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Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

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22 Allgemeine Einleitung<br />

noch nicht geklärt. Für beide Vorstellungen findet sich zahlreiche Evidenz, ohne dass durch<br />

diese das eine o<strong>der</strong> das an<strong>der</strong>e Modell letztlich wi<strong>der</strong>legt werden könnte.<br />

Festzuhalten ist an dieser Stelle, dass in den Studien zur S-R-Kompatibilität die Antwortauswahl<br />

als Mechanismus definiert wird, <strong>der</strong> aus mindestens zwei Teilprozessen (automatische<br />

Antwortaktivierung <strong>und</strong> kontrollierte S-R-Übersetzung) besteht. Diese beiden Teilprozesse<br />

werden insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> ersten Studie <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit <strong>von</strong> zentraler Bedeutung<br />

sein. Darüber hinaus wurde <strong>von</strong> mehreren Autoren ein inhibitorischer Kontrollmechanismus<br />

angenommen, <strong>der</strong> dazu dient, den Einfluss automatischer Aktivierungsprozesse<br />

auf die Antwortauswahl zu vermin<strong>der</strong>n. Die Annahme eines solchen Mechanismus wird auch<br />

durch zahlreiche Ergebnisse aus an<strong>der</strong>en Forschungsbereichen (siehe Kapitel 3 <strong>und</strong> 4) gestützt<br />

<strong>und</strong> steht ebenfalls in <strong>der</strong> ersten Studie im Zentrum des Interesses.<br />

Aus den Studien zur S-R-Kompatibilität lässt sich aber auch ersehen, dass die entsprechenden<br />

Effekte wesentlich da<strong>von</strong> abhängen, wie die Antworten mental repräsentiert sind<br />

(z.B. entsprechend <strong>der</strong> räumlichen Position <strong>der</strong> Antworttasten o<strong>der</strong> entsprechend <strong>der</strong> anatomischen<br />

Position <strong>der</strong> Effektoren). Weitgehend unklar ist jedoch, welche Faktoren die Festlegung<br />

auf einen bestimmten Repräsentationstyp determinieren. Diese Frage steht deshalb in <strong>der</strong><br />

zweiten nachfolgenden Studie im Zentrum des Interesses.<br />

2.2.2 S-R-Kompatibilität <strong>und</strong> PRP<br />

Zwei Hauptfragestellungen standen bei <strong>der</strong> Kombination <strong>der</strong> beiden paradigmatischen<br />

Zugangsweisen zur Untersuchung <strong>von</strong> Antwortauswahlprozessen im Zentrum des Interesses:<br />

Erstens, lässt sich <strong>der</strong> PRP-Effekt eliminieren, wenn beide o<strong>der</strong> nur eine <strong>der</strong> Aufgaben (ideomotorisch)<br />

kompatibel sind? Zweitens, ist die Antwortauswahl für die zeitlich überlappende<br />

Bearbeitung zweier Aufgaben vollständig unabhängig, wie es das in Kapitel 2.1.1 skizzierte<br />

Flaschenhals-Modell <strong>der</strong> Informationsverarbeitung nahe legt, o<strong>der</strong> können Teilprozesse <strong>der</strong><br />

Antwortauswahl parallel ablaufen (<strong>und</strong> wenn ja, verursacht dies Interferenzeffekte zwischen<br />

den beiden Aufgaben)?<br />

In Bezug auf die erste Frage argumentierte bereits Greenwald (1972; Greenwald &<br />

Shulman, 1973), dass zwei Aufgaben dann vollständig parallel bearbeitet werden können, sich<br />

also kein PRP-Effekt beobachten lässt, wenn beide Aufgaben ideo-motorisch kompatibel sind.<br />

Ideo-motorische Kompatibilität innerhalb einer Aufgabe ist dann gegeben, wenn ein Reiz dem<br />

sensorischen Feedback, welches die Reaktion auf diesen Reiz verursacht, ähnlich ist (Green-

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