Stabilität von Sr(Ti0.65,Fe0.35)O3-δ - am IWE
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4 Diskussion<br />
4.1 Farbänderungen<br />
Wie in Kapitel 3.3.1 gezeigt, verfärben sich die Ker<strong>am</strong>iken während der Alterungen <strong>von</strong><br />
schwarz über braun zu grau mit sinkendem Sauerstoffpartialdruck. Es ist zu klären, ob Phasenumwandlungen<br />
Ursache für diese Farbwechsel sind.<br />
Durch einen Vergleich der XRD-Spektren der gealterten Proben mit denen <strong>von</strong> FeO bzw.<br />
Fe 2 O 3 kann die Bildung <strong>von</strong> Eisenoxid insbesondere bei der braunen Probe ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Die Farbänderung der grauen Probe könnte durch die entstehenden Zweitphasen erklärt werden,<br />
auf die später eingegangen wird. Allerdings liegen die braunen Proben weiterhin als kubischer<br />
Perovskit vor, unter Berücksichtigung der Auflösungsgrenze des XRD und der punktförmigen<br />
Untersuchungen im TEM.<br />
Von Strontiumferrit ist bekannt [15], dass Eisen bei hohem pO 2 vierwertig, bei sehr geringem<br />
pO 2 dreiwertig vorliegt. Ob diese Valenzänderung ebenfalls bei STF vorliegt, konnte in dieser<br />
Arbeit nicht geklärt werden. Eine Untersuchung mittels Mössbauer-Spektroskopie würde<br />
Aufschlüsse geben.<br />
Ein Valenzwechsel könnte evtl. den Farbwechsel schwarz – braun erklären, allerdings nicht<br />
die weitere Verfärbung zu grau bei sinkendem pO 2 .<br />
Neben dem Bandabstand, der die Energie absorbierter und emittierter Photonen und somit<br />
deren Wellenlänge bestimmt, spielt die Anzahl der Ladungsträger für die Farbe eines Festkörpers<br />
eine Rolle. Je mehr Ladungsträger der Festkörper enthält, desto häufiger wird einfallendes<br />
Licht im Körper gestreut und schließlich absorbiert. Das Material erscheint also<br />
schwarz. STF enthält bei hohem pO 2 viele Defektelektronen (p-Leitung) und in sehr reduzierter<br />
Atmosphäre viele Elektronen (n-Leitung), die jeweils als Streuzentren wirken. Deshalb<br />
erscheint das Material schwarz bzw. grau. Für mittlere pO 2 -Drücke befindet sich STF im intrinsischen<br />
Minimum und enthält relativ wenig Ladungsträger. Deshalb wird die Farbe des<br />
Materials durch den Bandabstand E g bestimmt.<br />
Mit<br />
2<br />
Eg<br />
( x) = 3, 26 −1,93⋅ x+ 0,54⋅x eV<br />
x : Eisengehalt<br />
[26] (4.1)<br />
ergibt sich bei einer 35%igen Eisendotierung ein Bandabstand <strong>von</strong> 2,65 eV. Mit<br />
Eg<br />
= h⋅ υ<br />
(4.2)<br />
und<br />
c<br />
λ = (4.3)<br />
υ