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Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

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82 Studie I<br />

kategorie-Antwortkategorie-Assoziation aufgewogen wird, lassen sich unter diesen Bedingungen<br />

keine Antwortwie<strong>der</strong>holungskosten, son<strong>der</strong>n vielmehr Vorteile beobachten (vgl.<br />

Pashler & Baylis, 1991b).<br />

Alle diese Mechanismen können gr<strong>und</strong>sätzlich die Interaktion zwischen Aufgabenwechsel<br />

<strong>und</strong> Antwortwie<strong>der</strong>holung erklären. Um also zwischen diesen Ansätzen zu differenzieren<br />

ist es notwendig, diejenigen Bedingungen genau zu spezifizieren, unter denen diese<br />

Interaktion auftritt <strong>und</strong> die Faktoren zu bestimmen, die die entsprechenden Wie<strong>der</strong>holungseffekte<br />

beeinflussen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden in dieser ersten Studie vier Experimente<br />

durchgeführt. Eine erste zu klärende Frage war, ob Antwortwie<strong>der</strong>holungseffekte nur<br />

dann auftreten, wenn in <strong>der</strong> vorhergehenden Aufgabe eine Antwort ausgewählt o<strong>der</strong> gar ausgeführt<br />

werden musste. Die meisten <strong>der</strong> oben genannten Erklärungsansätze lassen diesbezüglich<br />

keine Schlüsse zu. Lediglich im assoziationsbasierten Modell <strong>von</strong> Meiran (2000a, b;<br />

Meiran & Gotler, 2001) findet sich eine klare Festlegung dahingehend, dass in <strong>der</strong> vorhergehenden<br />

Aufgabe zumindest eine Antwort ausgewählt werden musste, um die entsprechenden<br />

Wie<strong>der</strong>holungseffekte zu beobachten.<br />

Um zu testen, ob die Auswahl o<strong>der</strong> gar die Ausführung einer Antwort für das Auftreten<br />

entsprechen<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holungseffekte notwendig sind, wurde das Change-Paradigma (Logan,<br />

1985; Logan & Burkell, 1986) verwendet. Im Kontext dieses experimentellen Paradigmas,<br />

das dem PRP-Paradigma sehr ähnlich ist, sind die Versuchspersonen aufgefor<strong>der</strong>t, nicht auf<br />

S1 zu reagieren, wenn S2 erscheint. Der zweite Reiz, <strong>der</strong> lediglich in einem Teil <strong>der</strong> Durchgänge<br />

erscheint, initiiert also zwei Prozesse (vgl. Logan, 1994): Erstens, die Verarbeitung <strong>von</strong><br />

S1 muss abgebrochen werden <strong>und</strong>, zweitens, die Verarbeitung <strong>von</strong> S2 muss unmittelbar initiiert<br />

werden. Dass S2 nicht in allen Durchgängen erscheint soll sicherstellen, dass S1 nicht<br />

einfach ignoriert werden kann, son<strong>der</strong>n zumindest bis zum Erscheinen <strong>von</strong> S2 weitestgehend<br />

normal, das heißt wie in einer vergleichbaren PRP-Situation, verarbeitet wird. Wie im PRP-<br />

Paradigma variiert darüber hinaus das SOA zwischen S1 <strong>und</strong> S2. Dies wie<strong>der</strong>um ermöglicht<br />

die Untersuchung <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holungseffekte in Abhängigkeit <strong>der</strong> bereits akkumulierten Antwortaktivierung<br />

in <strong>der</strong> ersten Aufgabe.<br />

In Experiment 1 <strong>der</strong> vorliegenden Studie wurde jedoch zuerst einmal ein PRP-Paradigma<br />

verwendet. Mit diesem Experiment waren zwei Absichten verb<strong>und</strong>en: Erstens, da die<br />

Versuchspersonen mit unterschiedlichen Händen auf S1 <strong>und</strong> S2 reagieren sollten, waren

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