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30<br />
Paulus im Zentrum des Ökumenischen<br />
Chambesy bei Genf dar.<br />
Patriarchates <strong>in</strong><br />
Die Kirchen s<strong>in</strong>d Gott und se<strong>in</strong>en Heiligen oder bestimmten<br />
Ereignissen der Heilsgeschichte geweiht. E<strong>in</strong>ige Kirchen<br />
werden zudem nach ihrem Baustil, andere wiederum nach<br />
ihrer Funktion benannt. So heißt z.B. die Kirche e<strong>in</strong>es<br />
Bischofs "Kathedrale", weil dort se<strong>in</strong> Bischofssitz (griech.<br />
kathedra) ist. E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Kirche nennen wir Kapelle.<br />
Aber ob es sich nun um e<strong>in</strong>e große oder kle<strong>in</strong>e Kirche, um<br />
e<strong>in</strong>en alten oder neuen Bau, um diesen oder jenen Stil<br />
handelt - "der Sehnsucht des Menschen nach dem Ort se<strong>in</strong>er<br />
ursprünglichen bzw. endzeitlichen Geme<strong>in</strong>schaft mit Gott entspricht<br />
das Kirchengebäude, das als 'Bild der kommenden<br />
Güter' (Johannes von Damaskos, 2. Rede von den Bildern, 23.<br />
Kap.) das verlorene Paradies darstellt. Mit dem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> das<br />
Gotteshaus läßt der Mensch die vergängliche Welt h<strong>in</strong>ter sich<br />
und begegnet e<strong>in</strong>er anderen Wirklichkeit; er erwacht wie der<br />
Patriarch Jakob aus se<strong>in</strong>em 'Schlaf und me<strong>in</strong>t: 'Wirklich, der<br />
Herr ist an diesem Ort. ... Wießirchtbar ist doch dieser Ort! Hier<br />
ist nichts anderes als Gottes Haus und das Tor des Himmels'<br />
(Gen 28, 16-17). Dieses Bewußtse<strong>in</strong> der Begegnung mit dem<br />
Heiligen im Gotteshaus, das nach altkirchlicher Vorstellung<br />
im Traum Jakobs vorgezeichnet worden ist, beschreibt<br />
exemplarisch e<strong>in</strong> klassisches Zitat aus e<strong>in</strong>em liturgischen<br />
Kommentar, der unter dem Namen se<strong>in</strong>es wahrsche<strong>in</strong>lichen<br />
Redaktors, des Patriarchen von Konstant<strong>in</strong>opel Germanos I. (+<br />
733), überliefert ist:<br />
'Die Kirche ist irdischer Himmel, <strong>in</strong> dem der himmlische<br />
Gott wohnt und wandelt. Sie vers<strong>in</strong>nbildet die<br />
Kreuzigung, das Begräbnis und die Airferstehung Christi<br />
und ist herrlicher als die Stiftshütte Moses, <strong>in</strong> der die<br />
Sühneplatte und das Allerheiligste waren. Sie war von<br />
den Patriarchen vorgezeichnet, den Propheten verkündet,