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Kirche mitten drin« Sozialer, struktureller und ... - Kirche findet Stadt

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epd-Dokumentation 10/2013 37<br />

verbindet die Anforderungen des demographischen<br />

Wandels <strong>und</strong> der Ausdünnung der allgemeinen<br />

Daseinsvorsorge mit allgemeiner Beschäftigungsförderung<br />

für Menschen mit Handicaps.<br />

Durch die Kombination sozialraumorientierte<br />

(Nachbarschafts-) Dienstleistungen <strong>und</strong> der<br />

Gr<strong>und</strong>versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs<br />

(Lebensmittel) entstehen Beschäftigungs-,<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Ausbildungsvertiefungsorte für<br />

Benachteiligte.<br />

Aus der Praxis – O-Ton:<br />

Aus dem Mailaustausch mit Pfr. Persitzky<br />

vom12.09.2012 (Mailinhalt: Hinweis aus »Ermutigung«<br />

von Prof.Dr. Wegener, http://www.kirche-<br />

<strong>findet</strong>-stadt.de/pdf/120202_Wegner_<strong>Kirche</strong>-<strong>findet</strong>-<br />

<strong>Stadt</strong>.pdf)<br />

»Lieber Herr Schöberlein, danke für den Hinweis,<br />

die Thesen sind durchaus ermutigend, auch wenn<br />

es im konkreten Vollzug auch immer wieder<br />

knirscht oder Konflikte gibt. Ich denke auch an das<br />

Impulsprojekt Lorenzpark, wo wir jetzt aber nahezu<br />

das Ziel der Umsetzung erreicht haben oder z.B.<br />

auch an ein früheres Projekt der Zusammenarbeit<br />

mit der Sophienschule/ dem Jugendhilfehaus. Der<br />

Kindergarten kämpft auch immer um seinen Ruf -<br />

<strong>und</strong> mit den staatlichen Vorgaben der Finanzierung<br />

<strong>und</strong> Verwaltung, die sehr oft demotivierend<br />

wirken oder nahezu zum Verzweifeln bringen.<br />

Soweit noch ein paar praktische Splitter...Trotzdem<br />

aber gibt es hier wirklich viele Einflussmöglichkeiten.<br />

Und seit der Zusammenarbeit mit Ihnen bestätigt<br />

sich auch die These, dass sich auch Zuschüsse<br />

<strong>und</strong> Mittel immer wieder finden. Hier brauchen<br />

<strong>Kirche</strong>ngemeinden eben auch Partner <strong>und</strong> Berater,<br />

die im Bereich von Konzeption <strong>und</strong> Projektmittel<br />

versiert sind. Das Zusammenwirken zwischen<br />

Sozialem Management <strong>und</strong> Seelsorgern (in verschiedenen<br />

Personen) sollte hier in der <strong>Kirche</strong> auch<br />

strukturell weiterentwickelt werden, damit das<br />

Gefühl der Überforderung wieder verschwindet.<br />

Danke für die Zusammenarbeit! Herzliche Grüße,<br />

Thomas Persitzky, Pfr.«<br />

Erfahrungen, wie das Projekt öffentliche-<br />

(kirchen)politische Aufmerksamkeit erzeugte:<br />

Der Standort Stammbach (mit Lebensmittelmarkt)<br />

erfährt oberfrankenweit eine sehr starke<br />

Wahrnehmung mit seinen regionalentwicklungstechnischen<br />

<strong>und</strong> städtebaulichen Aspekte. Dort<br />

werden über die Kommune auch zusätzliche<br />

(erhöhte) Städtebaumittel erschlossen, weil sozialräumliches<br />

Agieren (Angebote zu Lebensmitte)<br />

vorzeigbar sind bzw. werden etwas beim Aufbau<br />

von Gemeinbedarfseinrichtungen.<br />

Förderlich sind regelmäßige Lenkungsgruppensitzungen<br />

(Gruppe der Akteure vor Ort) in<br />

Stammbach. Der Konzeptansatz »Lebensmittelpunkte«<br />

wird innerhalb der diakonischen Strukturen<br />

aufmerksam verfolgt z.B. bei der Frühjahrs-Geschäftsführertagung<br />

der Diakonische<br />

Werke in Bayern 2012. Landeskirchliche Mittel<br />

fließen über Förderprogramm f.i.t. in das Konzept.<br />

In diesem Rahmen wird sowohl administrativ<br />

der Projektansatz bei den Fördergebern diskutiert<br />

(Landeskirche + DW Bayern) aber auch<br />

auf Durchführungsebene der Projektverantwortlichen<br />

(Treffen der Projektdurchführenden<br />

27.07.2012 in Nürnberg).<br />

Enge Abstimmung der Projektbegleitung mit<br />

Pfarrer Martin Dorner, Projektstelle Diakonie im<br />

sozialen Nahraum, sorgen für gute Kommunikation.<br />

Innerbetrieblich (Unternehmen Diakonie)<br />

werden sozialraumbezogenen Aktivitäten in<br />

finanziellen knappen Zeiten auch kritisch wahrgenommen<br />

unter dem Blickwinkel »Lohn der<br />

Arbeit?«. Verstärkt ergeben sich Schnittstellen zu<br />

Formen der Altenhilfe (ambulant/stationär), die<br />

im sozialraumbezogenen Agieren Zuführungs<strong>und</strong><br />

Entlastungswirkungen sehen. Hier ist ein<br />

Abgleich von Erwartung <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit<br />

jedoch sehr wichtig.<br />

Die Historische Bausubstanz (touristische Nutzung)<br />

<strong>und</strong> die Aufenthaltsqualität der kirchlichen<br />

Liegenschaften (Park- <strong>und</strong> Außengelände<br />

der <strong>Kirche</strong>n) bieten oft Anlass für Diskussionen<br />

zum Wohnumfeld <strong>und</strong> der Gestaltung des öffentlichen<br />

Raums<br />

Aus der Praxis – O-Ton: Aus der Ergebniszusammenfassung<br />

der Auswertung des Gruppengesprächs<br />

von Pfr. Dorner mit vier <strong>Kirche</strong>nvorsteherinnen<br />

Ev.-Luth. <strong>Kirche</strong> Stammbach, 16.05.2012<br />

»Also ich finde schon, dass das ein gewisses soziales<br />

Statement ist, einkaufen können, ist ja was<br />

Gr<strong>und</strong>sätzliches. Wo des fehlt, bin ich irgendwo<br />

isoliert. Da fehlt mir dann a der Kontakt zu Menschen,<br />

dieich kenn. ... <strong>und</strong> von daher is es grad<br />

in am Ort, wo´s viel ältere Leute gibt, is so a Einkaufsmöglichkeit<br />

einfach a, ja, a sozialer Anlaufpunkt:<br />

´Ich find Leute, die kenn ich!´ ´Es sin viele<br />

vertraute Gesichter da!´ ´Ichseh mal die Nachbarin<br />

vielleicht, die wo ich sonst des halbe Jahr net<br />

seh, vor allem übern Winter!´ ´Beim Einkaufen<br />

trifft man sich!´ Also es is schon a wichtige Sache<br />

<strong>und</strong> des is ja auch eigentlich Arbeit einer <strong>Kirche</strong>ngemeinde,<br />

dass grad die älteren Menschen<br />

net zu isoliert bleiben, sondern das se immer<br />

wieder in´s Geschehen mit eingeb<strong>und</strong>en werden.«

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