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Kirche mitten drin« Sozialer, struktureller und ... - Kirche findet Stadt

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52 10/2013 epd-Dokumentation<br />

Transfer: Die lokalen Partner freuen sich auf die<br />

Zusammenarbeit mit einem kirchlichen Akteur,<br />

der Leitprojekte über Patente, »Social Franchise«,<br />

Pressearbeit, institutionelle Partner/Ratgeber,<br />

Qualitätsmanagement, Zertifizierungen sowie<br />

systematische Arbeitsweisen auf andere Standorte<br />

überträgt (www. zeit.de/2010/04/S-Am-Start;<br />

germany.ashoka.org).<br />

3. Stolpersteine: Worauf es sich lohnt<br />

aufzupassen<br />

Nicht die biblischen Prioritäten für Zielgruppen,<br />

denen sich Gott besonders intensiv zuwendet,<br />

aus den Augen verlieren. Nicht die Ideen <strong>und</strong><br />

Pläne einer einzelnen, charismatisch veranlagten<br />

Führungskraft ohne institutionell verankertes<br />

Leitbild umsetzen. Nicht die eigenen Krisenherde<br />

übersehen bzw. über lokale Partnerschaften<br />

zudecken.<br />

Projekte <strong>und</strong> Themen sollten nur dann ausgebaut<br />

werden, wenn sie thematisch zu den Besten<br />

gehören. Neue Projekte mit Hauptamtlichen<br />

brauchen Gründungs-Coaching, brauchen Fördermittel-Fachwissen<br />

<strong>und</strong> brauchen einen starken<br />

»Ökonomischen Motor« (Jim Collins: Der<br />

Weg zu den Besten)<br />

Der Satz »Propheten gelten nichts im eigenen<br />

Land« trifft auch aktuell zu.<br />

Öffnen von Häusern –<br />

Evangelische Friedensgemeinde Wolfen-Nord<br />

Von Pfarrer Matthias Seifert, Bitterfeld-Wolfen, Evangelische Landeskirche Anhalts,<br />

Gemeinde- <strong>und</strong> Familienzentrum Christophorushaus<br />

»<strong>Kirche</strong> <strong>mitten</strong> drin« – <strong>Sozialer</strong>, <strong>struktureller</strong><br />

<strong>und</strong> demographischer Wandel in Städten <strong>und</strong><br />

Gemeinden – die Herausforderung für <strong>Kirche</strong>,<br />

ihre Diakonie <strong>und</strong> Zivilgesellschaft vor Ort,<br />

Evangelische Akademie Meißen, 1.– 2.11. 2012<br />

Im Bereich der Friedenskirchengemeinde wurde<br />

von 1960 bis 1991 die Plattenbausiedlung Wolfen-Nord<br />

errichtet. Zur Wendezeit lebten etwa<br />

34.000 Bewohner in dem <strong>Stadt</strong>teil. Gegenwärtig<br />

leben ca. 9.000 Bewohner in der Plattenbausiedlung.<br />

»<strong>Kirche</strong> <strong>mitten</strong>drin« wurde zu DDR Zeiten städtebaulich<br />

von der SED verhindert. Mit der Wiedervereinigung<br />

konnte die <strong>Kirche</strong>ngemeinde die<br />

Trägerschaft einer Kindertagesstätte übernehmen.<br />

Das große Gebäude wurde gr<strong>und</strong>haft saniert<br />

<strong>und</strong> als Gemeinde- <strong>und</strong> Familienzentrum<br />

mit Evangelischer Kindertagesstätte im Jahr 2000<br />

in Dienst gestellt.<br />

Schon in der Projektierungsphase wurden Diakonische<br />

Einrichtungen als Nutzer neben der<br />

<strong>Kirche</strong>ngemeinde für das Haus gewonnen: Erziehungs-<br />

<strong>und</strong> Familienberatungsstelle, Sucht- <strong>und</strong><br />

Drogenberatung, Offener Kinder- u. Jugendtreff<br />

<strong>und</strong> Jugendmigrationsdienst (JMD).<br />

Das Christophorushaus wird seit 2004, als eines<br />

von 12 Familienzentren im Land Sachsen-Anhalt<br />

vom B<strong>und</strong>esland gefördert. Die Evangelische<br />

Landeskirche Anhalts hat durch Synodenbeschluss<br />

einen Pfarrer mit der Leitung des Hauses<br />

dienstbeauftragt.<br />

Eine Rechtsgr<strong>und</strong>lage der Landesförderung ist:<br />

SGB VIII §16 Absatz 2 KJHG »Leistungen zur<br />

Förderung der Erziehung in der Familie sind<br />

insbesondere:<br />

1. Angebote der Familienbildung, die auf die<br />

Bedürfnisse <strong>und</strong> Interessen sowie Erfahrungen<br />

von Familien in unterschiedlichen Lebenslagen<br />

<strong>und</strong> Erziehungssituationen eingehen, die Familie<br />

zur Mitarbeit in Erziehungseinrichtungen <strong>und</strong> in<br />

Formen der Selbst- <strong>und</strong> Nachbarschaftshilfe besser<br />

befähigen sowie junge Menschen auf Ehe,<br />

Partnerschaft <strong>und</strong> das Zusammenleben mit Kindern<br />

vorbereiten«.<br />

In der Koalitionsvereinbarung zur 4. Legislaturperiode<br />

des Landtages Sachsen-Anhalt heißt es:<br />

dass »Familie vor allem dort ist, wo Eltern für<br />

Kinder <strong>und</strong> Kinder für Eltern Verantwortung<br />

übernehmen.«<br />

Wer, wenn nicht <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> Diakonie sollte sich<br />

hierdurch gerufen fühlen? Das entspricht unserem<br />

ersten Gebot der Sozialcharta des Dekalogs:

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