Kirche mitten drin« Sozialer, struktureller und ... - Kirche findet Stadt
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4 10/2013 epd-Dokumentation<br />
»<strong>Kirche</strong> <strong>mitten</strong> drin« / Einführung<br />
Von Johannes Bilz, Direktor der Evangelischen Akademie Meißen<br />
»<strong>Kirche</strong> <strong>mitten</strong> drin« – <strong>Sozialer</strong>, <strong>struktureller</strong><br />
<strong>und</strong> demographischer Wandel in Städten <strong>und</strong><br />
Gemeinden – die Herausforderung für <strong>Kirche</strong>,<br />
ihre Diakonie <strong>und</strong> Zivilgesellschaft vor Ort,<br />
Evangelische Akademie Meißen, 1.– 2.11. 2012<br />
Städte <strong>und</strong> Gemeinden stehen vor regional bedingt<br />
durchaus unterschiedlichen Herausforderungen,<br />
die nur durch eine gute lokale Zusammenarbeit<br />
bearbeitbar sind. Neben kommunaler<br />
Politik <strong>und</strong> Verwaltung sind auch <strong>Kirche</strong>n <strong>und</strong><br />
ihre Wohlfahrtsverbände gefordert, spezifische<br />
Beiträge zu leisten. Mit ihren personellen <strong>und</strong><br />
räumlichen Ressourcen verfügen sie über Potentiale,<br />
die trotz oder gerade wegen massiver<br />
Strukturveränderungen eingebracht werden können.<br />
Ziel ist die Profilierung eines Konzeptes der<br />
Gemeinwesendiakonie, bei der insbesondere die<br />
<strong>Kirche</strong>nbezirks- / <strong>Kirche</strong>nkreissozialarbeit der<br />
Diakonischen Werke <strong>und</strong> im katholischen Bereich<br />
die sozialräumliche Ausrichtung der Caritasarbeit<br />
<strong>und</strong> des Fachdienstes der Gemeindecaritas eine<br />
wichtige Aufgabe erfüllen könnten.<br />
Die Evangelische Akademie Meißen hatte dieses<br />
Thema am 1. <strong>und</strong> 2. November 2012 auf ihrer<br />
Tagung »<strong>Kirche</strong> <strong>mitten</strong> drin« zur Diskussion gestellt.<br />
Dazu konnten 70 Teilnehmer/innen begrüßt<br />
werden, darunter Repräsentanten aus <strong>Kirche</strong>,<br />
Diakonie, Politik <strong>und</strong> öffentlicher Verwaltung.<br />
Zunächst wurden die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
praktischer kirchlicher <strong>und</strong> diakonischer<br />
Arbeit in <strong>und</strong> mit der Bürgerschaft beleuchtet.<br />
Aus sozialwissenschaftlicher Perspektive erläuterte<br />
Dr. Albrecht Göschel, welche Herausforderungen<br />
angesichts des sozialen, ökonomischen<br />
<strong>und</strong> demografischen Wandels von Staat/<br />
Gemeinde, Wirtschaft <strong>und</strong> Zivilgesellschaft zu<br />
bewältigen sind. Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl<br />
ergänzte den Blick des Theologen <strong>und</strong> begründete,<br />
warum die Zukunft der <strong>Kirche</strong>(n) in ihrer<br />
Rückkehr zur Diakonie liegt, in der Arbeit mit<br />
benachteiligten Menschen, <strong>und</strong> nicht nur für sie.<br />
Dr. Thomas Gensicke verdeutlichte anhand von<br />
Ergebnissen einer empirischen Untersuchung, mit<br />
welchem Potenzial an ehrenamtlicher Unterstützung<br />
die kirchlichen Akteure bei den Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürgern in Deutschland rechnen können.<br />
Zum Abschluss der gesamten Tagung (mit<br />
Workshops, Vorträgen <strong>und</strong> Podiumsdiskussion)<br />
wurden drei zentrale Ansatzpunkte einer gemeinsamen<br />
Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderungen<br />
durch Staat/Kommune, <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong><br />
Zivilgesellschaft formuliert:<br />
1.) Kirchliche <strong>und</strong> diakonische Akteure sollten<br />
sich gegenüber der politischen Ebene als aktive<br />
Kooperationspartner auf Augenhöhe verstehen;<br />
2.) die materiellen Ressourcen aller beteiligten<br />
Institutionen sollten auf die Sicherung der<br />
Infrastruktur für zivilgesellschaftliches Engagement<br />
gerichtet sein, nicht auf die Finanzierung<br />
nur kurzzeitig wirksamer Projekte;<br />
3.) die Öffnung gegenüber unterschiedlichen<br />
zivilgesellschaftlichen Akteuren wäre Zielrichtung<br />
weiteren Handelns.<br />
»<strong>Kirche</strong> <strong>mitten</strong> drin« – Zusammenfassung der Tagung<br />
Von Lutz Meltzer, stadttext, Dortm<strong>und</strong> (www.stadttext.de)<br />
Hinweis: Eine Powerpoint-Präsentation des<br />
Beitrags ist im Internet zu finden unter:<br />
http://www.ev-akademie-meissen.de/<br />
akademie/religion/downloads/<br />
kirche-<strong>mitten</strong>-drin.html<br />
Wer sich wie <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> Diakonie vor Ort dem<br />
Dienst am Menschen widmet, begegnet vielschichtigen<br />
sozialen Problemen, die regional <strong>und</strong><br />
bereits innerhalb einer <strong>Stadt</strong> sehr unterschiedlich<br />
beschaffen sein können. Sie zeigen sich besonders<br />
deutlich in benachteiligten <strong>Stadt</strong>teilen deutscher<br />
Großstädte, aber z.B. auch in ländlichen<br />
Gebieten Ostdeutschlands, die zusätzlich mit den<br />
negativen Folgen demografischer Entwicklungen<br />
zu kämpfen haben. Die öffentlichen <strong>und</strong> zivilgesellschaftlichen<br />
Akteure stehen angesichts <strong>struktureller</strong><br />
Veränderungen <strong>und</strong> lokal konzentrierter