Die Kleinen kommen! - Kita-Server Rheinland-Pfalz

3.1 Der Aufbau sicherer
(Bindungs-)beziehungen
Unter Bindung versteht man die
besondere und enge emotionale
Beziehung eines Kindes zu seinen
Eltern oder zu den Personen, die
es ständig betreuen. Der Aufbau
einer solchen Bindung ist genetisch
vorprogrammiert, das heißt, alle
Kinder zeigen von Geburt an die
Bereitschaft zum Bindungsaufbau.
Wenn sie damit beginnen, die
Welt zu erkunden, benutzen sie
ihre Bindungspersonen als sichere
Basis, zu der sie zurückkehren,
wenn irgendetwas sie ängstigt
oder wenn sie sich unsicher fühlen.
Bis auf wenige Ausnahmen, die
aus längerer Trennung, häufig
wechselnden Bezugspersonen
oder einer andauernden
emotionalen Nichtverfügbarkeit
der Bindungsperson resultieren,
entwickeln alle Kinder ab dem
sechsten Lebensmonat bis ins dritte
Lebensjahr eine Bindung an einige
wenige Bezugspersonen.
Ohne sichere Basis kann ich
nicht fröhlich und aktiv sein!
Alle Kleinkinder zeigen in Situationen
von Unsicherheit, Missbehagen
oder Gefahr so genanntes
Bindungsverhalten. Sie hören auf,
ihre Umwelt zu erkunden, oder tun
dies nur noch oberflächlich und
unkonzentriert. Die meisten Kinder
werden in solchen Situationen nach
ihrer Bezugsperson suchen, sie
herbeirufen oder zu weinen beginnen.
Kommt die Bindungsperson dann
und nimmt das Kind in den Arm,
dann schmiegt es sich eng an und
beruhigt sich in der Regel in wenigen
Augenblicken. Das Kind tankt
sozusagen Sicherheit. Sobald sich
das Kind beruhigt hat, wendet es sich
wieder seiner Umwelt zu und beginnt
erneut, diese lebhaft und interessiert
zu erkunden.
Wie ihr mit mir umgeht, prägt
mein Selbstwertgefühl!
Die Qualität der individuellen
Bindungsbeziehung des Kindes
zu seiner Bezugsperson ist
abhängig von der Erfahrung von
Zuverlässigkeit, Einfühlsamkeit,
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