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3R Grabenloser Leitungsbau (Vorschau)

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FACHBERICHT SPECIAL BODENMANAGEMENT<br />

Leitfaden Bodenkundliche Baubegleitung<br />

(BBB) des Bundesverbandes<br />

Boden (BVB)<br />

Während die Vermeidung von Schadstoffeinträgen in Böden heute in der Regel weitgehend praktische Realität ist, wird der<br />

Vermeidung mechanisch bedingter Schädigungen – wie z. B. Verdichtungen bei Baumaßnahmen – bisher nur ungenügend<br />

Rechnung getragen. Denn der Boden wird je nach Nutzungsinteresse der jeweils am Bau Beteiligten aus unterschiedlicher<br />

Perspektive betrachtet. Grundsätzlich ist zu unterscheiden, ob der Boden für bauliche Zwecke dauerhaft verwendet wird<br />

oder ob er weiterhin natürliche Funktionen als Bestandteil des Naturhaushaltes übernehmen soll. Die Bodenkundliche<br />

Baubegleitung trägt dazu bei, Bodenbeeinträchtigungen während des Bauprozesses zu vermeiden bzw. zu vermindern und<br />

sollte bei allen flächenhaft in den Boden eingreifenden Bauvorhaben Anwendung finden. Der Leitfaden Bodenkundliche<br />

Baubegleitung, herausgegeben vom Bundesverband Boden (www.bvboden.de), ist ein wichtiger Wegweiser für einen<br />

nachhaltigen Umgang mit der Ressource Boden.<br />

Einführung und Zielsetzung<br />

Böden bilden mit ihren vielfältigen, natürlichen Funktionen<br />

neben den Schutzgütern Luft und Wasser einen wesentlichen<br />

Teil des Ökosystems und somit auch für uns Menschen.<br />

Unsere Böden stellen aber eine nicht erneuerbare und damit<br />

begrenzte Ressource dar. Der Schutz der Bodenfunktionen<br />

ist seit 1998 im „Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen<br />

und zur Sanierung von Altlasten“ (Bundes-<br />

Bodenschutzgesetz – BBodSchG) verankert.<br />

Boden im Umfeld von Baumaßnahmen übernimmt verschiedene<br />

Funktionen. Als Baugrund oder Baustoff muss er<br />

bodenmechanische Anforderungen erfüllen. Nach Abschluss<br />

der Baumaßnahmen sollen nicht oder nur bauzeitig beanspruchte<br />

Böden aber auch wieder natürliche Bodenfunktionen<br />

übernehmen (z. B. ausreichende Sicker- und Speicherfähigkeit<br />

bei Starkregen) und als Standort für Vegetation<br />

(mit standorttypischer Ausprägung) dienen. Diese Böden<br />

gilt es zu schützen und zu erhalten oder entsprechend den<br />

Anforderungen des Bodenschutzes wieder herzustellen. Die<br />

Bodenkundliche Baubegleitung zielt deshalb vor allem auf<br />

den Schutz vor physikalischen und stofflichen Beeinträchtigungen<br />

während eines Bauvorhabens ab.<br />

In der Schweiz wurde diese Problematik schon früh erkannt.<br />

Durch entsprechende gesetzliche Grundlagen, Richtlinien<br />

und Ausbildungsprogramme wird der Bodenschutz beim<br />

Bau und damit auch die Bodenkundliche Baubegleitung<br />

mittlerweile in der Schweiz breit akzeptiert [1]. Der Bundesverband<br />

Boden hat in einem Merkblatt umfassend die fachlichen<br />

Rahmenbedingungen und Inhalte einer Bodenkundlichen<br />

Baubegleitung in Deutschland zusammengefasst [2].<br />

Das Merkblatt definiert zum einen die fachlichen Eckpunkte<br />

und zeigt zum anderen Wege zur praktischen Umsetzung<br />

Foto: Ingenieurbüro Feldwisch<br />

Foto: Ingenieurbüro Feldwisch<br />

Bild 1: Eine Befahrung vernässter Böden mit schweren<br />

Baugeräten verursacht erhebliche Bodengefügeschäden.<br />

Bild 2: Pfützenbildung und Ertragsausfall der landwirtschaftlichen<br />

Anbaukultur nach Bauabschluss eines Rohrleitungsvorhabens als<br />

Folge einer starken Bodenverdichtung.<br />

36 07-08 | 2014

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