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Stabilität von Sr(Ti0.65,Fe0.35)O3-δ - am IWE

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5 Ausblick: Stabilisierung durch Lanthandotierung<br />

5.1 Motivation und Herstellung<br />

In den vorherigen Kapiteln wurde zum einen gezeigt, dass sich STF in einer reduzierenden<br />

Umgebung bei hohen Temperaturen zersetzt. Zum anderen liegt der thermische Ausdehnungskoeffizient<br />

<strong>von</strong> STF über dem der anderen Materialien, aus denen das Multilayersystem<br />

Sensor besteht. In dieser chemischen Zus<strong>am</strong>mensetzung ist STF somit nicht als resistives<br />

Sensormaterial einsetzbar.<br />

In dem Ausblick soll gezeigt werden, dass eine Lanthandotierung stabilisierend auf das Materialsystem<br />

<strong>Sr</strong>(Ti 0.65 ,Fe 0.35 )O 3-δ wirkt.<br />

Grund für den Sprung im thermischen Ausdehnungskoeffizienten <strong>von</strong> STF (siehe 4.2) ist die<br />

hohe Anzahl <strong>von</strong> Sauerstoffleerstellen, die durch die 35%ige Eisendotierung entstehen (siehe<br />

2.3.2). Wird die Eisendotierung reduziert, vermindert sich auch die Anzahl der Sauerstoffleerstellen.<br />

Allerdings bestimmt die Eisenkonzentration (x) ebenfalls die Bandlücke im Halbleiter<br />

gemäß E g = 3,26 – 1,94 x + 0,54 x² eV [26]. Mit einem veränderten Bandabstand verliert STF<br />

seine Temperaturunabhängigkeit (siehe 2.3.2).<br />

Eine weitere Möglichkeit, die Sauerstoffleerstellenanzahl zu reduzieren, ist die Dotierung <strong>von</strong><br />

STF mit einem Donator. Die Ionisierungsenergie des Donators liegt unterhalb der Energie, die<br />

aufgewendet werden muss, d<strong>am</strong>it Sauerstoffatome das Gitter verlassen und zwei Elektronen<br />

abgeben. Der Akzeptor Eisen erhält sein zusätzliches Elektron deshalb vom Donator und<br />

nicht <strong>von</strong> der Sauerstoffleerstelle. Lanthan wirkt sozusagen als Gegendotierung zum Akzeptor<br />

Eisen.<br />

Mit einer Donatordotierung verschiebt sich das intrinsische Minimum hin zu höheren Sauerstoffpartialdrücken.<br />

Der Ges<strong>am</strong>twiderstand steigt leicht an. Die Kinetik und die Ansprechzeit<br />

des Sensors ändern sich nicht [3] [24].<br />

Mit der üblichen „Mixed-Oxide-Technik“ wurde La 0.1 <strong>Sr</strong> 0.9 (Ti 0.65 Fe 0.35 )O 3-δ (L10STF) hergestellt,<br />

d.h. 10% der <strong>Sr</strong>-Atome wurden dabei durch La-Atome ersetzt. Problematisch erwies<br />

sich während der Präparation, dass Lanthan mit Wasser leicht ein Hydroxid bildet (5.1). Der<br />

Rohstoff La 2 O 3 bildete also keine stabile Einwägeform. Es ist somit unwahrscheinlich, dass<br />

die La-Dotierung tatsächlich 10% betrug. Rechnet man die Elementverbindungen auf die<br />

Molmassen um, erhält man eine verminderte Einwaage <strong>von</strong> 14,2%, was<br />

La 0.085 <strong>Sr</strong> 0.9 (Ti 0.65 Fe 0.35 )O 3-δ entspräche.<br />

2La+ 6H2O←⎯⎯→<br />

⎯ 2 La( OH) 3+<br />

3H2<br />

(5.1)<br />

Deshalb hätte zur Einwaage besser nicht hygroskopisches Lanthanoxycarbonat (LaO) 2 CO 3<br />

verwandt werden sollen.

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