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Wirtschaftswoche Ausgabe vom 2013-10-28 (Vorschau)

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Technik&Wissen<br />

Aus der neuen Welt<br />

SPEZIAL E-MOBILITY | Autotest Die Elektrolimousine Model S des US-Autobauers Tesla ist genauso groß,<br />

stark, schnell und teuer wie ein Porsche Panamera mit Hybridantrieb. Wie groß ist die Qual der Wahl?<br />

Heinz-Harald Frentzen lässt die Elektromobilität<br />

nicht mehr los. Vor sieben<br />

Jahren läutete der ehemalige<br />

Formel-1-Star das Zeitalter des Hybridantriebs<br />

im Rennsport ein, als er beim<br />

24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring<br />

mit einem umgebauten Sportwagen des<br />

Typs Gumpert Apollo an den Start ging.<br />

Der 463 Kilowatt starke Exot mit Benzinmotor<br />

und Elektroantrieb kam nach einem<br />

Defekt zwar nur unter „ferner liefen“ ins<br />

Ziel. Trotzdem hat der 46-Jährige seither<br />

ein Faible für alternative Antriebe.<br />

Gerade lässt er in der Garage seines neuen,<br />

mit Solarpanelen gedeckten Heims einen<br />

Starkstromanschluss zum Solarakku<br />

im Keller legen. An dem könnten E-Mobile<br />

wie Teslas Model S oder der Panamera<br />

E-Hybrid von Porsche rund um die<br />

Uhr Sonnenkraft laden. Elektroauto oder<br />

wiederaufladbares Hybridfahrzeug? Tesla<br />

oder Porsche? Wohl nie zuvor fiel die Wahl<br />

zwischen zwei Luxusautos so schwer.<br />

SCHEIN UND SEIN<br />

Beide sind fünf Meter lang, haben vier Türen<br />

und bieten reichlich Platz. Und beide<br />

Prima fürs Klima? Der E-Tesla und Hybrid-<br />

Porsche bringen Frentzen ins Grübeln.<br />

bemühen sich nach Kräften, ihren innovativen<br />

Charakter unter einem zwar schicken,<br />

aber konventionellen Blechkleid zu<br />

verstecken: Der Tesla sieht aus wie eine<br />

Limousine von Jaguar, der Panamera E-Hybrid<br />

wie seine konventionell angetriebenen<br />

Schwestermodelle – mächtig, schnell,<br />

aber auch etwas pummelig.<br />

Die Flanke des Porsche ziert immerhin<br />

der Schriftzug Hybrid, beim Tesla fehlt jeder<br />

Hinweis auf den Elektroantrieb. Selbst<br />

der Anschluss für das Ladekabel ist in der<br />

linken Rückleuchte versteckt. Der radikale<br />

Bruch mit den Antriebskonventionen findet<br />

im Außendesign keine Entsprechung.<br />

Frentzen gefällt das: „Ich kaufe<br />

Video<br />

In unserer App-<br />

<strong>Ausgabe</strong> finden<br />

Sie an dieser<br />

Stelle ein Video<br />

zum Autotest<br />

so ein Auto aus eigener Überzeugung,<br />

nicht um meinen Nachbarn<br />

zu missionieren.“<br />

Unterschiedliche Design-Philosophien<br />

zeigen sich dagegen in<br />

den Innenräumen: Der Porsche<br />

schwelgt im Techno-Look und<br />

beeindruckt den Fahrer mit einem<br />

Cockpit, das mit einer Vielzahl von<br />

Knöpfen, Tasten und Anzeigen an einen<br />

Kampfjet erinnert. Im Tesla hingegen fühlen<br />

sich die Insassen wie im Raumschiff<br />

Orion, mit scheinbar schwebenden Armlehnen<br />

– und einem Monster-Flachdisplay<br />

à la iPad als Kommandozentrale.<br />

Alle Funktionen werden über den<br />

17-Zoll-Touchscreen gesteuert, die Navigation,<br />

Schiebedach, Telefon oder der Zugang<br />

zum Internet. Audis MMI, BMWs<br />

i-Drive oder Daimlers Command: Diese<br />

Bedienkonzepte sehen nun sehr alt aus.<br />

SAUS UND BRAUS<br />

Der Porsche kombiniert einen starken<br />

Benzinmotor mit einem kleinen Elektromotor,<br />

um lautlos und emissionsfrei durch<br />

die Stadt zu gleiten – oder Beschleunigungsvorgängen<br />

einen<br />

Extra-Wumms zu geben. Derlei<br />

Spielereien hat das Auto aus der<br />

neuen Welt nicht nötig: Lautlos<br />

arbeitet sein Motor von Natur aus.<br />

Und während Verbrennungsmotoren<br />

ihre Leistung langsam aufbauen,<br />

liegt beim Elektromotor<br />

FOTOS: RUDOLF WICHERT FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE<br />

80 Nr. 44 <strong>28</strong>.<strong>10</strong>.<strong>2013</strong> WirtschaftsWoche<br />

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