das dental labor Restaurationen aus Lithium-Disilikat-Glaskeramik (Vorschau)
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Aktuell<br />
Die CAD/CAM-Weisen<br />
Tel.: 0 22 67 - 65 80-0 • www.picodent.de<br />
„<br />
Was sollte uns hindern,<br />
zum Beispiel die Abdrucknahme<br />
zu übernehmen?<br />
längst da. Verbände wie Handwerkskammern<br />
und Zahntechniker-Innungen<br />
müssen <strong>das</strong> einsehen und dort ansetzen.<br />
Wir sind immer noch Handwerker, die<br />
im alltäglichen Geschäft ihr Brot mit<br />
den Aufträgen ihrer Kunden, den Zahnärzten,<br />
verdienen. Zusammenarbeit ist<br />
dabei <strong>das</strong> Stichwort, welches viele<br />
Probleme in der Beziehung zwischen<br />
Zahntechniker, Zahnarzt und Patient beseitigen<br />
kann. Auch die Oralchirurgie<br />
sollte sich bei laufender Zahnersatz-Planung<br />
einbinden lassen. Jeder, der nach<br />
dem Partnerprinzip agiert, wird zufriedenere<br />
Patienten und weniger Arbeit<br />
haben. Erstrebenswert ist die visuelle<br />
Kommunikation zwischen allen Beteiligten.<br />
Dank technischer Möglichkeiten<br />
muss man nicht persönlich anwesend<br />
sein, sondern kann per Internet an ei-<br />
“<br />
ner Konferenz teilnehmen. Das Problem<br />
hierbei ist der zwanghafte Versuch seitens<br />
der Zahntechniker, mit der Position<br />
des Zahnarztes gleichzuziehen. Der<br />
Zahntechniker soll aber nicht die Aufgaben<br />
des Mediziners übernehmen und<br />
umgekehrt. „Augenhöhe"? Na gut, nennen<br />
wir es so. Jeder hat eben seinen<br />
Qualifikationsbereich.<br />
Wir Zahntechniker können mittlerweile<br />
einen akademischen Abschluss erlangen.<br />
Was sollte uns hindern, zum<br />
Beispiel die Abdrucknahme zu übernehmen?<br />
Wird es irgendwann möglich<br />
sein, <strong>das</strong>s die Arbeitsschritte des Zahntechnikers<br />
direkt mit den Krankenkassen<br />
abgerechnet werden können? Besonders<br />
im Bereich des intraoralen<br />
Scannen mit der Schnittstelle zu<br />
CAD/CAM frage ich mich: Was macht<br />
der Zahnarzt, und was darf der Zahntechniker<br />
eigentlich? Im Laufe meines<br />
Studiums, welches natürlich auch an<br />
die Industrie gekoppelt ist, stellten sich<br />
mir noch viele Fragen.<br />
Angesichts dessen, was bisher an Scannern<br />
auf dem Markt ist, sei es intraoder<br />
extraoral, stehen wir noch relativ<br />
am Anfang der optischen Datenerfassung.<br />
Aber hier liegt schon der Fehler.<br />
Sind die bisherigen Scan-Ergebnisse<br />
<strong>aus</strong>reichend für eine Patientenarbeit?<br />
Wie kann man die Ergebnisse verbessern?<br />
Ist der optische Weg der richtige<br />
Weg? Wie offen sind die offenen Systeme<br />
wirklich? Kann man mit der heutigen<br />
Technik bessere Auflösungen und<br />
Genauigkeiten erreichen, die auch bezahlbar<br />
sind? Warum soll man bei der<br />
Zahnersatz-Planung immer von der Ausgangssituation<br />
starten und nicht mit<br />
Hilfe des Backward-Planning die spätere<br />
Situation als Status festlegen?<br />
Eins steht fest: Wir brauchen mehr Informationen.<br />
Diese müssen wir sammeln,<br />
archivieren und verarbeiten. Alle<br />
Daten eines Patienten müssen auch für<br />
uns Zahntechniker zugänglich sein, um<br />
eine bestmögliche Arbeit herstellen<br />
zu können. Wir wollen den<br />
Zahnärzten doch präzisen Zahnersatz<br />
liefern, damit sie unsere mühevoll<br />
gestalteten Kunstwerke<br />
nicht kaputt schleifen. Eine genaue<br />
Betrachtung der Zahnsituation<br />
ist damit umso wichtiger und<br />
muss in die CAD/CAM-Gestaltung eingebunden<br />
werden. Jeder Patient hat<br />
nicht nur seinen einmaligen Fingerabdruck,<br />
sondern auch eine einmalige Okklusion,<br />
welche verschlüsselt ist und<br />
geknackt werden muss.<br />
Es liegt an uns, wie wir die vielen Fragen<br />
beantworten. Wir müssen die Probleme<br />
angehen. Spannung ist garantiert.<br />
n<br />
Zur Person<br />
Steven Ronald Lange ist seit seinem<br />
Abitur 2006 im familiären<br />
Betrieb Dentale Technik Ronald<br />
Lange im saarländischen Bous als<br />
Keramiker und im CAD/CAM-<br />
Bereich tätig. Seit September<br />
2010 absolviert er berufsbegleitend<br />
<strong>das</strong> Studium der<br />
Dentaltechnologie an der<br />
Fachhochschule SRH Hamm.<br />
14 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LXI · 3/2013 · www.dlonline.de