laut Gutachten<br />

einen Budgetbedarf in Gesamthöhe<br />

von 618 807 Euro angemeldet.<br />

Den Betrag will Gröner<br />

nicht zahlen, obgleich er Anfragen<br />

von Anleihegläubigern<br />

an Scholz weiterleiten ließ.<br />

Rechtsexperten erwarten indes,<br />

dass die Insolvenzverwaltung<br />

den Berateraufmarsch vor der<br />

Pleite in den nächsten Monaten<br />

im Detail aufarbeitet.<br />

henryk.hielscher@wiwo.de<br />

Aufgeschnappt<br />

U-Boot-Auto Elon Musk ist derzeit<br />

der größte Technikvisionär.<br />

Mit Tesla hat er Elektroautos<br />

hip gemacht, er schickt private<br />

Raumschiffe ins All und will<br />

Menschen durch Röhren reisen<br />

lassen. Nun hat Musk Freude an<br />

schwimmenden Autos gefunden:<br />

Er investierte 727 000 Euro<br />

in einen Lotus Esprit, der sich in<br />

ein U-Boot verwandeln lässt.<br />

Ganz neu ist die Technikvision<br />

allerdings nicht: Das wandelbare<br />

Fahrzeug wurde schon<br />

1977 von Roger Moore als<br />

James Bond in „Der Spion, der<br />

mich liebte“ verwendet.<br />

Marken von McDonald’s<br />

Seit Monaten kämpfen Mitarbeiter<br />

von US-Fast-Food-Ketten<br />

für höhere Löhne. Selbst wenn<br />

sie mehr als den gesetzlichen<br />

Mindestlohn von 7,25 Dollar<br />

verdienen, reiche das oft nicht<br />

zum Leben. McDonald’s hat nun<br />

eine besondere Lösung des<br />

Problems gefunden: An der<br />

Telefon-Hotline für Mitarbeiter<br />

wurde erklärt, wie und wo sie<br />

staatliche Lebensmittelmarken<br />

bekommen.<br />

MINDESTLOHN<br />

Boom bei<br />

Schwarzarbeit<br />

Die Einführung eines bundesweiten<br />

Mindestlohnes von<br />

8,50 Euro dürfte zu mehr<br />

Schwarzarbeit führen. Nach<br />

Berechnungen des Instituts für<br />

angewandte Wirtschaftsforschung<br />

(IAW) in Tübingen würde<br />

die Schattenwirtschaft in<br />

Deutschland „um rund 900 Millionen<br />

Euro pro Jahr wachsen“,<br />

sagt IAW-Direktor Bernhard<br />

Boockmann. Gemessen am<br />

Gesamtumfang der Schwarzarbeit<br />

von rund 340 Milliarden<br />

Euro, sei dieser Effekt zwar<br />

eher gering. Aber: „Traditionelle<br />

Schwarzarbeitbranchen,<br />

die bisher keinen Branchenmindestlohn<br />

haben, wie das<br />

Gaststätten-, Taxi- und Logistikgewerbe,<br />

wären stark betroffen“,<br />

warnt Boockmann. „Die Erfahrung<br />

der Vergangenheit lehrt,<br />

dass es zu Ausweichreaktionen<br />

kommt.“ Die Kontrolle durch<br />

den Zoll gilt als schwierig.<br />

Außerdem warnt der Ökonom<br />

„aus den bisher weitgehend<br />

unschädlichen Branchenmindestlöhnen<br />

die falschen<br />

Rückschlüsse für eine<br />

flächendeckende Lösung zu<br />

ziehen. Bei der jetzt diskutierten<br />

Höhe drohen erhebliche<br />

Jobverluste.“<br />

max.haerder@wiwo.de | Berlin<br />

HDMI schlägt HGB<br />

Die 15 meistverkauften Artikel bei Amazon in Deutschland seit dem Startvor 15 Jahren<br />

1 AmazonBasics Hochgeschwindigkeits-HDMI-Kabel<br />

2 Kindle<br />

3 Bürgerliches Gesetzbuch<br />

(BGB)<br />

4 Speicherkarte,Transcend<br />

Extreme-Speed SDHC 8GB<br />

5 Kindle Paperwhite<br />

Quelle:Amazon<br />

6 Speicherkarte,Transcend<br />

Extreme-Speed SDHC, 16 GB<br />

7 Speicherkarte SanDisk<br />

SDHC, 4GB<br />

8 USB-Ladegerät für<br />

Kindle<br />

9 Der Lebensfreude-<br />

Kalender<br />

<strong>10</strong> Smartphone Samsung<br />

Star S5230<br />

11 Shades of Grey –<br />

Befreite Lust<br />

12 Shades of Grey –<br />

Geheimes Verlangen<br />

13 Handelsgesetzbuch<br />

(HGB)<br />

14 HarryPotter und die<br />

Heiligtümer des Todes<br />

15 MicrosoftOffice Home<br />

and Student 2007<br />

WirtschaftsWoche <strong>28</strong>.<strong>10</strong>.<strong>2013</strong> Nr. 44 11<br />

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