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Wirtschaftswoche Ausgabe vom 2013-10-28 (Vorschau)

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Management&Erfolg<br />

Ernte einfahren<br />

CEO DES JAHRES | Ralf Dieter, Vorstandschef des Anlagenbauers Dürr,<br />

und Brian Sullivan, CEO des TV-Bezahlsenders Sky,<br />

sind Deutschlands erfolgreichste Vorstandsvorsitzende.<br />

ro Umsatz war 2012 erfolgreicher als Dürr-<br />

Chef Dieter, und im Vergleich der Unternehmen<br />

unterhalb dieser Erlösschwelle<br />

schlug Sullivan alle Konkurrenten. Dieter<br />

ließ dabei 92 Prozent seiner Wettbewerber<br />

hinter sich, darunter den gesamten Dax 30,<br />

schnitt besser ab als Bayer-Chef Marijn<br />

Dekkers oder VW-Chef Martin Winterkorn.<br />

Und Sky-CEO Sullivan setzte sich mit mehr<br />

als 91 Prozent in einem Kopf-an-Kopf-Rennen<br />

gegen Rüdiger Kapitza durch, CEO von<br />

DMG Mori Seiki, bis 30. September geführt<br />

als Gildemeister.<br />

LANGFRISTIGE SANIERUNG<br />

„Wir lassen uns nicht von Namen blenden“,<br />

sagt Hermann Stern, Gründer und CEO<br />

des Schweizer Finanzdienstleisters Obermatt,<br />

dessen gleichnamiger Index die Basis<br />

für das CEO-Ranking der Wirtschafts-<br />

Woche ist. „Die Größten müssen nicht immer<br />

die Besten sein.“<br />

Obermatt-Chef Stern misst den Erfolg<br />

der Unternehmen anhand der Entwicklung<br />

des operativen Erfolgs sowie des Ak-<br />

Der eine entwickelt nüchterne<br />

Maschinen, interessiert<br />

sich nicht für Fußball<br />

und nimmt sich kaum Zeit,<br />

fernzusehen. Der andere<br />

verdient Geld mit hoch<br />

emotionalen TV-Bildern,<br />

besucht jede Saison mindestens<br />

ein Dutzend Spiele,<br />

hat im Büro neun Fernseher<br />

gleichzeitig laufen: Auf den ersten<br />

Blick könnten die Unternehmen, an deren<br />

Spitze der drahtige Ralf Dieter und der<br />

kompakte Brian Sullivan stehen, unterschiedlicher<br />

kaum sein. Auch begegnet<br />

sind sich der 52-jährige Badener und der<br />

51-jährige Amerikaner aus Philadelphia<br />

noch nie. Und doch haben der Vorstandschef<br />

des Maschinen- und Anlagenbauers<br />

Dürr und der CEO des Pay-TV-Senders Sky<br />

Deutschland eines gemeinsam: Sie sind<br />

derzeit Deutschlands erfolgreichste Vorstandsvorsitzende.<br />

Kein CEO eines börsennotierten Unternehmens<br />

mit mehr als zwei Milliarden Eutienkurses<br />

– in diesem Fall <strong>vom</strong> Geschäftsjahr<br />

2011 auf 2012 – und vergleicht sie mit<br />

der Performance einer Vergleichsgruppe<br />

von Wettbewerbern. „Somit“, sagt Stern,<br />

„ist ein branchenübergreifender Vergleich<br />

möglich“ (siehe Kasten zur Methode).<br />

Sucht man nach den Gründen für<br />

Dieters und Sullivans Erfolg, fallen trotz aller<br />

Unterschiede schnell einige Gemeinsamkeiten<br />

ins Auge: Beide stehen schon<br />

geraume Zeit an der Spitze ihrer Unternehmen<br />

– Sullivan knapp vier Jahre, Dieter<br />

gar doppelt so lang. Beide kamen zu einem<br />

Zeitpunkt ins Amt, als ihre Arbeitgeber<br />

sich in starker Schieflage befanden. Und<br />

entwickelten einen auf mehrere Jahre und<br />

langfristigen Erfolg angelegten Sanierungsplan.<br />

„Der jetzige Erfolg unseres Unternehmens<br />

kommt für uns nicht völlig<br />

überraschend“, sagen Dieter und Sullivan<br />

unisono. „Wir haben mit unserer Mannschaft<br />

in den Jahren zuvor Boden und<br />

Saat bereitet und können nun die Früchte<br />

unserer Arbeit ernten.“<br />

manfred.engeser@wiwo.de<br />

METHODE<br />

Frei von Effekten<br />

Wie der Obermatt-Index die<br />

Leistung der CEOs misst.<br />

TRANSPARENT<br />

Ins Ergebnis fließen zu<br />

gleichen Teilen die Entwicklung<br />

der operativen<br />

Leistung und der Börsenperformance<br />

eines Unternehmens von<br />

einem Geschäftsjahr zum nächsten ein. Das<br />

operative Geschäft wird gemessen anhand<br />

der Veränderung des Gewinns vor Zinsen,<br />

Steuern, Abschreibungen und Amortisierungen<br />

(organisches Ebitda), ist somit frei<br />

von Effekten aus Fusionen oder Akquisitionen.<br />

Die Aktienrendite wird um Aktiensplits,<br />

Kapitalausgaben und Dividendenzahlungen<br />

bereinigt, misst also veränderte<br />

Erwartungen der Aktionäre an den Ertrag<br />

des Unternehmens.<br />

VERGLEICHBAR<br />

Die Platzierung ergibt sich aus dem<br />

Vergleich zu direkten Konkurrenten und<br />

Unternehmen, die denselben Geschäftszyklen<br />

unterliegen. Die Zusammensetzung<br />

dieser Gruppen aus bis zu <strong>10</strong>0<br />

Unternehmen wird regelmäßig überprüft.<br />

FAIR<br />

Dank Indexierung ist das Ergebnis unabhängig<br />

von volatilen Faktoren wie<br />

Konjunkturzyklen oder Rohstoffpreisen.<br />

FOTO: KLAUS WEDDIG FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE<br />

84 Nr. 44 <strong>28</strong>.<strong>10</strong>.<strong>2013</strong> WirtschaftsWoche<br />

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