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Dynamische und strukturelle Aspekte der Selektion von ...

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4 Allgemeine Einleitung<br />

Zweitens, durch Studien, die auf strukturell-semantische Überlappungen <strong>von</strong> Reizen<br />

<strong>und</strong> Reaktionen (S-R-Kompatibilität) fokussieren <strong>und</strong> in denen angenommen wird, dass Reize<br />

<strong>und</strong> Reaktionen bestimmte Eigenschaften aufweisen, welche mental repräsentiert sind <strong>und</strong> die<br />

dazu führen, dass sich Reizverarbeitung <strong>und</strong> Reaktionsauswahl wechselseitig beeinflussen<br />

können (siehe z.B. Heister, Schroe<strong>der</strong>-Heister & Ehrenstein, 1990; Kornblum, Hasbroucq &<br />

Osman, 1990; Kornblum & Lee, 1995; Hommel, 1997, 1998b).<br />

Ein gemeinsames Charakterisikum dieser beiden Forschungstraditionen ist, dass die<br />

Auswahl einer Antwort (response selection) als kritische Stufe in <strong>der</strong> Bearbeitung einer Aufgabe<br />

angesehen wird (z.B. Cho & Proctor, 2003; Lien & Proctor, 2002). Auf dieser Stufe, auf<br />

<strong>der</strong> Reiz- in Antwortrepräsentationen übersetzt werden, greifen wahrnehmungs- <strong>und</strong> handlungsbezogene<br />

Prozesse umittelbar ineinan<strong>der</strong>. Auf dieser Stufe findet aber auch ein wesentlicher<br />

Teil <strong>der</strong> für adaptives <strong>und</strong> zielorientiertes Verhalten notwendigen Handlungskontrolle<br />

statt.<br />

In den beiden nachfolgenden Studien, die sich auch methodisch genau an <strong>der</strong> Schnittstelle<br />

dieser beiden genannten Forschungslinien bewegen, werden sowohl ein Handlungskontrollaspekt<br />

als auch die repräsentationalen Gr<strong>und</strong>lagen, auf denen die Antwortauswahl beruht,<br />

untersucht. In <strong>der</strong> ersten Studie steht die Handlungskontrolle im Zentrum des Interesses,<br />

wobei <strong>der</strong> Fokus auf einem Inhibitionsmechanismus liegt, <strong>der</strong> dazu dient, Perseveration, das<br />

heißt die wie<strong>der</strong>holte, nicht adäquate Produktion <strong>von</strong> zuvor ausgeführten Antworten, zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

In <strong>der</strong> zweiten Studie wird die Frage untersucht, welche Antworteigenschaften für<br />

die Repräsentation <strong>der</strong> Antworten in sogenannten Antwortkategorien genutzt werden <strong>und</strong><br />

welche Faktoren für die Festlegung auf einen bestimmten Antwortkategorietyp letztlich verantwortlich<br />

sind.<br />

Zuvor jedoch sollen die Mechanismen <strong>der</strong> Antwortauswahl aus den bisherigen Arbeiten<br />

zu Doppelaufgaben, Aufgabenwechsel <strong>und</strong> S-R-Kompatibilität genauer spezifiziert werden.<br />

Dabei wird sich in <strong>der</strong> Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse aus Doppelaufgabenstudien zeigen, dass die<br />

Antwortauswahl auch insofern als kritische Verarbeitungsstufe anzusehen ist, als dass sie für<br />

mehrere Aufgaben nicht o<strong>der</strong> nur sehr eingeschränkt parallel ablaufen kann. Allerdings legen<br />

die Ergebnisse aus den Studien zur S-R-Kompatibilität nahe, dass die Antwortauswahl nicht<br />

als einheitliche Verabeitungsstufe angesehen werden kann, wie dies im Doppelaufgabenkontext<br />

oftmals angenommen wird. Vielmehr lassen sich mindestens zwei Teilprozesse –

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