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Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

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Allgemeine Einleitung<br />

einige dieser Arbeiten dieselbe Einschränkung wie für die Mehrzahl <strong>der</strong> PRP-Studien: die<br />

eigentlichen Mechanismen <strong>der</strong> Antwortauswahl bleiben weitgehend unbeachtet. Gleichzeitig<br />

jedoch zeigen die Arbeiten zu Aufgabenwechseln, dass im Rahmen <strong>der</strong> Antwortauswahl nicht<br />

lediglich eine (motorische) Antwort selegiert wird, son<strong>der</strong>n dass <strong>der</strong> Auswahlmechanismus<br />

auf Reizkategorie-Antwort(kategorie)-Assoziationen, das heißt auf S-R-Verknüpfungsregeln,<br />

beruht.<br />

Vor <strong>der</strong> Darstellung einiger beispielhafter Ergebnisse, die diese Aussage belegen, soll<br />

jedoch zuerst einmal das Aufgabenwechselparadigma als solches <strong>und</strong> einige Modelle zur Erklärung<br />

<strong>der</strong> in diesem Zusammenhang relevanten Effekte kurz skizziert werden, um das Verständnis<br />

<strong>der</strong> nachfolgenden Abschnitte, aber auch <strong>der</strong> beiden nachfolgenden Studien, in denen<br />

ebenfalls eine spezifische Aufgabenwechselmethode verwendet wurde, zu erleichtern.<br />

Aufgabenwechsel: Methoden, Ergebnisse <strong>und</strong> Erklärungen<br />

Das Aufgabenwechselparadigma, obwohl bereits in früherer Zeit verwendet (z.B.<br />

Jersild, 1927; Spector & Bie<strong>der</strong>man, 1976), erlangte erst in jüngster Zeit für die Untersuchung<br />

mentaler Kontrollprozesse große Bedeutung. Im Kontext <strong>von</strong> Aufgabenwechselexperimenten<br />

müssen die Versuchspersonen eine Reihe einfacher kognitiver Aufgaben bearbeiten, wobei<br />

<strong>der</strong> Vergleich zwischen Aufgabenwechsel- (Aufgabe A folgt Aufgabe B) <strong>und</strong> Aufgabenwie<strong>der</strong>holungsdurchgängen<br />

(Aufgabe A folgt Aufgabe A) <strong>von</strong> beson<strong>der</strong>em Interesse ist. Ein<br />

Durchgang umfasst dabei die Präsentation eines Reizes, <strong>der</strong> entsprechend <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten<br />

Aufgabe klassifiziert <strong>und</strong> auf den dann entsprechend reagiert werden muss. Welche Aufgabe<br />

jeweils zu bearbeiten ist, wird den Versuchspersonen beispielsweise durch die Verwendung<br />

einer festgelegten Sequenz, bei <strong>der</strong> die Aufgabe alle N Durchgänge wechselt (alternating-runs<br />

paradigm, z.B. Rogers & Monsell, 1995; Ruthruff, Remington & Johnston, 2001; Wylie &<br />

Allport, 2000; De Jong, 2000), o<strong>der</strong> durch die Präsentation eines Hinweisreizes (cue), <strong>der</strong> bei<br />

randomisierter Aufgabenabfolge vor Präsentation des Zielreizes erscheint (task-cueing<br />

paradigm, z.B. Meiran, 1996; Altmann, 2004; Hübner, Futterer & Steinhauser, 2001), angekündigt.<br />

Typischerweise sind unter solchen Bedingungen die Reaktionen in Wechseldurchgängen<br />

verglichen mit den Reaktionen in Wie<strong>der</strong>holungsdurchgängen verlangsamt <strong>und</strong> führen<br />

zu einer höheren Fehlerrate. Diese üblicherweise als Wechselkosten (shift cost) bezeichneten<br />

Effekte, die sich allerdings auch als Wie<strong>der</strong>holungsvorteile interpretieren lassen, gelten als<br />

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