04.11.2012 Aufrufe

Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Allgemeine Einleitung<br />

Antwortaktivierung <strong>und</strong> eigentliche Antwortauswahl – differenzieren, <strong>von</strong> denen lediglich die<br />

eigentliche Antwortauswahl (bzw. kontrollierte S-R-Übersetzung) als Verarbeitungsengpass<br />

im Sinne eingeschränkter paralleler Verabeitung angesehen werden kann.<br />

2 Antwortauswahl<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich lässt sich die Antwortauswahl als ein mentaler Prozess beschreiben, <strong>der</strong><br />

Reize bzw. Reizrepräsentationen entsprechend einer vordefinierten Reiz-Reaktions-Zuordnung<br />

(S-R-mapping) <strong>und</strong> in Abhängigkeit <strong>der</strong> Ziele des Individuums in Handlungen überführt<br />

/ übersetzt (z.B. Hommel, 1998a; Schumacher, Elston & D'Esposito, 2003).<br />

Beson<strong>der</strong>s intensiv diskutiert <strong>und</strong> untersucht wurde dieser Auswahlmechanismus unter<br />

Bedingungen, unter denen verschiedene Aufgaben entwe<strong>der</strong> zeitlich überlappend o<strong>der</strong> aber<br />

auch sequentiell bearbeitet werden müssen. Da unter diesen Bedingungen zu erwarten ist,<br />

dass es zu Interferenz zwischen den Aufgaben kommt, ist leicht einsehbar, dass <strong>der</strong> Auswahl<br />

<strong>der</strong> jeweils adäquaten Reaktion eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zukommt.<br />

2.1 Antwortauswahl unter Mehraufgaben-Bedingungen<br />

Bereits in den 50er <strong>und</strong> 60er Jahren des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts wurde <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong><br />

Antwortselektion in einigen sehr schematischen <strong>und</strong> einfachen Modellen als „zentraler Prozess“<br />

beschrieben (z.B. Welford, 1952; Sternberg, 1969; Broadbent, 1958). Eine klassische<br />

Unterteilung <strong>der</strong> Informationsverarbeitung, beginnend beim Reiz <strong>und</strong> endend mit <strong>der</strong> Reaktion<br />

auf diesen Reiz, sieht drei wesentliche Verarbeitungsstufen vor: Wahrnehmung im<br />

Sinne perzeptueller Analyse (d.h. Reizenkodierung, -identifikation <strong>und</strong> -klassifikation), zentrale<br />

Verabeitung (d.h. Antwortselektion, Gedächtnisabruf) <strong>und</strong> motorische Antwortproduktion<br />

(z.B. Pashler, 1984; vgl. Abb. I-1).<br />

Obwohl selbst zur damaligen Zeit vermutlich nur wenige Forscher ernsthaft angenommen<br />

hätten, dass das menschliche Gehirn Information streng stufenweise-sequentiell verarbeitet,<br />

basierten die einflussreichsten Aufmerksamkeitsmodelle dennoch auf eben dieser Annahme.<br />

Der Gr<strong>und</strong> hierfür war, dass menschliche Informationsverarbeitung oftmals strikt in<br />

Analogie zur maschinellen Informationsverarbeitung konzeptualisiert wurde, die damaligen<br />

(wie auch die meisten heutigen) Rechenmaschinen jedoch nicht zu (echter) paralleler Informationsverarbeitung<br />

in <strong>der</strong> Lage waren (Styles, 1997). Erst in den letzten 20 Jahren wurden<br />

zunehmend komplexere Modelle entwickelt, <strong>der</strong>en gemeinsames Kernmerkmal ist, dass sie<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!