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Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

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128 Studie II<br />

Das heißt, die entsprechenden Antwortkategoriewie<strong>der</strong>holungseffekte lassen sich nur auf <strong>der</strong><br />

Basis <strong>der</strong> immanenten Eigenschaften <strong>der</strong> Antworten verstehen. Wichtig ist jedoch darauf hinzuweisen,<br />

dass dies nicht ausschließt, dass unter bestimmten Bedingungen nicht auch mögliche<br />

Anwort- bzw. Handlungseffekte für die Repräsentation <strong>der</strong> Antworten relevant sein<br />

können (vgl. Hommel, 1993). Vielmehr zeigen die vorliegenden Ergebnisse, dass Antworten<br />

nicht primär o<strong>der</strong> gar ausschließlich durch ihre distalen Effekte repräsentiert werden.<br />

Ein weiterer Aspekt in diesem Zusammenhang betrifft den Umstand, dass sich Antworteigenschaften<br />

<strong>und</strong> –effekte nicht immer unter allen Bedingungen trennen lassen. Meiran<br />

(2000a) beispielsweise ließ Versuchspersonen Reize entsprechend ihrer räumlichen Position<br />

(links / rechts vs. oben / unten) in einer 2 x 2 Matrix klassifizieren, wobei als Antwort auf einen<br />

Reiz eine <strong>von</strong> zwei möglichen, sich diagonal (d.h. links oben <strong>und</strong> rechts unten) gegenüberliegenden<br />

Antworttasten gedrückt werden musste (siehe Anhang A, Abbildung A-1 zur<br />

Veranschaulichung). Bezugnehmend auf Hommel (1997) schlug Meiran (2000a, b) ein Modell<br />

vor, demzufolge die Antworten nach ihrer Ausführung entsprechend ihrer jeweiligen<br />

Effekte (im Sinne <strong>der</strong> aufgabenrelevanten Reizeigenschaften) repräsentiert werden. Da die<br />

Reaktionen aber aufgr<strong>und</strong> einer vollständigen S-R-Überlappung (set-level compatibility) die<br />

gleichen Eigenschaften aufwiesen wie die Reize, ist eine Trennung <strong>von</strong> Antworteffekten <strong>und</strong><br />

Antworteigenschaften unter diesen Bedingungen nicht möglich. Die Annahme, dass die Antworten<br />

in einfachen kognitiven Aufgaben primär entsprechend ihrer salientesten immanenten<br />

Eigenschaften repräsentiert werden (vgl. Campbell & Proctor, 1993), wäre demnach zur Erklärung<br />

<strong>der</strong> Effekte ausreichend <strong>und</strong> im Hinblick auf die Generalisierbarkeit des Modells<br />

möglicherweise sogar <strong>von</strong> Vorteil gewesen.<br />

Kosten mit univalenten Reizen?<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Studie fanden sich substantielle Kosten für Antwortkategoriewie<strong>der</strong>holungen<br />

mit univalenten Reizen, das heißt mit Reizen, die eindeutig mit nur einer<br />

Aufgabe assoziiert waren. Dieser Bef<strong>und</strong> steht im Wie<strong>der</strong>spruch zu den Ergebnissen aus <strong>der</strong><br />

ersten Studie, in <strong>der</strong> solche Kosten nur für bivalente Reize, das heißt für Reize, die mit beiden<br />

Aufgaben assoziiert waren, beobachtet werden konnten. Trotz <strong>der</strong> deutlichen Hinweise darauf,<br />

dass die Effekte in <strong>der</strong> aktuellen Studie tatsächlich Kosten für Antwortkategoriewie<strong>der</strong>holungen<br />

wi<strong>der</strong>spiegeln, kann man sich natürlich fragen, ob sie nicht tatsächlich im Sinne <strong>von</strong><br />

Wie<strong>der</strong>holungsvorteilen interpretiert werden müssten. Dies würde allerdings bedeuten, dass

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