3R Grabenloser Leitungsbau (Vorschau)
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HAUSANSCHLUSSTECHNIK FACHBERICHT<br />
Bild 9: Nachträgliche Rissbildung [4] Bild 10: Spannungsverteilungen Rechteckbaugrube und Keyhole [4]<br />
Repertoire an Sanierungsmaßnahmen mit vorgefertigten<br />
Kunststoffrohren angeboten und ausgeführt werden.<br />
Mit diesen Techniken und dem Einsatz von Kunststoffrohren<br />
lassen sich Anschlussleitungen aus nahezu allen<br />
Rohrwerkstoffe durch Renovierung, Erneuerung von<br />
Anschlussleitungen oder Sanierung durch Neulegung<br />
einen ordnungsgemäßen und funktionssicheren Zustand<br />
bringen.<br />
Renovierung von Anschlussleitungen<br />
Anschlussleitungen im Gas- und Wasserbereich werden,<br />
da es sich um Druckleitungen handelt, seltener repariert<br />
sondern gleich erneuert oder neu verlegt.<br />
Für die Renovierung einer Anschlussleitung im Abwasserbereich<br />
steht als Neuentwicklung der Einzug eines<br />
flexiblen Kunststoffrohres (Flexoren-Liner) mit einer<br />
adaptierten Erdrakete zur Verfügung. Die vorhandene<br />
Altrohrtrasse wird genutzt, so dass keine neuen Leitungsrechte<br />
gebraucht und nahe liegenden Leitungen nicht<br />
beeinträchtigt werden.<br />
Die Renovierung durch Einschub<br />
eines Liners kann in den einfachsten<br />
Fällen händisch erfolgen.<br />
Bereits leichte Abwinklungen<br />
und Versätze können jedoch<br />
diese Form der Installation stark<br />
einschränken bzw. unmöglich<br />
machen.<br />
Abhilfe schafft hier eine für das<br />
Verfahren adaptierte Erdrakete,<br />
dessen Entwicklung vom<br />
Bundesbauministerium gefördert<br />
wurde. Sich selbst in der<br />
zu sanierenden Anschlussleitung<br />
verspannend zieht diese<br />
taktweise, das neue industriell<br />
vorgefertigte und hoch flexible<br />
Kunststoffrohr bis zum Sammler<br />
in der Straße hinter sich her<br />
(Bild 12). Leichte Versätze (15 - 20 mm) und Abwinklungen<br />
(15°) sind dabei passierbar. Haltungslängen bis 25 m<br />
können so renoviert werden. Das Verfahren ist ab Nenndurchmesser<br />
DN 150 anwendbar. Das neue Rohr wird<br />
entweder von einer Revisionsöffnung im Gebäude - die<br />
ggf. vergrößert werden muss - in den nichtbegehbaren<br />
Sammler oder von einem Rohrgraben zur Revisionsöffnung<br />
im Gebäude eingezogen.<br />
Nach der Bergung der Erdrakete wird der Anschlusskanal<br />
an den nicht begehbaren Sammler mittels selbstfahrender<br />
Roboter- und Schalungstechnik und mit einer Zwei-Komponenten-Mörtelmischung<br />
angechlossen und verpresst.<br />
Erneuerung mit Bersttechnik<br />
Die aus dem <strong>Leitungsbau</strong> bekannten dynamischen<br />
und statischen Berstverfahren sind für den Bereich der<br />
Anschlussleitungen ebenfalls adaptiert worden. Den Verfahren<br />
ist zu Eigen, dass die vorhandene Trasse genutzt<br />
wird und keine neuen Leitungsrechte benötigt werden.<br />
Bei nahe liegenden Leitungen sind jedoch Sicherheitsab-<br />
Bild 11: Erdrakete (links) und Rohranbindung (rechts) im Keyhole<br />
07-08 | 2014 53