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3R Grabenloser Leitungsbau (Vorschau)

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PROJEKT KURZ BELEUCHTET ABWASSERENTSORGUNG<br />

Kanalsanierung auf der Autobahn: Ein<br />

„Rohr mit Gedächtnis“ für die A7<br />

Rund 40 Jahre nach dem Neubau der A7 in Südbayern<br />

standen in diesem Frühjahr die Entwässerungsleitungen<br />

der Autobahn zwischen Memmingen Süd und Bad<br />

Grönenbach zur Sanierung an. Auslöser der Maßnahme<br />

war eine Neustrukturierung des Wasserschutzgebietes<br />

im Bereich Woringen. Mit der Entwicklung eines<br />

Sanierungskonzeptes und der Bauüberwachung bei<br />

dessen Umsetzung wurde die ISAS GmbH, Füssen, durch<br />

die Autobahndirektion Südbayern, Dienststelle Kempten<br />

beauftragt. Das auf Kanalsanierung spezialisierte<br />

Ingenieurbüro setzte dabei im Wesentlichen auf eine<br />

grabenlose Renovation der undichten Betonrohre per<br />

Close Fit-Lining. Diese von der Geiger Kanaltechnik<br />

GmbH & Co. KG realisierte „grabenlose“ Technologie<br />

hielt die Kosten ebenso überschaubar wie die<br />

Verkehrsbehinderungen im Bereich der Sanierungsstrecke.<br />

Wie routinemäßige Kamera-Untersuchungen zeigten,<br />

die im Auftrag der Autobahndirektion Südbayern<br />

durchgeführt wurden, waren die 40 Jahre alten<br />

Betonrohre des 4,6 km langen Streckenabschnitts<br />

in einem überdurchschnittlich gutem Zustand. Die<br />

undichten Rohrverbindungen der Spitzmuffenrohre<br />

machten jedoch den im Mittelstreifen zwischen den<br />

Richtungsfahrbahnen verlegten Kanal mit Nennweiten<br />

von DN 300 bis DN 500 zu einem wasserwirtschaftlichen<br />

Sicherheitsrisiko und prioritären Sanierungsfall. Das zeigte<br />

die ingenieurtechnische Auswertung der Inspektions-<br />

Daten durch ISAS, zu der das Ingenieurbüro daher<br />

zeitnah eine Sanierungskonzeption vorlegte, die auch<br />

die Sanierung von acht Straßenabläufen DN 150 und 121<br />

Schächten zum Gegenstand hatte.<br />

Gefordert war eine nachhaltig sichere, zugleich<br />

wirtschaftliche und Grundwasser-verträgliche<br />

Sanierungslösung. Ein offener Neubau war sowohl aus<br />

Kostengründen als auch wegen der hierbei erforderlichen<br />

Eingriffe in den vorhandenen Straßenkörper, die zudem<br />

zu länger andauernden Verkehrsbehinderungen geführt<br />

hätten, von vornherein ausgeschlossen. Dafür ließ das<br />

vorgefundene Schadensbild mit einem Altrohrzustand<br />

„II“ gemäß Merkblatt ATV-M 127-2 die Option einer<br />

grabenlosen Renovationslösung offen. Quasi ein<br />

Heimspiel für ISAS: das Ingenieurbüro gehört mit seinen<br />

drei süddeutschen Standorten seit Jahrzehnten zum<br />

kleinen Kreis der bundesweit gefragten Spezialisten für<br />

jene Sanierungstechnologien, bei denen auf Erdarbeiten<br />

ganz oder weitestgehend verzichtet werden kann. In<br />

Abwägung der gegebenen Schadenssituation und der<br />

verkehrlichen Randbedingungen und in Abstimmung<br />

mit der Autobahndirektion entschieden die Planer<br />

sich letztlich für den Einbau von Kunststoff-Linern mit<br />

der Technik des Close-Fit-Lining. Den Zuschlag für die<br />

bauliche Ausführung bekam im Rahmen eines öffentlichen<br />

Vergabeverfahrens die Geiger Kanaltechnik GmbH & Co.<br />

KG, Niederlassung Kempten, mit dem Compact Pipe-<br />

Bild 1: Ein neues Abwasserrohr von der Rolle: Geiger-<br />

Niederlassungsleiter Thomas Keller erläutert den<br />

aufgeschweißten Zugkopf, an dem der Compact-Pipe-Liner per<br />

Winde in den Kanal eingezogen wird<br />

Bild 2: Einziehen des verformten Rohrstranges über einen<br />

Revisionsschacht auf dem Autobahn-Mittelstreifen<br />

84 07-08 | 2014

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