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Wirtschaftswoche Ausgabe vom 2013-10-28 (Vorschau)

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DAX-AKTIEN<br />

Heilig’s Blechle<br />

Für lange leidgeprüfte Daimler-Aktionäre mehren<br />

sich die Hoffnungsschimmer. Mehr aber auch nicht.<br />

HITLISTE<br />

Schuldner<br />

US-Präsident<br />

Barack Obama<br />

erhöhte die<br />

Lasten der USA<br />

Lange schon fährt Daimler<br />

der Konkurrenz von Audi und<br />

BMW hinterher. In den vergangenen<br />

zehn Jahren gingen<br />

Marktanteile verloren. Am<br />

Aktienkurs ist das abzulesen:<br />

Daimler verloren seit 1999 35<br />

Prozent, während Audi-Mutter<br />

VW knapp 600 und BMW<br />

250 Prozent zulegten. Zwar<br />

bekamen Daimler-Aktionäre<br />

seither fast 21 Euro Dividende<br />

pro Aktie, während BMW nur<br />

knapp zwölf abwarfen. Und<br />

inzwischen hat die Daimler-<br />

Aktie sich erholt. Ist das nun<br />

die Wende? Nicht ganz. Der<br />

schwäbische Konzern meldete<br />

am Donnerstag einen Gewinnsprung<br />

von 1,24 auf 1,9 Milliarden<br />

Euro gegenüber dem gleichen<br />

Vorjahresquartal. Doch<br />

der Vergleich zum Vorjahr hakt.<br />

Erstens war das dritte Quartal<br />

2012 besonders schlecht, die<br />

Basis ist niedrig. Rechnet man<br />

noch den Sondereffekt aus dem<br />

EADS-Verkauf heraus, bleibt<br />

statt Gewinn-Zaubers nur ein<br />

zäher Arbeitssieg. In China hat<br />

sich der Abstand zu Audi und<br />

BMW sogar wieder vergrößert.<br />

US-VERSCHULDUNG<br />

Außer Kontrolle<br />

In den USA reichen die Wachstumsraten nicht mehr,<br />

um das Schuldenproblem unter Kontrolle zu halten.<br />

Dax<br />

Kurs Kursent- Gewinn KGV Börsen- Dividen-<br />

(€) wicklung pro Aktie (€) wert den-<br />

1 Woche 1 Jahr <strong>2013</strong> 2014 2014<br />

(Mio. €) rendite<br />

(%) 1<br />

Dax 8980,63 +1,9 +24,9<br />

Aktie<br />

Stand: 24.<strong>10</strong>.<strong>2013</strong> / 18.02 Uhr<br />

Adidas 84,46 +3,5 +30,5 4,09 5,02 17 17670 1,60<br />

Allianz 124,55 +1,8 +33,9 13,17 13,49 9 56789 3,61<br />

BASF NA 74,19 +1,7 +18,4 5,36 5,87 13 68142 3,50<br />

Bayer NA 90,62 +1,4 +36,8 5,69 6,43 14 74938 2,<strong>10</strong><br />

Beiersdorf 69,54 +1,1 +24,5 2,38 2,66 26 17524 1,01<br />

BMW St 83,56 +2,0 +38,5 7,87 8,12 <strong>10</strong> 53648 2,99<br />

Commerzbank 9,72 –0,2 –14,3 0,36 0,81 12 1<strong>10</strong>62 -<br />

Continental 137,50 +1,0 +82,5 <strong>10</strong>,54 12,03 11 27501 1,64<br />

Daimler 60,32 +3,2 +59,5 4,83 5,60 11 64508 3,65<br />

Deutsche Bank 36,08 –1,8 +7,4 3,50 4,45 8 36780 2,08<br />

Deutsche Börse 58,17 –0,3 +41,1 3,62 4,09 14 11227 3,95<br />

Deutsche Post 24,96 +3,5 +57,0 1,45 1,62 15 30171 2,81<br />

Deutsche Telekom 11,59 –1,0 +31,6 0,65 0,70 17 51589 6,04<br />

E.ON 13,37 –3,2 –24,4 1,29 1,15 12 26743 8,23<br />

Fresenius Med.C. St 48,71 +2,9 –15,1 3,49 3,76 13 14981 1,54<br />

Fresenius SE&Co 94,49 +2,6 +2,7 5,82 6,52 14 21325 1,01<br />

Heidelberg Cement St 57,91 +0,3 +43,6 3,52 4,43 13 <strong>10</strong>858 0,81<br />

Henkel Vz 77,19 +4,3 +26,4 4,03 4,40 18 3<strong>10</strong>94 1,23<br />

Infineon 7,04 –1,5 +34,8 0,21 0,40 18 76<strong>10</strong> 1,70<br />

K+S NA 18,45 –1,5 –48,0 2,36 1,34 14 3530 7,59<br />

Lanxess 51,15 +1,2 –16,0 1,56 3,92 13 4256 1,96<br />

Linde 144,90 +1,4 +14,1 8,23 9,<strong>28</strong> 16 26901 1,86<br />

Lufthansa 14,73 +1,7 +37,9 1,25 1,58 9 6775 -<br />

Merck 120,70 +1,8 +24,0 8,73 9,08 13 7800 1,41<br />

Münchener Rückv. 150,85 +3,2 +21,5 16,52 16,83 9 27054 4,64<br />

RWE St 26,63 –3,2 –23,7 3,91 2,89 9 163<strong>10</strong> 7,51<br />

SAP 57,00 +6,9 +3,5 3,31 3,67 16 70025 1,93<br />

Siemens 93,64 +5,0 +25,8 5,43 6,96 13 82497 3,20<br />

ThyssenKrupp 19,37 +2,1 +8,4 0,08 1,12 17 9963 -<br />

Volkswagen Vz. 177,55 +0,3 +17,6 20,94 23,98 7 8<strong>10</strong><strong>10</strong> 2,01<br />

1<br />

berechnet mit der zuletzt gezahlten Dividende<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

löste der Dollar das Pfund<br />

Sterling als Ölwährung ab. Die<br />

steigende Nachfrage nach Öl<br />

führte deshalb zu beständig<br />

steigender Nachfrage nach<br />

Dollar und Dollar-Anlagen,<br />

etwa nach US-Staatsanleihen.<br />

Das hielt das Zinsniveau in<br />

den USA tief und erleichterte<br />

der US-Regierung die Schuldenaufnahme.<br />

Das war zunächst<br />

kein Problem, weil damals<br />

vor allem Investitionen<br />

angeschoben wurden. Die<br />

Wirtschaft wuchs schneller<br />

Immer mehr Schulden, immer weniger Wachstun<br />

Periode<br />

1950–54<br />

1955–59<br />

1960–64<br />

1965–69<br />

1970–74<br />

1975–79<br />

1980–84<br />

1985–89<br />

1990–94<br />

1995–99<br />

2000–04<br />

2005–09<br />

20<strong>10</strong>–12<br />

Entwicklung<br />

der US-Staatsverschuldung<br />

Prozent pro Jahr<br />

+1,4<br />

+1,0<br />

+1,8<br />

+2,6<br />

+6,1<br />

+11,7<br />

+13,7<br />

+12,7<br />

+<strong>10</strong>,4<br />

+3,8<br />

+5,4<br />

+<strong>10</strong>,0<br />

+<strong>10</strong>,5<br />

Quelle: Fed, US-Treasury, Bloomberg<br />

reales Wachstum<br />

des US-Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP)<br />

Prozent pro Jahr<br />

+4,9<br />

+3,5<br />

+4,3<br />

+4,8<br />

+2,7<br />

+3,7<br />

+2,4<br />

+3,8<br />

+2,4<br />

+4,0<br />

+2,7<br />

+0,9<br />

+2,3<br />

als der Schuldenberg. Doch mit<br />

der Zeit wandelten sich die USA<br />

von einer prosperierenden Industrienation<br />

zu einer Konsumnation,<br />

deren <strong>Ausgabe</strong>n mit<br />

immer größeren Mengen an<br />

geliehenen Dollar finanziert<br />

wurden. Abgesehen von den<br />

Jahren der Internet-Revolution<br />

Ende der Neunzigerjahre,<br />

wachsen die Schulden seit den<br />

Siebzigerjahren schneller als<br />

die Wirtschaft. Die Wachstumsraten<br />

reichen längst nicht mehr,<br />

um das Schuldenproblem unter<br />

Kontrolle zu halten.<br />

Verhältnis US-BIP-<br />

Wachstum zu US-<br />

Schuldenwachstum<br />

3,50<br />

3,50<br />

2,39<br />

1,85<br />

0,44<br />

0,32<br />

0,18<br />

0,30<br />

0,23<br />

1,05<br />

0,50<br />

0,09<br />

0,22<br />

reale<br />

Entwicklung<br />

des S&P 500<br />

Prozent pro Jahr<br />

+22,7<br />

+14,9<br />

+<strong>10</strong>,3<br />

+2,3<br />

–6,9<br />

+7,7<br />

+8,1<br />

+17,2<br />

+5,6<br />

+26,3<br />

–3,7<br />

+0,6<br />

+8,8<br />

WirtschaftsWoche <strong>28</strong>.<strong>10</strong>.<strong>2013</strong> Nr. 44 <strong>10</strong>5<br />

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