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Kirche mitten drin« Sozialer, struktureller und ... - Kirche findet Stadt

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8 10/2013 epd-Dokumentation<br />

meinsamen Prozess sind, in den sie ihre jeweiligen<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Ressourcen einbringen, in<br />

dem ihr institutioneller »Absender« aber nicht im<br />

Vordergr<strong>und</strong> stehen muss.<br />

In fünf parallelen Arbeitsgruppen wurden verschiedene<br />

Praxisansätze <strong>und</strong> Prozesse der kirchlichen<br />

<strong>und</strong> diakonischen Arbeit miteinander <strong>und</strong> mit<br />

weiteren Partnern vorgestellt <strong>und</strong> diskutiert. Die<br />

Workshops waren überschrieben: »<strong>Kirche</strong> als Initiator<br />

für lokale Partnerschaften – Erste Christliche<br />

Arbeitsvermittlung« (Stollberg/Sa.), »Öffnen von<br />

Häusern« (Wolfen), »Von der Einrichtungs- zur<br />

Quartiersdiakonie« (Zwickau), »<strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> Diakonie<br />

als Partner im Quartiersmanagement« (Leipzig),<br />

»Bürgerliches Engagement in der Nachbarschaft<br />

– Freiwilligenagentur Harz« (Halberstadt).<br />

Aus den fünf Workshops der Tagung kristallisierten<br />

sich mehrere Punkte heraus, die als wesentliche<br />

Stellschrauben für eine erfolgreiche <strong>und</strong> zukunftstaugliche<br />

Arbeit im Quartier bzw. in der<br />

Gemeinwesenarbeit identifiziert wurden:<br />

– Es gilt, die fraglos vorhandene Kompetenz in<br />

der Gemeinwesenarbeit als Thema für <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong><br />

Diakonie zu stärken.<br />

– Die eigenen Ressourcen in diesem Bereich sind<br />

auszubauen <strong>und</strong> weiterzuentwickeln.<br />

– Kooperationen auf Augenhöhe sind wichtig,<br />

denn davon profitiert z.B. gegenseitiges Verstehen<br />

für unterschiedliche Herangehensweisen an<br />

die Aufgaben sozialer Arbeit im Quartier.<br />

– Bürgerschaftliches Engagement sollte mit Aufmerksamkeit<br />

<strong>und</strong> Anerkennung begleitet werden<br />

(»Chefsache«), denn dadurch können <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong><br />

Diakonie große praktische Unterstützung in ihrer<br />

Arbeit erfahren <strong>und</strong> zugleich selbst stärker in das<br />

Blickfeld auch von Bürgern rücken, die sich zunächst<br />

keiner der <strong>Kirche</strong>n verb<strong>und</strong>en fühlen.<br />

– Mit Blick auf die institutionellen Träger in <strong>Kirche</strong><br />

<strong>und</strong> öffentlicher Verwaltung wurde der Aufbau<br />

quartiersbezogener statt aufgabenbezogener<br />

Förderstrukturen angemahnt.<br />

– Angesichts der besonderen Beachtung, die<br />

kirchliche Akteure traditionell in Staat <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

genießen, wurde die gesellschaftspolitische<br />

Verantwortung der <strong>Kirche</strong>n <strong>und</strong> ihrer Repräsentanten<br />

betont, vor Ort Positionen zu auftretenden<br />

oder sich anbahnenden Problemen <strong>und</strong><br />

Konflikten zu beziehen: als Anwalt derer, die ihre<br />

Interessen in einer benachteiligten Situation selbst<br />

nicht (mehr) zum Ausdruck bringen können.<br />

Mit einer Darstellung von Aufgabe <strong>und</strong> Erfahrungen<br />

des 2011 gestarteten B<strong>und</strong>esprojekts »<strong>Kirche</strong><br />

<strong>findet</strong> <strong>Stadt</strong>« konnte Reinhard Thies an die Praxisbeispiele<br />

anknüpfen, die in den Workshops<br />

diskutiert wurden <strong>und</strong> von denen die Leipziger<br />

<strong>und</strong> die Stollberger Initiative zugleich als einer<br />

von 12 Regionalknoten bzw. von 24 Referenzstandorten<br />

im B<strong>und</strong>esgebiet fungieren. Die regional<br />

verteilten Anknüpfungspunkte tragen dazu<br />

bei, dass ein intensiver Austausch die spezifischen<br />

Rahmenbedingungen z.B. eines B<strong>und</strong>eslandes<br />

oder einer Landeskirche besser berücksichtigen<br />

kann. Die mit der KfS-Homepage<br />

(www.kirche-<strong>findet</strong>-stadt.de) verfügbare <strong>und</strong><br />

stetig erweiterte Wissensplattform dient dem<br />

Austausch <strong>und</strong> der Vernetzung zwischen den<br />

Akteuren in der Praxis, aber auch zur Bereitstellung<br />

weiterführender Informationen. Mit dem<br />

bisher gesammelten reichen Erfahrungsschatz<br />

können neue Initiativen befördert werden, zeigt<br />

sich doch, was im Bereich zivilgesellschaftlicher<br />

Kooperationen für <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> Diakonie bzw. in<br />

der Gemeinwesenarbeit möglich ist, dass es <strong>und</strong><br />

wie es funktioniert bzw. funktionieren kann. Eine<br />

wichtige aktuelle Aufgabe besteht darin, Gr<strong>und</strong>lagen<br />

für einen Fortbestand der Netzwerkstrukturen<br />

<strong>und</strong> dieses Plattformangebots über das Ende<br />

der Programmförderung hinaus zu sichern, das<br />

im März 2013 erreicht ist.<br />

Zur Situation <strong>und</strong> zur Aufgabenstellung kirchlicher<br />

<strong>und</strong> diakonischer Akteure in der Gemeinwesenarbeit<br />

nannte Reinhard Thies mehrere Punkte,<br />

die sich in den Arbeitsgruppen zeigten, die sich<br />

aber auch aus den KfS-Projekterfahrungen ablesen<br />

lassen:<br />

– Generell ist in der Wohlfahrtspflege eine stärkere<br />

Sozialraumorientierung zu beobachten.<br />

– Für jedes Vorhaben gilt es, den in den Blick<br />

genommenen Raum (Verwaltungs- <strong>und</strong> Planungseinheit,<br />

Lebens- <strong>und</strong> Sozialraum) <strong>und</strong> seine<br />

eigene Handlungsfähigkeit darin zu definieren.<br />

– Gr<strong>und</strong>sätzlich ist eine Feldorientierung einzunehmen<br />

<strong>und</strong> sind einzelne Projekte in strategische<br />

Entwicklungspartnerschaften einzubinden<br />

(»vom Fall zum Feld«).<br />

– Netzwerk-Akteure aus verschiedenen Ressorts<br />

können Partner in Trägerverbünden werden, d.h.<br />

in festen Strukturen, <strong>und</strong> bewirtschaften <strong>und</strong><br />

verantworten ggf. auch sozialraumbezogene Budgets.

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