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Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

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10 Allgemeine Einleitung<br />

nehmen sie an, dass die jeweils relevanten Parameter für die beiden Aufgaben beim Übergang<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> ersten zur zweiten Aufgabe gewechselt werden müssen (task set reconfiguration).<br />

Das zweite Problem wie<strong>der</strong>um ist eine Folge <strong>der</strong> Tatsache, dass die erste Reaktion nach ihrer<br />

Auswahl <strong>und</strong> Ausführung noch immer aktiviert ist. Um ihre erneute Ausführung zu verhin<strong>der</strong>n,<br />

muss sie inhibiert werden, was im Modell durch einen Reset-Mechanismus gewährleistet<br />

wird.<br />

Es sind diese Probleme bzw. die für ihre Lösung notwendigen Rekonfigurationsprozesse,<br />

die eine serielle Verarbeitung unter Doppelaufgabenbedingungen erzwingen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Tatsache, dass diesem Modell zufolge zwei Parametersets – eines für jede Aufgabe<br />

– vorab vorbereitet werden müssen, um dann beim Übergang <strong>von</strong> <strong>der</strong> ersten zur zweiten<br />

Aufgabe zwischen diesen zu wechseln, verweist auch auf die Bedeutsamkeit <strong>von</strong> Vorbereitungsprozessen<br />

für den PRP-Effekt. Bereits Gottsdanker (1979, 1980) vertrat die Auffassung,<br />

dass <strong>der</strong> PRP-Effekt wesentlich durch eine eingeschränkte Vorbereitung bzw. Vorbereitbarkeit<br />

<strong>der</strong> zweiten Aufgabe bedingt ist (siehe auch De Jong, 1995). Diese Auffassung findet sich<br />

nun in ähnlicher Form <strong>und</strong> primär auf den Antwortauswahlprozess bezogen im Modell <strong>von</strong><br />

Logan <strong>und</strong> Gordon (2001; siehe auch Luria & Meiran, 2005) wie<strong>der</strong>.<br />

Zusammenfassung<br />

An dieser Stelle lässt sich festhalten, dass, obwohl zahlreiche verschiedene Modelle für<br />

die Erklärung des PRP-Effektes existieren, ein gemeinsames Merkmal dieser Modelle darin<br />

besteht, dass sie <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> jeweils erfor<strong>der</strong>lichen Antworten eine zentrale Bedeutung<br />

beimessen. Dabei wird immer wie<strong>der</strong> angenommen, dass <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> Antwortauswahl<br />

gewissen Beschränkungen unterliegt, die nur schwerlich umgangen werden können. Allerdings,<br />

<strong>und</strong> dies ist ebenfalls relativ typisch für eine große Zahl an Arbeiten zur Erklärung des<br />

PRP-Effekts, wurde die Antwortselektion meist als eine diskrete Verarbeitungsstufe konzeptualisiert,<br />

ohne die Mechanismen, die sich dahinter verbergen, genauer zu thematisieren (aber<br />

siehe z.B. Hommel, 1998a; Logan & Gordon, 2001; Meyer & Kieras, 1997a, b, 1999, für<br />

Ausnahmen <strong>von</strong> dieser Regel).<br />

2.1.2 Antwortselektion <strong>und</strong> Aufgabenwechsel<br />

Auch in zahlreichen Aufgabenwechselstudien wird die Bedeutung <strong>der</strong> Antwortauswahlmechanismen<br />

für die beobachteten Wechseleffekte (d.h. die Wechselkosten) betont (z.B.<br />

Logan & Gordon, 2001; Meiran, 2000a; Schuch & Koch, 2003). Allerdings gilt zumindest für

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