Die Kleinen kommen! - Kita-Server Rheinland-Pfalz
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ße. Es kann nun die Welt aus einer<br />
ganz neuen Perspektive betrachten;<br />
es muss sein Gleichgewichtsgefühl<br />
in dieser neuartigen Position austarieren;<br />
und es fühlt sich durch diese<br />
neu erworbene Kompetenz und ihre<br />
begeisterte Würdigung durch seine<br />
Eltern in seinem Tun bestätigt und<br />
baut Selbstvertrauen und ein Gefühl<br />
der Selbstwirksamkeit auf.<br />
Bei all diesen Lernprozessen spielt<br />
die Wahrnehmung eine wesentliche<br />
Rolle, denn durch sie tritt das<br />
Kind mit sich und seiner Umwelt in<br />
Kontakt. Auch hier finden wir das<br />
Prinzip der Ganzheitlichkeit vor. <strong>Die</strong><br />
verschiedenen Wahrnehmungskanäle<br />
und -organe liefern unterschiedliche,<br />
einander ergänzende Informationen.<br />
<strong>Die</strong> Sinnesempfindungen werden zum<br />
Gehirn weitergeleitet, mit Gedächtnisinhalten<br />
verglichen und anhand<br />
bereits gemachter Erfahrungen<br />
bewertet. Um die Sinnesinformationen<br />
nutzen zu können, müssen<br />
sie organisiert und integriert, das<br />
heißt vom Gehirn in bedeutungsvolle<br />
Formen und Beziehungen<br />
überführt werden. Eng gekoppelt an<br />
diese Wahrnehmungsvorgänge sind<br />
emotionale Bewertungen<br />
und motorische Reaktionen.<br />
Ein weiteres Beispiel aus<br />
dem ersten Lebensjahr<br />
eines Kindes: Beim Greifen<br />
koordiniert der Säugling<br />
bereits im Alter von wenigen Monaten<br />
seine visuelle Wahrnehmung mit<br />
der Körpermotorik. Dabei helfen ihm<br />
Informationen aus dem System der<br />
Körperwahrnehmung, über das er<br />
die Stellung seiner Gelenke und den<br />
Spannungszustand seiner Muskeln<br />
wahrnehmen und beeinflussen kann,<br />
und der Tastsinn, durch den sich<br />
Oberflächenstrukturen, Formen und<br />
Temperaturen erschließen. Und es<br />
sind weitere Prozesse beteiligt: Hat<br />
das Kind Erfolg bei seinen Bemühungen,<br />
ist dies mit positiven Emotionen<br />
verbunden, die somit Belohnungscharakter<br />
haben. Kommt eine erwachsene<br />
Bezugsperson dazu, die das<br />
Kind in seinen Handlungen bestätigt<br />
und diese sprachlich <strong>kommen</strong>tiert,<br />
verbindet sich das eigene aktive Tun<br />
mit dieser positiven Kommunikations-<br />
und Beziehungserfahrung. Jede<br />
Situation hält für ein Kleinkind also<br />
Erfahrungsmöglichkeiten bereit, die<br />
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