Kirche mitten drin« Sozialer, struktureller und ... - Kirche findet Stadt

epd-Dokumentation 10/2013 51
Kirche als Initiator für lokale Partnerschaften:
Erste christliche Arbeitsvermittlung
Von Pfarrer Andreas Dohrn
»Kirche mitten drin« – Sozialer, struktureller
und demographischer Wandel in Städten und
Gemeinden – die Herausforderung für Kirche,
ihre Diakonie und Zivilgesellschaft vor Ort,
Evangelische Akademie Meißen, 1.– 2.11.
2012. (pfarrer.dohrn@ecav.de;
Tel: 037296/70715; www.ecav.de)
1. Ausgangspunkt: Gemeindeentwicklung St.
Jakobi Stollberg 1998-2009
(www.kirche-stollberg.de/gemeindeleitung/5-
schwerpunkte.html)
Im erzgebirgischen Stollberg hat die evangelische
St.-Jakobi-Kirchgemeinde lokale Partnerschaften
und Leitprojekte als Teil der Gemeindeentwicklung
nach Schwerpunkten initiiert. Im
Bereich »Gottesdienst« feiern wir zu jedem städtischen
Fest im öffentlichen Raum Gottesdienst
im Kreis der ökumenischen Gemeinden. Im
Bereich »Gruppen/Bildung« haben wir mit und
für die Altstadtschule Stollberg den Schulclub
aufgebaut und betrieben. Im Bereich »Musik/Meditation«
eröffnet im Juni 2013 der von
uns initiierte und in Stollberg ansässige Jakobsweg-Verein
den 300 Kilometer lang ausgeschilderten
sächsischen »Jakobsweg an der Alten
Frankenstrasse« (www.saechsischerjakobsweg.de).
Im Bereich »Diakonie/Seelsorge«
sind wir als Mitgründer, Mitausbilder und lokale
Partner im bundesweit größten Krankenhaus-
/Pflegedienst-Netzwerk für die Betreuung von
Schwerkranken im häuslichen Umfeld
(https://www.facebook.com/ pages/Palliativprojekt-Chemnitz-Brückenteam).
Die »Erste christliche Arbeitsvermittlung«
(www.ecav.de) ist in Zusammenarbeit mit der
lokalen Arbeitsagentur entstanden. Im EKD-
Reformprozess »Kirche im Aufbruch« ist sie
praktisches Leitprojekt. Für die Bertelsmann-
Stiftung ist sie eine der 20 innovativsten Sozialunternehmen
Deutschlands
(www.youtube.com/watch?v=VEqU5TWG7Ko).
Im Bereich »Zentrale/Öffentliche Gemeinde« ist
das mit der Stadtverwaltung und den beiden
örtlichen Wohnungsbau-Instiutionen gemeinsam
entwickelte Stadtteilzentrum »das dürer«
(www.dasduerer.de) einer von bundesweit 36
ausgezeichneten Standorten des Diakonie-
/Caritas-Wettbewerbes »Kirche findet Stadt«
(www.kirche-findet-stadt.de).
2. Wesentliche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen
für lokale Partnerschaften Leitung:
Die lokalen kirchlichen, diakonischen, gemeinnützigen,
öffentlichen und privaten Partner freuen
sich auf die Zusammenarbeit mit einer kirchlichen
Akteur, der ein Leitbild, eine klare Leitung,
starke Leitungsgremien und selbst entwickelte
Leitprojekte hat.
Ruhe und Selbstvergewisserung: Die lokalen
Partner freuen sich auf die Zusammenarbeit mit
einer kirchlichen Akteur, der das eigene Haus im
Griff hat und in selbst gewählten Schwerpunkten
Akzente setzen kann und will.
Krise und Aufbruch: Die lokalen Partner freuen
sich auf die Zusammenarbeit mit einem kirchlichen
Akteur, der örtliche Institutions- und Gesellschaftsveränderungen
analysiert, bewertet
und zu neuen Ufern aufbricht.
Investitionen: Die lokalen Partner freuen sich auf
die Zusammenarbeit mit einem kirchlichen Akteur,
der weitsichtig und abwägend investiert
und Fördermittel mit kreativem Fundraising
einwirbt.
Projektentwicklung: Die lokalen Partner freuen
sich auf die Zusammenarbeit mit einem kirchlichen
Akteur, der auf Augenhöhe und ohne ideologische
Besserwisserei gemeinsam Ideen zu
Leitprojekten entwickelt.
Zentralität: Die lokalen Partner freuen sich auf
die Zusammenarbeit mit einem kirchlichen Akteur,
der gesellschaftliches Vakuum durch gemeinsames,
zentrales Handeln verhindert.
Außensicht: Die lokalen Partner freuen sich auf
die Zusammenarbeit mit einem kirchlichen Akteur,
der im eigenen sowie im partnerschaftlichen
Handeln die Beratung durch thematische
Experten sucht und ausweitet.
Rechtsformen: Die lokalen Partner freuen sich
auf die Zusammenarbeit mit einem kirchlichen
Akteur, der Zweckbetriebe als »gGmbH« bzw.
»Gemeinnützige Unternehmergesellschaft) und
Wirtschaftsbetriebe als »Beteiligungsträgerstiftung«
bzw. »Unternehmergesellschaft« betreibt.