04.11.2012 Aufrufe

Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

14 Allgemeine Einleitung<br />

für beide Aufgaben führt dies im Falle eines Aufgabenwechsels zwangsläufig zu einer Verlangsamung,<br />

da diese Antwort-Aufgabe-Assoziation mit den Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> aktuell zu bearbeitenden<br />

Aufgabe insofern in Konflikt steht, als dass die Antwortauswahl einem bias im<br />

Sinne <strong>der</strong> falschen Aufgabe unterliegt. Sind für die beiden Aufgaben hingegen unterschiedliche<br />

response sets definiert, erfor<strong>der</strong>n die beiden Aufgaben also unterschiedliche Antworten<br />

(z.B. Drücken zweier horizontal angeordneter Tasten für Aufgabe 1 mit <strong>der</strong> linken Hand,<br />

Drücken zweier vertikal angeordneter Tasten für Aufgabe 2 mit <strong>der</strong> rechten Hand), dann besteht<br />

zwischen den beiden Aufgaben keine Möglichkeit <strong>der</strong> Interferenz auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong><br />

Antworten bzw. <strong>der</strong> Antwortauswahl, da die Antworten jeweils nur im Kontext einer Aufgabe<br />

relevant sind <strong>und</strong> somit auch nur mit dieser Aufgabe assoziiert werden.<br />

Koch <strong>und</strong> Mitarbeiter (Koch & Philipp, 2005; Schuch & Koch, 2003) wie<strong>der</strong>um verwendeten<br />

in ihren Studien ein kombiniertes go / no-go <strong>und</strong> Aufgabenwechselparadigma um<br />

zu untersuchen, inwiefern die Prozesse <strong>der</strong> Auswahl adäquater Reizkategorie-Antwort-<br />

Assoziationen für das Entstehen (residualer) Wechselkosten verantwortlich sind. Sie nahmen<br />

an, dass in no-go Durchgängen, also in Durchgängen, in denen mit Erscheinen des Reizes ein<br />

Signal dargeboten wurde, das die Versuchspersonen auffor<strong>der</strong>te, nicht auf diesen zu reagieren,<br />

lediglich die Auswahl <strong>der</strong> relevanten Reizkategorie-Antwort-Assoziation wegfällt, nicht<br />

jedoch die Vorbereitung <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten Aufgabe <strong>und</strong> die perzeptuelle Reizverarbeitung. Tatsächlich<br />

traten nach no-go Durchgängen <strong>und</strong> auch nach Durchgängen, in denen die Versuchspersonen<br />

beide möglichen Antworten unabhängig vom Reiz gleichzeitig ausführen mussten<br />

im Gegensatz zu den go-Durchgängen keine bzw. in einer Studie <strong>von</strong> Kleinsorge <strong>und</strong><br />

Gajewski (2004) nur sehr kleine Wechselkosten auf (siehe auch Verbruggen, Liefooghe,<br />

Szmalec & Vandierendonck, 2005, für ein vergleichbares Ergebnis unter Verwendung des<br />

Stop-Paradigmas).<br />

Neben den bisher dargestellten Bef<strong>und</strong>en verdeutlicht vor allem ein weiteres Ergebnis<br />

die Bedeutung <strong>der</strong> Antwortauswahlmechanismen unter Aufgabenwechselbedingungen: Die<br />

Interaktion <strong>von</strong> Aufgabenwechsel <strong>und</strong> Antwortwie<strong>der</strong>holung. Während Antwortwie<strong>der</strong>holungen<br />

zu Reaktionszeitvorteilen führen, wenn sich die Aufgabe aus dem vorhergehenden<br />

Durchgang im aktuellen Durchgang wie<strong>der</strong>holt, führen sie oftmals zu Kosten, wenn die Aufgabe<br />

<strong>von</strong> einem Durchgang zum nächsten wechselt (z.B. Kleinsorge, 1999; Mayr & Kliegl,<br />

2003; Rogers & Monsell, 1995). Bereits Rogers <strong>und</strong> Monsell (1995), die diesen Effekt mit als<br />

erste beobachteten, diskutierten unterschiedliche Erklärungsmöglichkeiten, <strong>der</strong>en gemein-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!