04.11.2012 Aufrufe

Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

38 Allgemeine Einleitung<br />

holte Ausführung <strong>der</strong> motorischen Antwort o<strong>der</strong> durch die wie<strong>der</strong>holte Auswahl <strong>der</strong> relevanten<br />

Antwortkategorie bedingt sind. An<strong>der</strong>s ausgedrückt, entstehen die Antwortwie<strong>der</strong>holungseffekte<br />

auf <strong>der</strong> Stufe <strong>der</strong> Antwortauswahl o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Antwortproduktion (vgl. Abb. I-1, Kapitel<br />

2.1.1)?<br />

Untersuchen lassen sich Antwortkategoriewie<strong>der</strong>holungen beispielsweise dadurch, dass<br />

die Versuchspersonen abwechselnd mit <strong>der</strong> linken <strong>und</strong> rechten Hand reagieren, wobei mit<br />

beiden Händen räumlich analog angeordnete Tasten bedient werden müssen (z.B. Campbell<br />

& Proctor, 1993), o<strong>der</strong> indem die Versuchspersonen abwechselnd manuell (z.B. durch Drücken<br />

einer linken o<strong>der</strong> rechten Antworttaste) <strong>und</strong> verbal (z.B. „links“ o<strong>der</strong> „rechts“) antworten<br />

müssen (Hommel, 1998a; Schuch & Koch, 2004)<br />

Die Ergebnisse mehrerer Studien zeigen deutlich, dass die Effekte physischer Antwortwie<strong>der</strong>holungen<br />

<strong>und</strong> die Effekte <strong>von</strong> Antwortkategoriewie<strong>der</strong>holungen gr<strong>und</strong>sätzlich vergleichbar<br />

sind (z.B. Campbell & Proctor, 1993; Schuch & Koch, 2004). Zwar waren die<br />

Effekte physischer Antwortwie<strong>der</strong>holungen in <strong>der</strong> Arbeit <strong>von</strong> Schuch <strong>und</strong> Koch (2004) insgesamt<br />

etwas stärker ausgeprägt, als die Effekte <strong>von</strong> Antwortkategoriewie<strong>der</strong>holungen, das<br />

generelle Muster jedoch blieb unverän<strong>der</strong>t. Diese Ergebnisse weisen also darauf hin, dass<br />

hauptsächlich Prozesse auf <strong>der</strong> Stufe <strong>der</strong> Antwortauswahl <strong>und</strong> nicht <strong>der</strong> (motorischen) Antwortausführung<br />

für die Wie<strong>der</strong>holungseffekte verantwortlich sind. Ferner belegen diese Ergebnisse,<br />

dass Antwortkategorien wie beispielsweise „links“ <strong>und</strong> „rechts“ mental repräsentiert<br />

sind, <strong>und</strong> dass die Wie<strong>der</strong>holungseffekte primär auf dieser Ebene entstehen (Campbell &<br />

Proctor, 1993). An<strong>der</strong>s ausgedrückt, ob <strong>der</strong>selbe Effektor o<strong>der</strong> unterschiedliche Effektoren,<br />

die mit <strong>der</strong> gleichen Antwortkategorie assoziiert sind, für die Antworten verwendet werden,<br />

spielt im Hinblick auf die Wie<strong>der</strong>holungseffekte nur eine untergeordnete Rolle.<br />

3.2 Erklärungen für Antwortwie<strong>der</strong>holungseffekte<br />

Für die im vorherigen Abschnitt diskutierten Wie<strong>der</strong>holungseffekte existieren zahlreiche<br />

verschiedene Erklärungsansätze. Diese lassen sich, einem Vorschlag <strong>von</strong> Rogers <strong>und</strong><br />

Monsell (1995) folgend, in drei große Klassen einteilen. Erstens, assoziationsbasierte Modelle,<br />

in <strong>der</strong>en Rahmen die Wie<strong>der</strong>holungseffekte auf <strong>der</strong> Basis <strong>von</strong> Lernprozessen erklärt<br />

werden. Zweitens, erwartungs- bzw. vorbereitungsbasierte Modelle, denen zufolge diese<br />

Effekte auf Rekonfigurationsprozessen beruhen. Drittens, schließlich, inhibitionsbasierte

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!