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Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

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88 Studie I<br />

Unter Aufgabenwechselbedingungen o<strong>der</strong> auch unter Aufgabenwie<strong>der</strong>holungsbedingungen<br />

mit nicht klassifizierbaren S-R-Zuordnungen (z.B. Smith, 1968) führt dies dann zu Antwortwie<strong>der</strong>holungskosten.<br />

In allen an<strong>der</strong>en Bedingungen werden die Kosten entwe<strong>der</strong> durch die<br />

gleichzeitige Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Reizkategorie o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Reizaktegorie-Antwortkategorie-<br />

Assoziation kompensiert, o<strong>der</strong> die Inhibtion ist aufgr<strong>und</strong> eines relativ geringen Risikos für<br />

versehentliche Antwortwie<strong>der</strong>holungen gerade so stark (vgl. Logan & Gordon, 2001: reset-<br />

Mechanismus, <strong>der</strong> die Aktivation um 90% reduziert), dass keine Kosten aber auch keine Vorteile<br />

aus Antwort(kategorie)wie<strong>der</strong>holungen resultieren.<br />

Neben dieser strategischen Anpassung <strong>der</strong> Inhibitionsstärke an das Wie<strong>der</strong>holungsrisiko<br />

findet eine automatische Anpassung <strong>der</strong> Inhibtionsstärke an die Aktivierungsstärke <strong>der</strong> vormals<br />

relevanten Antwortkategorie statt. Beide Mechanismen zusammen determinieren die Inhibitionsstärke<br />

adaptiv, es ist also auszuschließen, dass es sich bei <strong>der</strong> hier diskutierten Antworthemmung<br />

um einen Mechanismus handelt, <strong>der</strong> nach dem Alles-o<strong>der</strong>-Nichts-Prinzip<br />

operiert.<br />

Allerdings, <strong>und</strong> diese Frage bleibt hier offen, ist die Antwortinhibtion nur insoweit<br />

adaptiv, als dass sie versehentliche Antwortwie<strong>der</strong>holungen verhin<strong>der</strong>t. Für bivalente Reize<br />

scheint sie jedoch stärker als notwendig zu sein insofern sie nicht nur versehentliche falsche<br />

Antwortwie<strong>der</strong>holungen verhin<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>n auch eine große Zahl korrekter Antwortwie<strong>der</strong>holungen.<br />

Unabhängig da<strong>von</strong>, dass auch die an<strong>der</strong>en Erklärungsansätze diesen Effekt we<strong>der</strong><br />

vorhersagen noch erklären können, lässt sich allenfalls spekulieren, dass die beiden Anpassungsmechanismen<br />

(strategisch <strong>und</strong> automatisch) unabhängig <strong>von</strong>einan<strong>der</strong> operieren <strong>und</strong><br />

sich so gegenseitig verstärken können. Aus Abbildung II-3 lässt sich ersehen, dass die Wie<strong>der</strong>holungskosten<br />

beson<strong>der</strong>s groß sind für bivalente Reize <strong>und</strong> nach einem kongruenten S1.<br />

Zumindest ein Teil <strong>der</strong> Überkompensation ließe sich so erklären. Dennoch bleiben auch dann<br />

Kosten bestehen, wenn S1 inkongruent war, so dass die Frage nach <strong>der</strong> Adaptivität <strong>der</strong> Antworthemmung<br />

noch zu klären bleibt.

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