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Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

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Gesamtdiskussion<br />

Ein Problem dieser Herangehensweise besteht jedoch möglicherweise darin, dass sich<br />

im Vergleich <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> beiden Studien Hinweise darauf finden lassen, dass die strategische<br />

Anpassung sehr früh im Experiment erfolgt <strong>und</strong> anschließend auch dann beibehalten<br />

wird, wenn sich die kontextuellen Faktoren im Sinne einer Erhöhung des Risikos für Fehler<br />

(<strong>und</strong> damit für versehentliche Antwortwie<strong>der</strong>holungen, bedingt durch die Verwendung lediglich<br />

zweier Antwortalternativen) verän<strong>der</strong>n (siehe Zwischendiskussion Studie II).<br />

Die strukturell-repräsentationsbezogenen <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong> Antwortauswahl (Studie II)<br />

In den meisten bisherigen Untersuchungen zur S-R-Kompatibilität aber auch zu den<br />

Antwortwie<strong>der</strong>holungseffekten wurden räumliche (meist links / rechts, gelegentlich oben /<br />

unten) Antworteigenschaften untersucht, wenn es um die Frage ging, wie die Antworten<br />

mental repräsentiert sind (siehe Cho & Proctor, 2003, für einen Überblick über die S-R-<br />

Kompatibilitätsuntersuchungen sowie Soetens, 1998, für eine Übersicht über die Wie<strong>der</strong>holungseffekt-Untersuchungen<br />

zur Frage <strong>der</strong> Antwortrepräsentation). Lediglich in einer<br />

kleinen Zahl an Studien wurden auch alternative Möglichkeiten <strong>der</strong> Antwortrepräsentation<br />

untersucht. Dabei zeigte sich, dass bei entsprechen<strong>der</strong> Antwortanordnung <strong>und</strong> Instruktion die<br />

Versuchspersonen auch an<strong>der</strong>e, nicht räumliche Antworteigenschaftsdimensionen (z.B. Farbe,<br />

vgl. Hedge & Marsh, 1975; Wenke & Frensch, 2005, o<strong>der</strong> Effektortyp, z.B. Campbell &<br />

Proctor, 1993; Hazeltine, 2005) als abstrakte Antwortkategorien verwenden, auf die sich dementsprechend<br />

dann die Antwortauswahl stützt. Noch einen Schritt weiter ging Hommel<br />

(1993), <strong>der</strong> zeigen konnte, dass auch antizipierte Antworteffekte zur Repräsentation <strong>der</strong> Antworten<br />

genutzt werden (können), wenn die Versuchspersonen angewiesen werden, durch ihre<br />

Antworten diese Effekte zu generieren (vgl. auch Hommel et al., 2001; Müsseler et al., 2000;<br />

Prinz, 1997a).<br />

Diese Ergebnisse wie<strong>der</strong>um stehen im klaren Gegensatz zu zahlreichen Klassifikationsmodellen,<br />

welche entwickelt wurden, um Aufgabenwechsel- <strong>und</strong> kombinierte PRP- <strong>und</strong><br />

Aufgabenwechselergebnisse zu erklären (z.B. Gilbert & Shallice, 2002; Logan & Gordon,<br />

2001; Meiran, 2000a, b). In diesen Modellen wird oftmals nicht zwischen Reiz- <strong>und</strong> Antwortkategorien<br />

differenziert, das heißt die Reizkategorien werden gleichzeitig als Antwortkategorien<br />

konzeptualisiert. Die Konsequenz dieser Nicht-Berücksichtigung abstrakter Antwortkategorien<br />

lässt sich beispielsweise an <strong>der</strong> Arbeit <strong>von</strong> Logan <strong>und</strong> Schulkind (2000) ersehen,<br />

die in einem kombinierten PRP- <strong>und</strong> Aufgabenwechselexperiment (Experiment 2) vermeint-<br />

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