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Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

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Gesamtdiskussion<br />

Die Ziele <strong>der</strong> ersten Untersuchung bestanden nun darin, a) einige <strong>der</strong> zentralen Faktoren<br />

zu bestimmen, welche die Antwortwie<strong>der</strong>holungseffekte unter Aufgabenwechselbedingungen<br />

modulieren <strong>und</strong> b) aus den Effekten dieser Faktoren Rückschlüsse auf die oben genannten Erklärungsansätze<br />

zu ziehen. Konkret sollten vor allem die folgenden Fragen beantwortet werden:<br />

Erstens, treten Antwortwie<strong>der</strong>holungseffekte auch dann auf, wenn in <strong>der</strong> vorhergehenden<br />

Aufgabe keine Antwort ausgeführt o<strong>der</strong> gar ausgewählt, son<strong>der</strong>n lediglich aktiviert wurde?<br />

Um diese Frage zu klären wurden die Wie<strong>der</strong>holungseffekte aus dem kombinierten PRP- <strong>und</strong><br />

Aufgabenwechsel-Basisparadigma mit den Wie<strong>der</strong>holungseffekten aus einem kombinierten<br />

Change- <strong>und</strong> Aufgabenwechselparadigma verglichen, in dem die Versuchspersonen im Gegensatz<br />

zur PRP-Situation auf den ersten Reiz nicht reagieren sollten, wenn ein zweiter Reiz<br />

erscheint (vgl. Logan, 1985; Logan & Burkell, 1986). Im Hinblick auf die Erklärungsansätze<br />

ist die Beantwortung dieser Frage deshalb <strong>von</strong> zentraler Bedeutung, da sich aus den meisten<br />

Modellen keine unmittelbaren Vorhersagen dahingehend ergeben, ob die Aktivierung einer<br />

Antwort für das Auftreten <strong>von</strong> Wie<strong>der</strong>holungseffekten eine hinreichende Bedingung darstellt.<br />

Lediglich das assoziationsbasierte Modell <strong>von</strong> Meiran (2000a, b; Meiran & Gotler, 2001)<br />

setzt diesbezüglich zumindest die Auswahl einer Antwort explizit voraus.<br />

Zweitens, hängt das Ausmaß <strong>der</strong> Antwortwie<strong>der</strong>holungseffekte vom Risiko versehentlicher<br />

Antwortwie<strong>der</strong>holungen ab? Diese Frage sollte durch die Verwendung <strong>von</strong> Reizen unterschiedlicher<br />

Valenz geklärt werden. Angenommen wurde, dass für univalente Reize, das heißt<br />

für Reize, die jeweils nur entsprechend einer Aufgabe klassifiziert werden können (Ziffern<br />

nach gerade / ungerade, Buchstaben nach Konsonant / Vokal) das Risiko versehentlicher Antwortwie<strong>der</strong>holungen<br />

geringer sein sollte als für bivalente Reize, die jeweils entsprechend bei<strong>der</strong><br />

potentiell relevanter Aufgaben klassifiziert werden können (Ziffern nach gerade / ungerade<br />

<strong>und</strong> kleiner / größer als 5). Diese Annahme beruhte auf <strong>der</strong> Tatsache, dass für univalente<br />

Reize lediglich die residuale Aktivierung <strong>der</strong> vormals relevanten Antwortkategorie das Risiko<br />

für versehentliche Antwortwie<strong>der</strong>holungen erhöht, während für bivalente Reize eine mögliche<br />

zusätzliche Quelle automatischer Antwortkategorie-Aktivierungen durch die Reizkategorie<br />

<strong>der</strong> aktuell irrelevanten Aufgabe gegeben ist.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> ersten Studie zeigen zusammengefasst, dass a) für das Auftreten <strong>von</strong><br />

Antwortwie<strong>der</strong>holungseffekten die Aktivierung <strong>der</strong> Antwort im vorhergehenden Durchgang<br />

bzw. in <strong>der</strong> vorhergehenden Aufgabe ausreichend ist <strong>und</strong> b) ein erhöhtes Risiko für versehent-<br />

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